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DirkH

Wie entsteht eine Idee für eine Geschichte?

Empfohlene Beiträge

Woher nehmt Ihr Ideen für den nächsten Roman, die nächste Erzählung, das nächste Gedicht?

 

Fällt die Idee vom Himmel?

Fällt euch etwas im Alltag auf, das eure Fantasie dazu reizt, eine Geschichte daraus zu entwickeln?

Oder schreibt ihr einfach drauflos, stellt interessante Figuren zusammen und lasst sie aufeinander losgehen?

 

Handwerk oder Zauberei? Oder von jedem ein bisschen?

 

Ich könnte mir vorstellen, dass hinter vielen unserer Veröffentlichungen ein Moment der Inspiration steckt, von dem zu erzählen sich lohnt. 

 

 

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Tolle Inspirationsquellen sind Träume oder auch der entspannte Moment unter der Dusche. Ich hatte auch schon mal eine spontane Eingebung mitten am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Mitten im Gewusel dachte ich (was Thrillerautoren so denken): Was, wenn jetzt hier eine Bombe hochginge? Was würde passieren? Daraus wurde dann im Roman eine Explosion an einem Flughafen. 

 

Vor kurzem habe ich auch in einem anderen Buch etwas gelesen, von dem ich dachte: Das ist cool, das hattest du auch noch nicht – die ermittelnde FBI-Agentin hatte sich einen Patzer erlaubt, der zur Freilassung eines Täters geführt hat. Meine Heldin hat dann jetzt auch mal Mist gebaut und damit ein Drama heraufbeschworen. 

Verheiratet ist sie mit einem Polizisten, der einen drogenabhängigen Bruder hat. Den habe ich dann wiederum ganz berechnend erschaffen, weil das für ein nie enden wollendes Konfliktpotenzial sorgt. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass ich damit auf die Opioidkrise in den USA eingehen kann, das ist ja auch ein brandaktuelles Thema. 

 

Ich laufe eigentlich immer mit wachen Sinnen durch den Tag und wenn irgendwas in mir Resonanz erzeugt (klingt esoterischer, als es sein soll), dann merke ich mir das und verarbeite es.

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Woher nehmt Ihr Ideen für den nächsten Roman, die nächste Erzählung, das nächste Gedicht?

 

Fällt die Idee vom Himmel?

Fällt euch etwas im Alltag auf, das eure Fantasie dazu reizt, eine Geschichte daraus zu entwickeln?

Oder schreibt ihr einfach drauflos, stellt interessante Figuren zusammen und lasst sie aufeinander losgehen?

 

Handwerk oder Zauberei? Oder von jedem ein bisschen?

 

Ich könnte mir vorstellen, dass hinter vielen unserer Veröffentlichungen ein Moment der Inspiration steckt, von dem zu erzählen sich lohnt. 

 

Meine vielen Kurzgeschichten am Anfang haben sich aus Alltagsinspirationen entwickelt. Der Besuch der Schwiegermutter, eine tödliche Bootsfahrt oder eine Zeitungsnotiz, nach der zwei Ehebrecher einen Blitzer umsägten, nachdem er das Auto des Ehegatten geblitzt hatte.

 

Die Romane entstanden an bestimmten Orten, auf Reisen und Wanderungen, aus bestimmten Ideen und waren inspiriert von historischen Persönlichkeiten und Ereignissen. Meine Umgebung, italienische Städte wie Venedig und Florenz. Die Schwarzwaldkrimis entstanden natürlich im Schwarzwald und basierten auf ursprünglich wahren Begebenheiten. Der letzte Krimi entstand in meiner alten Heimat an der Ostsee. Ich hatte schon einen ungefähren Plot, der dann haargenau auf die Umgebung und die Figuren passte.

 

Handwerk oder Zauberei? Mein Handwerk ist eine Mischung aus Viellesen seit der Schule und unzähligen Textkritiken in Foren. Zauberei dagegen die magischen Momente der Schreibinspiration.

