Angelika Jo Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Welche Assoziationen habt ihr bei dem Wort "liederlich"? Wer ist liederlich? Wer kann gar nicht liederlich sein? Sehr gespannt, es läuft eine Wette zwischen der Lektorin und mir.Angelika Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MaikeH Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Sehr altmodisch, vermutlich werden Frauen so tituliert, die einen nicht den gesellschaftlichen Normen angepasstes Leben führen. Ich assoziere damit entweder sexuelle Freizügigkeit oder Unordnung/Unsauberkeit. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ClaudiaB Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Altmodisch, ja, denke ich auch. Das Luder steckt klanglich drinnen. In meiner Kindheit wurde das Wort öfter verwendet, daher kommt es mir seltsam bekannt vor (ich selbst war als kleines Kind so unordentlich dass man es heute als chaotisch bezeichnen würde, es kann gut sein, dass dieses Wort liederlich mal fiel. Liederlich, das ist eine Schlampe.) Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen Ein Staffelroman Februar 21, Kampa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
AndreasG Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Der Duden (Stilwörterbuch) hat das: liederlich:1) unordentlich, nachlässig, nicht sorgfältig;2) leichtfertig (und verkommen) Das sind so ungefähr auch die Assoziationen, die ich dabei habe. Liederlich kann eine Person sein, aber auch ein Lebenswandel. "Wir sind die Wahrheit", Jugendbuch, Dressler Verlag 2020; Romane bei FISCHER Scherz: "Die im Dunkeln sieht man nicht"; "Die Nachtigall singt nicht mehr"; "Die Zeit der Jäger" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
KerstinH Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 (bearbeitet) a. ) Wer ist liederlich? Kinder im Sinne von unordentlich, Frauen im Sinne leichtfertig oder verkommen b.) Wer kann gar nicht liederlich sein?Männer PS: Nicht meine Idee, so habe ich es in meiner Kindheit noch gelernt ... Bearbeitet 6. Oktober 2020 von KerstinH Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DirkH Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Könnte auch was mit Musik zu tun haben. Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(JenniferB) Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Ich bin ziemlich liederlich. Meine Assoziationen sind: unordentlich, chaotisch, nachlässig. Ich kenne es auch als Synonym von lasterhaft und verkommen - dann aber nur von Seiten von altmodischen Saubermann-Spießer: "Die geschiedene Frau, die mit kurzem Rock und hohen Schuhen die Straße entlangflaniert, ist jawohl ganz und gar liederlich." ich weiß aber zufällig, dass das Wort einen ganz anderen Ursprung hat. Früher war schwaches, kleinwüchsiges und ertragarmes Getreide liederlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wolf Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 In jedem Fall altmodisch. Liederliches Frauenzimmer (Diese "Räume" gibt es heute nicht mehr) Ich kenne auch die Kombination von einem liederlichen Mundwerk. Da sind die Männer aber eingeschlossen Sonst s.o. Liebe GrüßeWolf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 6. Oktober 2020 Autor Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Okay, die Lektorin hat gewonnen. Es gab keine Diskussion über die Bedeutung, die war unstrittig (und entspricht all den Worten, die ihr hier genannt habt). Ihrem Empfinden nach wäre es aber nur auf Frauen anzuwenden wegen der auch hier genannten Assoziationen. Ich hatte es einem Mann anhängen wollen. Sie hatte als Ersatz "verlottert" vorgeschlagen, das passt für mich nicht, weil das die äußere Erscheinung mit meint. "Chaotisch" habe ich jetzt hier gelesen, das passt sehr gut, danke Jenny! Danke an alle wieder mal! Und die Lektorin kriegt jetzt einen Schnaps, kruzifux! Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
UlrikeS Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 (bearbeitet) Für mich ist liederlich auch ein altmodisches Adjektiv, das a) moralisch leichtfertig, verworfen, aufreizend, eben: nicht der gesellschaftlichen Ordnung, Norm gemäß bedeutet (die Verwendung für unaufgeräumte Zimmer kenne ich nicht). Und b) liederlich sind immer Frauen Edit: mit Angelika überschnitten Bearbeitet 6. Oktober 2020 von UlrikeS Ulrike Sosnitza Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(JenniferB) Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Okay, die Lektorin hat gewonnen. Es gab keine Diskussion über die Bedeutung, die war unstrittig (und entspricht all den Worten, die ihr hier genannt habt). Ihrem Empfinden nach wäre es aber nur auf Frauen anzuwenden wegen der auch hier genannten Assoziationen. Ich hatte es einem Mann anhängen wollen. Klar können Männer liederlich sein. Mein Sohn - 17, lebt bevorzugt im Dunkeln, wo man seinen Müll nicht sieht - ist definitiv liederlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Angelika Jo Geschrieben 6. Oktober 2020 Autor Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Okay, die Lektorin hat gewonnen. Es gab keine Diskussion über die Bedeutung, die war unstrittig (und entspricht all den Worten, die ihr hier genannt habt). Ihrem Empfinden nach wäre es aber nur auf Frauen anzuwenden wegen der auch hier genannten Assoziationen. Ich hatte es einem Mann anhängen wollen. Klar können Männer liederlich sein. Mein Sohn - 17, lebt bevorzugt im Dunkeln, wo man seinen Müll nicht sieht - ist definitiv liederlich. Unter uns Pfarrerstöchtern ist das schon klar. Und ich hätte sogar noch "Er ist ein rechter Bruder Liederlich" gefunden, aber – man riecht es der Textstelle förmlich an – bei Thomas Mann in der "Königlichen Hoheit", das ist nun wirklich ein paar Takte her. Nun, ich muss ja nicht immer recht haben! Der Dämpfer wird mich Gottesfurcht und Demut lehren. Danke nochmal allen sehr herzlich! Laudatio auf eine kaukasische Kuh. Eichborn 2021. Alicia jagt eine Mandarinente. dtv premium März 2018. Die Grammatik der Rennpferde. dtv premium Mai 2016 www.angelika-jodl.