Angelika Jo Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 "überkandidelt" Kennt jemand das Wort (nicht)? "Sie kommt ihm einigermaßen überkandidelt vor, so wie sie daherredet." Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KarinKoch Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Ich kenne es. Und ich liebe es, weil es so viele Bilder in meinen Kopf pflanzt. Irgendwie denke ich an jemanden, der mit Kandiszucker übergossen wurde. Bestimmt gibt es aber eine plausible Herkunft. Karin Koch Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KerstinH Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Hat die Lektorin das auch angemerkt? Hier würde ich vermuten, dass es allgemein bekannt ist (und mein Handy schlägt es vor). Allerdings bin ich mir grade nicht sicher, ob es in dieser Weise graduierbar ist, es klingt in meinen Ohren komisch (allerdings "ein wenig überkandidelt" nicht ... hm ... seltsam). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Michael Beisteiner Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Klar kenn ich das. Übertrieben angezogen, geschminkt, sprechend, generell auftretend ... Geht stark in Richtung schnöselhaft, denke ich ... Abwertend extravagant trifft es ev. ganz gut. Zuletzt erschienen: Der Tomatenrebell (wortweit) zwischenlandungen (Arovell) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 5. Oktober 2020 Autor Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Ja, wunderbar, danke! Es kommt von lateinisch "candidus" = heiter, aber ich hab auch eigene Assoziationen dazu und mag es (bei mir stellt sich das Bild eines Spieldöschens ein, an dessen Kurbel zu lange gedreht wurde, so dass jetzt die Ballerina oben drauf herum schwankt). Und Michaels Definitionen treffen zu. "überspannt" könnte man noch hinzufügen. Ja, war wieder die Lektorin – die ansonsten aber einen guten Job macht. Dass man auf einmal ein Wort nicht mehr kennt, kann schon vorkommen (weil es spät am Abend ist, man zu lang gearbeitet hat – ich hab mal im Selbsttest 50 mal das Wort "Gans" laut vor mich hin gesagt. Danach wusste ich etliche Minuten lang nicht mehr, was es bedeuten soll). Kerstin, ich würde "einigermaßen" hier nicht als Gradpartikel sehen, sondern als Modalwort, das das Verb kommentiert: Sie kommt ihm irgendwie xyz vor. Wie sehr? Absolut, kaum, einigermaßen? Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KerstinH Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 (bearbeitet) Das hat mich jetzt beschäftigt ... Ich glaube, mein Unbehagen kommt daher, dass "überkandidelt" ein Maß beschreibt, das (weit) über das Normale hinausgeht, während "einigermaßen" eine Sache eher relativierend in die Mitte rückt - das wären für mich zwei entgegengesetzte Bewegungen, die sich quasi wieder aufheben. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden. Und es scheint ja eine personale Perspektive zu sein, die du hier beschreibst, da spricht dann natürlich nicht die Autorin, sondern der Protagonist, und der hat eh seine eigene Sicht- und Erzählweise. Bearbeitet 5. Oktober 2020 von KerstinH Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wolf Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Ich kenne es als leicht verrückt. Ich muss aber gestehen, dass ich kandidelt noch nie gehört habe. GrinsWolf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 5. Oktober 2020 Autor Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Ich kenne es als leicht verrückt. Ich muss aber gestehen, dass ich kandidelt noch nie gehört habe. GrinsWolf Das gibt es öfter, dass ein Wort sich erst durch ein Präfix gerüstet auf die Sprachbühne traut. So kann man z.B. etwas "konterkarieren", aber "karieren" existiert nicht als eigenes Verb. Eine von mir sehr geschätzte Schriftstellerin, hat das mal in einem Witz benutzt. Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Olaf Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 ich hab mal im Selbsttest 50 mal das Wort "Gans" laut vor mich hin gesagt. Danach wusste ich etliche Minuten lang nicht mehr, was es bedeuten soll). Das muss ich mal ausprobieren. Wäre interessant zu wissen, ob wir unser Gehirn auf diese Weise vorübergehend für einzelne Wörter ausschalten können. Bei ähnlichen Tests habe ich bisher nur gemerkt, dass mir ein Wort mit der Zeit (1) total bescheuert vorkommt und ich es (2) nicht mehr sauber aussprechen konnte. Olaf Fritsche www.seitenrascheln.