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Michael Beisteiner

Ich machs kurz und frage: Wo könnte die Inspiration nicht lauern? Sind es nicht viel eher wir selbst, die entscheiden, ob sie in uns dringen kann, uns erreicht, ob wir uns ihr öffnen?

 

Ein bisschen Zauber kann/sollte da durchaus im Spiel sein.

 

Und weil ichs heute offenbar mit Zitaten habe, eins von meinem Lieblingsdichter, Christian Loidl: Als Kind wollte ich, daß die Welt so ist, wie ich sie heute sehe: nicht ohne Zauber.

Bearbeitet von Michael Beisteiner

Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit)

                                 zwischenlandungen (Arovell)

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Erst Inspiration, dann Handwerk. Zauberei eher nicht ;-).

 

Die Inspiration ist grenzenlos und kommt oft aus Alltagssituationen, die Ideen spinne ich zuerst weiter ohne jedes Denkverbot, dann aber definiere ich fürs Handwerk Grenzen, falls es keine diesbezüglichen Vorgaben gibt - und zwar ziemlich schnell und auch recht eng, sonst lähmt mich die Unendlichkeit an Möglichkeiten, wie ich gerade erfahren musste.

Bearbeitet von KerstinH
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Im Grunde geht es mir auch so. Der Alltag dient als schier unerschöpfliche Inspirationsquelle. Man muss halt offene Augen und eine dünne Hat dabei haben. 

 

Bei mir kommt auch vieles aus Sachbüchern. Während ich für den einen Roman recherchiere, stoße ich auf ganz neue Themen. Die kommen in einen Zettelkasten, und wenn ich zwanzig Themen zusammen habe, harke ich durch und wähle drei aus, die für Exposés infrage kommen. Von drei Exposés wählen meine Kooperationspartner in den Verlage wiederum ein einziges aus, das dann zu einem Roman wird. 

Ergo: Aus tausend Trauben Inspiration wird ein einziges Buch gekeltert. 

Bearbeitet von DirkH

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Die Ideensuche für eine Geschichte ist für mich jeweils das Schwierigste am Schreiben. Ich muss sie wirklich richtig suchen und beneide diejenigen, die immer sagen, sie hätten tausend Ideen im Kopf.

 

Zur Inspiration dienen mir - Genre Familiengeheimnis - oft Klatschblätter. Irgendwo gibt es immer ein schwarzes Schaf in der Familie. Oder Leichen im Keller. Denn nichts ist so spannend wie das, was man zu verheimlichen sucht. ;)

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Bei mir ist das eine ganz merkwürdige Sache, weil ich zwar ständig Ideen habe, diese auch notiere und darunter ganz viele Ideen für einen neuen Roman dabei sind, und trotzdem in der Regel keine dieser Ideen die Kraft entwickelt, mich dazu zu bringen, den Roman aiuch wirklich zu schreiben. Bisher haben es nur fünf Ideen und zwei halbe davon geschafft. Aber am besten zähle ich mal von Anfang an auf.

 

Bei meinem ersten Roman hatte ich gar keine, aber dafür eine Figur, habe mich hingesetzt und einfach angefangen zu schreiben. Das Ergebnis war eine Trilogie mit einem wunderschönen ersten Band, einem interessanten zweiten Band, der aber handwerklich nicht völlig sauber war, und einem dritten Band, den ich komplett vor die Wand geschrieben habe. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich Band 2 repariert und Band 3 neu geschrieben habe. Als Bauchschreiber hatte ich nie einen Plan und lange Zeit noch nicht einmal ein Konzept.

 

Dann schrieb ich ein Einzelbuch, für das ich einen spontanen Einfall hatte: Wie ist das eigentlich, wenn Du in eine verantwortliche Position befördert wirst und dir dafür jegliche Voraussetzungenh fehlen. Da ich Fantasy schreibe, war es der Helfer eines Hofmagiers, der nach dem plötzlichen Tod seines Meisters selber Hofmagier wurde, aber von Magie nicht den leisesten Schmmer hatte.