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sebastian Niedlich Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Zum Thema "liederlich" fällt mir nur der Text eines der Limerick-Songs von Schobert & Black ein, die vermutlich kein Schwein mehr kennt:Es las jüngst ein Greis in der RhönEin Buch, das war etwas obszönEr sprach: "Das ist widerlichEntsetzlich und liederlichVoll Schmutz und obszön – aber schön! www.sebastianniedlich.de | Facebook | Twitter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ClaudiaB Geschrieben 6. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 6. Oktober 2020 Könnte auch was mit Musik zu tun haben. Oh ja, Dirk, und was meinst du wie viele Programme es mit "Liederlichen Lotterlasterliedern" etc gibt ... (sowas "Freches" ... für mich klingt das immer wegen dieser altmodischen Konnotation ziemlich spießig. Und richtig, Männer machen solche Programme nicht). Baronsky&Brendler: Liebe würde helfen Ein Staffelroman Februar 21, Kampa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ulf Schiewe Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 (bearbeitet) Ich kenne "liederlich" aus meiner Jugend nur als unaufgeräumt, dreckig, unordentlich, nicht aber als unmoralisch oder nur auf Frauen bezogen. Das "liederliche Weib" kenne ich natürlich aus der Literatur. Ich habe mal meinen etymologischen Kluge zu Rate gezogen. Ich habe den Eintrag abfotografiert und hier beigefügt. Auch hier ist eigentlich keine Rede von Unmoral und auch kein Bezug auf eines der Geschlechter. Der Ausdruck im spätmittelalterlichen Hochdeutsch bedeutete 'schlecht, boshaft'. Es gibt wohl auch eine Verbindung zum Altenglischen im Sinne von 'lumpig, verwahrlost'. Das könnte also auf Männer genauso zutreffen.Ableitungen sind "Lotter" und "Luder". Wenn man allerdings "Luder". nachschlägt, scheint die Herkunft eher etwas mit Aas und Tierkadaver zu tun zu haben. Die wunderbare Welt der Sprache! Bearbeitet 7. Oktober 2020 von Ulf Schiewe Die Montalban-Reihe, Die Normannen-Saga, Die Wikinger-Trilogie, Bucht der Schmuggler, Land im Sturm, Der Attentäter, Die Kinder von Nebra, Die Mission des Kreuzritters, Der Eiserne Herzog, www.ulfschiewe.de Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
BeateB Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 Okay, die Lektorin hat gewonnen. Es gab keine Diskussion über die Bedeutung, die war unstrittig (und entspricht all den Worten, die ihr hier genannt habt). Ihrem Empfinden nach wäre es aber nur auf Frauen anzuwenden wegen der auch hier genannten Assoziationen. Ich hatte es einem Mann anhängen wollen. Sie hatte als Ersatz "verlottert" vorgeschlagen, das passt für mich nicht, weil das die äußere Erscheinung mit meint. "Chaotisch" habe ich jetzt hier gelesen, das passt sehr gut, danke Jenny! Danke an alle wieder mal! Und die Lektorin kriegt jetzt einen Schnaps, kruzifux! Doch, so kenne ich es auch, nur für Frauen. Auch nicht für Kinder. Also eindeutig reichlich sexistisch... Vielleicht solltest du damit beginnen, Männer so abzuurteilen Homepage Facebook Neu: Erwarteter Todesfall - ein Kirsten-Bertram-Krimi »Ein spannender Fall, souverän und mit viel Gefühl für gute Atmosphäre erzählt.« DRESDNER MORGENPOST Taschenbuch Epub kindl Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
IlonaS Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 (bearbeitet) Als eine der Älteren hier und aus dem Bayrischen Raum stammend mit Südbairischen Wurzeln, kenne ich liederlich in erster Linie als schlampig im Sinne von unordentlich und schmutzig. Vom letzteren her, denke ich, kann man die Anwendung auf ein leichtfertiges Mädchen ableiten. Ich sehe, wenn ich die Beschreibung 'liederlich' lese, als erstes eine unordentlich, leicht schmutzig angezogene Frau vor mir. Interessant auch, dass mein Mann, der aus Nordfranken stammt mit Eltern aus dem Thüringischen und Sächsischen, bei liederlich eher an die leichtfertige, herumhurende Variante denkt. Für ihn ist liederlich mit einer Schlampe assoziiert, während ich es als erstes mit einer Frau, die schlampig ist, verbinde. Und ja, so blöd es klingt, ich kenne liederlich auch in Bezug auf einen Mann. Regionale Unterschiede? Bearbeitet 7. Oktober 2020 von IlonaS Krimis, Liebe und Mehr.www.ilonaschmidt.comTranslations, Lektorat & Exposé Coaching Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Christa Geschrieben 7. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 7. Oktober 2020 Mir ist "liederlich" vor allem aus alten Texten bekannt. Heute finde ich es gar nicht mehr und verwende es auch nicht. In den alten Texten ist von "liederlichen Frauenzimmern" die Rede oder von einem "liederlichen Lebenswandel", durchaus auch von Männern. Heute würde man eher "schlampige Frauen" oder "Männer mit schlechtem oder ausschweifendem Lebenswandel" sagen. Ostseekrimi Mörderische Förde https://tinyurl.com/yy5xgm9j :http://schreibteufelchen-christa.blogspot.com/ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...