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Dietmar) Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Ich kenne das Wort und die Bedeutung, ich verwende es aber nie. Es gehört für mich zur Generation meiner Eltern. Bei ihnen war das Wort geläufig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(JenniferB) Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 (bearbeitet) Ich habe mal 1300 Bücher signiert, jedes davon mit einem kleinen Spruch drin.Ab Buch 100 war ich mir absolut nicht mehr sicher, wie man diese ganz einfachen, alltäglichen Worte schreibt, bei Buch 400 hatte ich eine kleine Panikattacke, weil ich sicher war: Du hast jetzt 400 mal "spannende Lesestunden" (oder so) falsch geschrieben. Überkandidelt kennt man. Dass man auf einmal ein Wort nicht mehr kennt, kann schon vorkommen (weil es spät am Abend ist, man zu lang gearbeitet hat – ich hab mal im Selbsttest 50 mal das Wort "Gans" laut vor mich hin gesagt. Danach wusste ich etliche Minuten lang nicht mehr, was es bedeuten soll). Bearbeitet 5. Oktober 2020 von JenniferB Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SabrinaS Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Ich habe mal 1300 Bücher signiert, jedes davon mit einem kleinen Spruch drin.Ab Buch 100 war ich mir absolut nicht mehr sicher, wie man diese ganz einfachen, alltäglichen Worte schreibt, bei Buch 400 hatte ich eine kleine Panikattacke, weil ich sicher war: Du hast jetzt 400 mal "spannende Lesestunden" (oder so) falsch geschrieben. Dass man auf einmal ein Wort nicht mehr kennt, kann schon vorkommen (weil es spät am Abend ist, man zu lang gearbeitet hat – ich hab mal im Selbsttest 50 mal das Wort "Gans" laut vor mich hin gesagt. Danach wusste ich etliche Minuten lang nicht mehr, was es bedeuten soll). Das kenne ich beides zu gut! Echt verrückt, was da im Hirn abläuft Erinnert mich ein wenig an das Gefühl, das man bekommt, wenn man konzentriert darüber nachdenkt, wie Treppensteigen geht. Sobald man zu genau darüber nachdenkt, funktioniert es nicht mehr. Und zum Thema "überkandidelt": Ich persönlich würde es nur in der Figurenrede nutzen, es sei denn, du hast so nette umgangssprachliche Wörter öfter drin, dass es schon zu deinem Stil dazugehört. Aber ich muss genau wie Karin zugeben, dass ich das Wort auch toll finde, es klingt irgendwie so niedlich. Leonie Werdenfels: Liebeszauber am Chiemsee (Harper Collins 4/2023) Sabrina Sonntag: Apfelglück am See (Harper Collins 4/2022) Unser Sommerblau für immer (Harper Collins 5/2021) Schwein gehabt, sagt die Liebe (MTB - Harper Collins 9/2019) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MaikeH Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 "überkandidelt" Kennt jemand das Wort (nicht)? "Sie kommt ihm einigermaßen überkandidelt vor, so wie sie daherredet." Ich kenne es nicht nur, ich finde es toll. So sehr, dass eine meiner Protagonistinnen in meinem gerade erschienen Kinderbuch "Kandidel" heißt. Und ich war versucht, einen Dialog einzubauen, in dem jemand als "unterkandidelt" bezeichnet wird. Aber ich hab es dann doch gelassen - schließlich ist meine Zielgruppe erst 10 Jahre alt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kristina Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 Ich kenne es! Wenn ich mich richtig erinnere, aus einem Donald-Duck-Comic oder aus einem Lustigen Taschenbuch www.kristinagehrmann.com Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AnnaW Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 "überkandidelt" Kennt jemand das Wort (nicht)? "Sie kommt ihm einigermaßen überkandidelt vor, so wie sie daherredet." Ich kenne es nicht nur, ich finde es toll. So sehr, dass eine meiner Protagonistinnen in meinem gerade erschienen Kinderbuch "Kandidel" heißt. Und ich war versucht, einen Dialog einzubauen, in dem jemand als "unterkandidelt" bezeichnet wird. Aber ich hab es dann doch gelassen - schließlich ist meine Zielgruppe erst 10 Jahre alt. Ich kenne es nicht nur, ich finde es toll. Das geht mir auch so. Ich liebe auch das Wort "verlottert" und benutze es mit Genuss. Vielleicht es ist an der Zeit für ein Refashioning alter Wörter Website Anna Instagram Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
BeateB Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 Hat die Lektorin das auch angemerkt? Hier würde ich vermuten, dass es allgemein bekannt ist (und mein Handy schlägt es vor). Allerdings bin ich mir grade nicht sicher, ob es in dieser Weise graduierbar ist, es klingt in meinen Ohren komisch (allerdings "ein wenig überkandidelt" nicht ... hm ... seltsam).Ja, ich würde es auch alleinstehend benutzen. Aber klar sollte das bekannt sein. Homepage Facebook Neu: Erwarteter Todesfall - ein Kirsten-Bertram-Krimi »Ein spannender Fall, souverän und mit viel Gefühl für gute Atmosphäre erzählt.« DRESDNER MORGENPOST Taschenbuch Epub kindl Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
IlonaS Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 Ich kenne das Wort und die Bedeutung, ich verwende es aber nie. Es gehört für mich zur Generation meiner Eltern. Bei ihnen war das Wort geläufig.Für mich auch. Krimis, Liebe und Mehr.www.ilonaschmidt.comTranslations, Lektorat & Exposé Coaching Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...