 

Irgendwann las ich einen Roman von Murakami, in dem vier Studienfreunde sich irgendwann trennten und später wieder trafen. Das war eigentlich keine besondere Idee, aber ich fand sie außerordentlich spannend, wenn man das Setting etwas anders setzte. Also borgte ich mir diese Idee aus und machte etwas Eigenes daraus. Die vier Studienfreunde wurden die Teile eines magischen zerbrochenes Schwertes (ein wenig origineller Start). Die Teile wurden umgeschmiedet zu eigenen Waffen, die sich ihre Träger selber suchten. Die Träger waren ganz unterschiedliche Persönlichkeitstypen und nicht immer passten Schwert und Träger zusammen. Am Ende ist es klar, dass das ursprüngliche Schwert nicht mehr zueinander findet. Die Menschen begegnen sich, es passiert unendlich viel unter ihnen, aber auch dort ist nichts von Dauer. Eine so gewaltige Geshcichte brauchte wieder mal drei Bände, bis sie zu Ende erzählt war.

 

Woher die nächste Idee kam, weiß ich nicht. auf keinen Fall war ein ein zündender Funke, sondern ein merkwürdiges Setting entstand mit Rassenwahn und Blutschande. Davon blieben wichige Elemente übrig. Meine Waldelfen bestehen auf reinem Blut, und sie jagen und fangen was unrein ist. Es entstand aber ein völlig neues Setting, in dem es auf das Aufeinanderprallen von vier Völkern geht: Drachen, Waldelfen, Menschen. Und dann gibt es noch eine Neuentwicklung: Gestaltwandler. Das sind Tiere, die an der Vernunft geschnuppert haben und nur eine Magie beherrschen. Ihre Gestalt zu verändern. Ich fand es spannend endlich einmal etwas zu schreiben, wo die Menschen nicht als zentrale Art in der Mitte der Handlung stehen. Die Serie trägt den Titel: Drachentöchter. Aber diese Drachentöchter sind auch nicht mehr reinerbig. GRINS

Auch das wird eine lange Geschichte. Ich schreibe an der Folge 7, was so ungefähr dem Anfang des dritten Bandes entspricht oder etwas weniger.

 

Sollte ich das Ende der Serie noch erleben und die Kraft für ein weiteres Projekt aufbringen, dann wird das ein wenig normaler. In einer Bibliothek werden alle Bücher digitalisiert. Auch alte Hexenbücher, von denen niemand wusste, dass sie überhaupt vorhanden waren. Aber Hexenbücher lassen sich nicht so einfach digitalisieren, weil sie ...

Die Idee flog mir so zu, weil wir ja alle viel digitaler werden wollen/sollen.

 

Ideen für Bücher, die mich zum Schreiben bringen, sind also ganz selten bei mir und ich erkenne keine Schwerpunkte. Die Idee muss für unser Leben relevant sein und sich dann von mir in eine spannende und ungewöhnliche Fantasygeschichte übersetzen lassen. Ich brauche also immer zwei Ideen. Ist schon merkwürdig.

 

Dabei gibt es immer wieder Ideen für Spin offs, die ich selten umsetze, weil sich immer wieder eine große Idee dazwischen setzt, die erst geschrieben werden muss.

 

Ob das jetzt aber für Euch interessant ist, weiß ich nicht. Ich hab's halt mal aufgeschrieben, weil es mich selber immer wieder verwundert, was da abläuft.

 

Liebe Grüße

Wolf

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Die Ideensuche für eine Geschichte ist für mich jeweils das Schwierigste am Schreiben. Ich muss sie wirklich richtig suchen und beneide diejenigen, die immer sagen, sie hätten tausend Ideen im Kopf.

 

Zur Inspiration dienen mir - Genre Familiengeheimnis - oft Klatschblätter. Irgendwo gibt es immer ein schwarzes Schaf in der Familie. Oder Leichen im Keller. Denn nichts ist so spannend wie das, was man zu verheimlichen sucht. ;)

Die Idee mit den Klatschblättern klaue ich dir ;)

 

Setting und Personen suche mich mir meist nach Lust und Laune aus - man verbringt ja eine ganze Zeit dort, und ich bin eben gerne im Wald, koche und backe oder schaue anderen beim Nähen zu. Die zu bewältigenden Probleme entstammen bislang oft meiner eigenen Erfahrung bzw. eigenen Ängsten, und ich trage sie oft lange in mir, bevor ich mich dann wirklich dran setze und sie ausformuliere. Insofern geht es mir genau andersherum als Wolf es oben beschreibt.

