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Sebastian Niedlich

Pixars 22 Tipps für gutes Geschichtenerzählen

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Sebastian Niedlich

Ich weiß, wir haben die Tipps hier schon einmal besprochen, aber weil ich sie gerade übersetzt habe, um sie dem achtjährigen Sohn eines Freundes zu schicken, der gerade das Schreiben für sich entdeckt hat, dachte ich, dass ich sie hier noch einmal posten kann. (Zumal die Links in dem alten Thread auch nicht mehr gehen.)

 

Also...

 

  1. Du bewunderst einen Charakter mehr dafür es probiert zu haben, als für seinen Erfolg.
  2. Du musst im Hinterkopf behalten, was für dich als Zuschauer/Leser interessant ist, nicht was als Autor Spaß macht. Diese Sichtweise kann sehr unterschiedlich sein.
  3. Sich an einem Thema versuchen ist wichtig, aber du wirst nicht erkennen, um was in in der Story geht, bis du am Ende bist. Nun schreibe es um.
  4. Es war einmal ____ . Jeden Tag _____. Eines Tages _____. Aus diesem Grund _____. Deshalb _____. Bis schließlich _____.
  5. Vereinfache. Fokussiere. Verbinde Charaktere. Springe über Abeschweifungen. Du fühlst, als würdest du wichtigen Stoff verlieren, aber es macht dich frei.
  6. Worin ist dein Charakter gut? Womit geht es ihm gut? Schmeiße das absolute Gegenteil davon nach ihm. Fordere ihn heraus. Wie reagieren deine Charaktere darauf?
  7. Denk dir ein Ende aus bevor du an deinem Mittelteil arbeitest. Ernsthaft. Enden sind schwer, versuche deines vorher zum Laufen zu kriegen.
  8. Beende deine Geschichte, selbst dann, wenn sie nicht perfekt ist. In einer vollkommenen Welt wäre sie beides, aber gehe voran. Mach es das nächste Mal besser.
  9. Wenn du feststeckst, mache eine Liste darüber, was NICHT als Nächstes passieren würde. Oftmals wird das Auftauchen, dass die wieder freimacht.
  10. Nimm die Geschichten auseinander, die du magst. Was du an ihnen magst, ist ein Teil von dir. Du musst ihn erkennen, bevor du ihn benutzen kannst.
  11. Etwas aufs Papier zu bringen, lässt dich beginnen es zu verbessern. Wenn die perfekte Idee in deinem Kopf bleibt, wirst du sie nie mit irgendjemanden teilen.
  12. Lass das Erste, was dir in den Kopf kommt, unter den Tisch fallen. Und das Zweite, das Dritte, Vierte, Fünfte - lass das Offensichtliche weg. Überrasche dich selbst.
  13. Gib deinen Charakteren Meinungen. Ein passiver, formbarer Charakter mag dir beim Schreiben Spaß machen, aber es ist Gift für dein Publikum.
  14. Warum musst du DIESE Geschichte erzählen? Was ist der Glaube, der in dir brennt, aus dem sich die Geschichte speist? Das ist das Herz von ihr.
  15. Wenn du der Charakter in dieser Situation wärst, wie würdest du dich fühlen? Ehrlichkeit verleiht unglaublichen Situationen Glaubhaftigkeit.
  16. Was steht auf dem Spiel? Gib uns einen Grund deinen Charakter anzufeuern. Was passiert, wenn sie nicht erfolgreich sind? Stapel die Nachteile gegen sie.
  17. Keine Arbeit ist je verschwendet. Wenn es nicht funktioniert, lass es los und mache mit etwas anderem weiter. Es wird später noch einmal nützlich werden.
  18. Du musst dich selbst kennen: Der Unterschied zwischen "dein Bestes geben" und "herumfummeln". Eine Geschichte ist herumtesten, nicht veredeln.
  19. Zufälle um Charaktere in Schwierigkeiten zu bringen sind großartig. Zufälle, um sie aus den Schwierigkeiten zu befreien, sind Schummelei.
  20. Übung: Nimm die Grundzüge eines Films, den du nicht magst. Wie würdest du sie ändern, damit etwas entsteht, was du magst?
  21. Du musst dich mit deinen Situationen / Charakteren identifizieren und kannst nicht einfach nur "cool" schreiben. Was würde DICH dazu bringen so zu reagieren?
  22. Was ist die Essenz deiner Geschichte. Die ökonomischste Weise, sie zu erzählen? Wenn du das weißt, kannst du von da aus bauen.
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Vielen Dank! Das ist eine sehr gute Erinnerung fürs eigene Schreiben und zudem als pointierte Zusammenfassung ideal für Schreibworkshops für junge Autor*innen. 

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