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Bei mir kommt auch vieles aus Sachbüchern. Während ich für den einen Roman recherchiere, stoße ich auf ganz neue Themen. Die kommen in einen Zettelkasten, und wenn ich zwanzig Themen zusammen habe, harke ich durch und wähle drei aus, die für Exposés infrage kommen. Von drei Exposés wählen meine Kooperationspartner in den Verlage wiederum ein einziges aus, das dann zu einem Roman wird. 

Ergo: Aus tausend Trauben Inspiration wird ein einziges Buch gekeltert. 

 

Bei den historischen Romanen kam bei mir auch einiges aus Sachbüchern. Allerdings eher einzeln und nicht aus tausend Trauben ... ;)

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Erst Inspiration, dann Handwerk. Zauberei eher nicht ;-).

 

Die Inspiration ist grenzenlos und kommt oft aus Alltagssituationen, die Ideen spinne ich zuerst weiter ohne jedes Denkverbot, dann aber definiere ich fürs Handwerk Grenzen, falls es keine diesbezüglichen Vorgaben gibt - und zwar ziemlich schnell und auch recht eng, sonst lähmt mich die Unendlichkeit an Möglichkeiten, wie ich gerade erfahren musste.

 Das finde ich noch bemerkenswert, Kerstin. Wenn ich es richtig verstehe, setzt das Handwerk den Inspirationen Grenzen.

Wenn ich auf einem Spaziergang etwas Ungewöhnliches erlebe, kann mich das zu einer Idee inspirieren. Zu einer Geschichte, die einen Roman trägt, wird es aber erst mit der Zeit. (Es sei denn man schreibt einfach drauflos. Und da verheddert man sich eher, wie ich bemerkt habe.)

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Nicht der Inspiration, sondern dem Aufschreibenkönnen, jedenfalls bei mir. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, wie man was anlegt, formuliert, ausgehen lässt, welchen Stil man benutzt. Wenn man sich festlegt, geht es leichter, das ist meine gegenwärtige Erfahrung. Heftromane gehen deshalb so einfach, weil man an klar definierten Grenzen entlangschreibt. Die kann man auch mal übertreten, aber man verliert dabei nicht den Boden unter den Füßen = die Fähigkeit, den eigenen Text noch beurteilen zu können.

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Ich machs kurz und frage: Wo könnte die Inspiration nicht lauern? Sind es nicht viel eher wir selbst, die entscheiden, ob sie in uns dringen kann, uns erreicht, ob wir uns ihr öffnen?

 

Stimmt, Michael. Eigentlich gibt es immer und überall Inspiration, ich glaube auch, dass sie uns erreicht. Schwierig ist dann aber der Schritt, die Inspiration zu nutzen und von einem unbestimmten Gefühl in den Gedanken zu verwandeln: Das ist Stoff für eine Geschichte. Mir geht es manchmal so, dass ich ein Buch entdecke, dessen Thema mir auch schon mal aufgefallen ist. Aber ich habe nicht so weit gedacht, dass es sich dabei um Stoff für einen Roman handeln könnte. Verflixt! 

Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?

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Menschen und Orte sind meine wichtigste Inspirationsquelle.

 

Als Physiotherapeutin komme ich den Leuten naturgemäß sehr nah. Und diese Nähe führt häufig dazu, dass mir Geschichten mitgeteilt werden, nach denen ich gar nicht gefragt habe, oder sie teilen sich mir mit, indem ich beobachte und zuhöre. Gelungene und gescheiterte Pläne und Lebensentwürfe, Schicksalsschläge inklusive den diversesten Reaktionen darauf, Freude, Tragik, Komik: ein gigantisches Panorama an fließender Lebensbuntheit, die irgendwann in einer Idee mündet. Ich muss nur im richtigen Moment zugreifen, verdichten und an der richtigen Stelle einfügen.

 

Und ich liebe neue, stimmungsvolle Orte, liebe es, mich ihnen langsam zu nähern und lange zu verweilen, am liebsten allein. Sie müssen nicht schön sein, eine stille Straße in einem Dorf in der Uckermark, der Blick auf ein halb verlassenes Dorf in den italienischen Bergen, das alles kann in eine Geschichte einfließen oder sie hervorrufen. 

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Michael Beisteiner

 

Ich machs kurz und frage: Wo könnte die Inspiration nicht lauern? Sind es nicht viel eher wir selbst, die entscheiden, ob sie in uns dringen kann, uns erreicht, ob wir uns ihr öffnen?

 

Stimmt, Michael. Eigentlich gibt es immer und überall Inspiration, ich glaube auch, dass sie uns erreicht. Schwierig ist dann aber der Schritt, die Inspiration zu nutzen und von einem unbestimmten Gefühl in den Gedanken zu verwandeln: Das ist Stoff für eine Geschichte. Mir geht es manchmal so, dass ich ein Buch entdecke, dessen Thema mir auch schon mal aufgefallen ist. Aber ich habe nicht so weit gedacht, dass es sich dabei um Stoff für einen Roman handeln könnte. Verflixt! 

 

 

Ich denke, Dirk, du meinst den Schritt von der chaotischen Inspiration hin zum Fokussieren auf ein überschaubares Ideen- bzw. Themenfeld. Da beginnt die Arbeit, finde ich. Und man geht mit einer Entwicklung mit. Auch mal einen Schritt zurückgehen, zum Ursprung, sollte man immer wieder. Irgendwie bewegt man sich nach und nach in einem Ideen- und Gedankengebäude, das aufs Papier muss. Da beginnt die größte Arbeit, für mich jedenfalls. Wobei, ich glaub das kennen alle Autoren. Die berühmte Knochenarbeit ...

Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit)

                                 zwischenlandungen (Arovell)

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Wie entsteht die Idee zu einer Geschichte? Wenn ich das wüßte! Mich überfallen sie in unmöglichen Situationen; beim Joggen, beim Meeting mit Kunden, in Träumen und, und, und ... Genau solche Situationen packe ich dann, zusammen mit der Idee, in die Geschichte.

Nein, ganz ehrlich, es gibt bei mir tatsächlich so etwas wie einen Urknall, wenn es um eine Geschichte geht. Ein Moment, an dem alles anfängt. Eine einzige Szene, die dann irgendwo im Text wieder auftaucht. Aber diese Szene kenne nur ich, die gelangt nie an die Öffentlichkeit.

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Bei mi ist das auch ganz vielfältig. Mal unverhofft unter der Dusche, beim Waldspaziergang oder beim Musikhören .... mal sitze ich aber auch angespannt vorm Schreibtisch und frage mich, was markttauglich wäre. Auch die hier schon geschilderte Situation, dass mir die Idee von jemand anderem gefällt und ich sie abändern bzw. neu interpretieren will, kommt vor. Ich denke auch nicht, dass das verwerflich ist, wenn man wirklich sein eigenes Ding daraus macht.

~~~ Carina alias C. R. Scott ~~~

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Mich überfallen Ideen häufig beim Hören von Musik – besonders, wenn ich den Text nicht oder falsch verstehe. Urkeim sind vermutlich die Emotionen, die von der Musik hervorgerufen werden. Eine weitere Quelle sind Filme oder Bücher, bei denen ich an irgendeiner Stelle denke, dass die Geschichte anders weitergehen sollte. 

 

Als bevorzugten Ort für unerwartete Kreativität steht bei mir das Bad an oberster Stelle. Ich rasiere mich nass mit dem Messer, was etwa eine Viertelstunde dauert. Dabei wandert der Teil meiner Gedanken, der nicht aufpassen muss, dass ich ohne Cut durch die Prozedur komme, frei umher. Springt eine besonders gut erscheinende Idee ins Dasein, laufe ich schonmal mit halbem Seifenschaumbart ins Arbeitszimmer und mache mir eine Notiz. 

 

Hmm, weiß jemand, ob man das Bad bei der Steuer als Arbeitszimmer absetzen kann?  ::)

Olaf Fritsche 

www.seitenrascheln.de

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Lol, das Badezimmer ist auch bei mir ein Keativitätsraum, Olaf, der Block und Stift enthält, damit ich nicht jedes Mal in meine Arbeitszimmer laufen muss, das zwei Stockwerke tiefer liegt. Aber die Ideen, die mich dort überkommen sind meist Dialoge oder neue Plotverzweigungen. Romanideen kommen eher mit Input von außen wie Bücher, Filme etc.

 

Liebe Grüße

Wolf

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Mich überfallen überhaupt keine Ideen. Nichts von plötzlicher Inspiration. Ich erarbeite mir alles.

 

Da ich historische Romane schreibe, die auf wichtigen historischen Ereignissen aufbauen, muss ich mir jedesmal den Kopf zerbrechen, welches Thema ich mir denn für das nächste Buch aussuchen soll. Manchmal führt ein Romanthema zum nächsten. Dann ist es leicht. Ansonsten muss ich mir diverse Epochen und Ereignisse anschauen und überlegen, wie gut sie sich für einen spannenden Roman ausschlachten ließen. Das geht über Wochen.

 

Hab ich aber endlich ein Thema, dann geht die Recherche los und das Ganze beginnt Gestalt anzunehmen. Dann muss ich mir die passenden Figuren überlegen und wie sie ins historische Geschehen passen könnten. Die ersten Plot-Skizzen entstehen, und so geht es dann weiter. Wie man sieht, bei mir entsteht die Idee für einen Roman also nicht als Gedankenblitz unter der Dusche, sondern durch einen ganz normalen Arbeitsprozess.

 

No magic! :)

Bearbeitet von Ulf Schiewe

Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de

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Meine Lieblingsmethode besteht darin, mir erst einen Titel zu überlegen - und dann um diesen die Geschichte zu bauen.

Ich finde, ein Titel ist super dazu geeignet, zu Ideen zu kommen, Bilder im Kopf zu haben, sich Figuren vorzustellen und von Anfang an die Atmosphäre zu "fühlen".

Bearbeitet von MichaelT
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Die Art, wie ich zu meinen Ideen komme, deckt sich mit dem, was einige hier auch genannt haben: Lektüre und Filme, Beobachtungen, Bilder ...

Ich schreibe solche Ideen aber selten auf (manchmal archiviere ich Artikel), führe also kein Ideenbuch oder so was. Das Verfahren entspricht eher der natürlichen Auslese, survival of the fittest: Die Ideen, die immer wieder auftauchen, die sich verdichten und weitere Ideen erzeugen, werden irgendwann ausgearbeitet. Von der ersten Idee bis zum fertigen Roman ziehen in der Regel etliche Jahre ins Land. 

"Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020;  Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger"

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( ...) survival of the fittest: Die Ideen, die immer wieder auftauchen, die sich verdichten und weitere Ideen erzeugen, werden irgendwann ausgearbeitet. Von der ersten Idee bis zum fertigen Roman ziehen in der Regel etliche Jahre ins Land. 

Ganz genau so geht es mir auch. Was gut ist, setzt sich durch und drängt immer wieder in die Gedanken. Ausgearbeitet werden die Ideen dann auf dem Fahrrad, wenn ich von der Arbeit heim fahre.

Manchmal werde ich gefragt, woran ich gerade arbeite. Meistens bin ich dann ziemlich maulfaul, weil doch vieles noch gar nicht so konkret ist, dass man es erzählen könnte ...

 

 

 

 

 

 

 

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Das ist eine spannende Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe. "Wo kommen die Ideen eigentlich her?" Ein bißchen Magie scheint mir schon dabei zu sein....

 

Eine große Inspirationsquelle sind meine Kinder (ich schreibe hauptsächlich Kinderbücher und-geschichten). Manchmal sagen oder fragen sie etwas und ich habe sofort eine Geschichte im Kopf. Inzwischen sehen sie mir es sogar schon an, fangen an zu lachen und sagen "Du denkst bestimmt an ein neues Kinderbuch." ;D

 

Einige gute Ideen sind mir auch schon durch das Thema einer Ausschreibung gekommen. Um Ideen zu bekommen oder weiter zu entwickeln brauche ich eigentlich immer neuen Input und den Kopf frei zum Denken, da reicht aber ein Waldspaziergang oder ein Stadtbummel. An den Schreibtisch setzen und sich eine neue Idee überlegen - das funktioniert bei mir überhaupt nicht. Wenn aber das Grundgerüst einer Geschichte steht, dann kommen die Einzelheiten zum Glück beim Schreiben ganz von allein. It´s a kind of magic..... ;)

“It is simply this: Do not tire, never lose interest, never grow indifferent—lose your invaluable curiosity and you let yourself die. It's as simple as that.”

 

Tove Jansson

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Irgendwo habe ich mal gelesen: "Ich habe keine Fantasie, sondern die Fantasie hat mich." Und das gilt unbedingt für mich.

Meine Fantasie arbeitet ständig. Eine Figur aus einem meiner Romane, eine Künstlerin, sagt dazu: "Ich versichere Ihnen, neunzig Prozent davon ist Schrott. Das heißt, ich sortiere ständig. Für die meisten Menschen wäre es bestimmt kein Spaß, in meinem Kopf zu sein."

Ich bin ja seit über 40 Jahren Comiczeichner. Oft habe ich gedacht: Wäre ich ein Romanautor, dann wäre dieses oder jedes bestimmt eine spannende Geschichte. Jetzt bin ich auch Autor und habe dadurch einen riesigen Fundus.

 

Viele Ideen entstehen durch die Frage: Was wäre wenn? Ich lebe in Kiel. Vor einigen Jahren wurde mein in Hamburg lebender Schwiegersohn als Model für die Plakataktion eines Internetproviders fotografiert. Plötzlich war sein Gesicht überall in Kiel auf riesigen Plakaten zu sehen. Ich stellte mir vor: Eine Frau wird von einem Mann sexuell bedroht und flüchtet in eine andere Stadt. Was passiert mit ihr, wenn sie nach vielen Jahren überall sein Gesicht auf Plakaten sieht?

Meine Höhenangst hat zu einer Geschichte geführt, über einen Balkon der Leute ermordet.

Meine Gedanken über Zeit zu einem Torwart, der zehnmal schneller denken kann als alle anderen - und der seine Umgebung dadurch in Zeitlupe wahrnimmt.

 

Bei meinen Romanen arbeite ich oft rückwärts - "Acedias Traum": In dem Moment, wo sich für Acedia der größte Traum ihres Lebens erfüllt, erfährt sie, dass ihre beste Freundin Petra während der Anschläge im World Trade Center war. Und für Acedia ist ihr Traum plötzlich vollkommen bedeutungslos.

Dann frage ich: Was könnte das für ein Lebenstraum sein? Auslandskorrespondentin zu werden. Warum hat sie diesen Traum? Ihre Mutter hat den 7 Jahre älteren Bruder Frank immer vorgezogen, der konnte einfach alles, und Acedia wünscht sich auch die Bewunderung der Mutter. Acedia wollte gern Autorin werden, aber das ist nichts Reelles. Vielleicht Journalistin?, denkt sie auf der Abifeier. Warum hat die Mutter Frank vorgezogen? Weil ihre Eltern, die einfache Bauern waren, eine höhere Bildung für ein Mädchen unwichtig fanden. Und so weiter ...

Bei dieser Art der Konstruktion erscheint vieles zwangsläufig zu sein.

Es gibt keine Regeln, nur sachkundige Entscheidungen. Und sachkundige Entscheidungen könnt ihr nur treffen, wenn ihr euch sachkundig macht.

Elizabeth George

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