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(Petra)

Das Kreuz mit der Kritik

Empfohlene Beiträge

Liebe Leute,

klingt ja hier gerade öfter an... mit der Kritikfähigkeit ist das so eine Sache. Wer veröffentlichen will, braucht sie unbedingt - und wer sensibel ist, hat sie nicht unbedingt.

 

Wie ist das bei euch gewesen... welche Klöpse haben euch am meisten zu schaffen gemacht? Habt ihr euch in Sachen Kritikfähigkeit weiter entwickelt oder habt ihr einen großen Komposthaufen für die Kritiker?

 

Ich weiß noch, ich hab bei der ersten "schlimmen" Kritik einen Abend lang geheult. Das war aber eine in der Zeitung, Foren wie dieses gab's da noch nicht. Ich hab dann erst lernen müssen, dass eine persönliche Meinung und Sachkritik zu unterscheiden sind. Dass Kritik am Text keine Kritik an meiner Person ist.

 

Dann gab's da mal einen Menschen, der mein Madonnenbuch in der Luft zerrissen hat, wirklich über der Kante ... fast rufschädigend. Mit dem Betreiber der Website habe ich lange überlegt, ob wir sie rausnehmen sollen - sie steht noch heute im Netz. Ich hab mich dann dafür entschieden, dass jeder sie lesen soll - und sich ein eigenes Bild machen.

 

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Der Kritiker war ein evangelischer Pfarrer, mit dem ich einen Monat zuvor einen äußerst unerquicklichen Mailwechsel hatte. Weil ich eine Statue, die er touristisch und geistlich vermarkten wollte, als Nachbildung erkannt hatte. Marke Giftspritze also...

Die Geschichte schlug zurück - auf seinen Verriss hin verkaufte ich das Buch ziemlich gut!

 

Ganz nette Tiefschläge... da ist die schärfste Kritik hier im Forum eine Valiumbüchse dagegen... kommen bei Verlagsabsagen. Denn die gehen inzwischen per Mail an meinen Agenten und sind deshalb hemmungslos und ungefiltert. Da gab es eine, an der ich böse gekaut habe und mich erst mal lähmen ließ. Es war die Absage meines MS, das jetzt als Roman erschienen ist - bei der Konkurrenz.

 

Meine Erfahrung: Es stellt sich Routine ein. Man lernt Kritiken zu unterscheiden. Kritiker, die sich nur selbst beweihräuchern wollen, irgendeinen psychischen Schaden abarbeiten müssen oder unsachlich sind... werfe ich heute in den Gedankenpapierkorb. Dagegen schätze ich z.B. die absolut harten und unerbittlichen Kritiken von Kollegen, die testlesen. Das geht nicht so nett verpackt ab wie hier - aber ich weiß, dass es ehrlich ist und ich draus lerne. Und ich weiß auch, dass ich nicht jeden Punkt annehmen muss, dass es immer auch persönliche Meinungen sind.

 

Asche über mein Haupt... ich war auch selbst mal Literaturkritikerin. :s22

Aus der Zeit weiß ich, dass es eigentlich weniger ums Buch geht. Man muss sich selbst ein Image schaffen, um unter den Kollegen Ruhm zu scheffeln. Nicht zu reden von den Sachzwängen...

 

Tageskonferenz am Morgen: Ey, die FAZ hat den X gestern total zerrissen, kein gutes Haar dran gelassen! - War's der A oder der B? - B hat's geschrieben, zynisch wie immer. - Gut, wenn's B war, müssen wir auch zerreissen, sonst werden wir unglaubhaft. Bei A hätten wir auch was Positives schreiben können.

 

Tageskonferenz in anderer Zeitung: Dialog zuerst wie oben. - Ja, dann fahren wir jetzt volles Gegenprogramm. Wen haben wir im Haus, der das in hohen Tönen loben kann? Der C steht doch auf solche Bücher, soll was Feines draus machen!

 

Aus der Zeit weiß ich: Lob oder Verriss ist egal - Hauptsache sie schreiben über dich. Und wie man in Hollywood sagt: Hauptsache, sie schreiben deinen Namen richtig...

 

Schöne Grüße,

Petra

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Als mein Fachbuch auf den Markt kam gabs neben (Gott sei dank) viel viel Lob auch hin und wieder harte Kritiken von Lesern. Manche haben mir sogar eine Mail geschrieben, in der sie sich beschwert hatten. Ich erkannte später, dass einfach nur jeder unterschiedliche Ansprüche an mein Buch gestellt hat. So wie generell jeder unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse hat. Recht machen kann man es ohnehin keinem. Meine Antwort auf diese Mails war dann nur: Es steht jedem frei, es besser zu machen.

Ich selbst hatte ja das Buch geschrieben, weil ich alle anderen Bücher auf diesem Sektor miserabel fand. Heute urteile ich da ein bisschen vorsichtiger. Schließlich ist es ein Haufen Arbeit, ein Buch zu schreiben. Und die Autoren versuchen ihr bestes zu geben. Das sollte erstmal honoriert werden, anstatt darüber zu schimpfen, ohne selbst die Feder zur Hand zu nehmen.

 

Wenn die schlechten Kritiken der Leser auch nur bei einer sehr niedrigen Quote lagen, versetzte mir jede davon einen kleinen Schlag. Die Positiven wurden mit einem Mal verdrängt und nur diese Negative stand über allen. Mittlerweile versuche ich mir immer vor Augen zu halten, das es noch immer mehr positive, als negative Kritiken gibt und kein Grund besteht, Panik zu schieben.

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Liebe Petra,

 

Gheron und ich halten uns immer an dem Wort fest, das Peter Wilfert vom GoldmannVerlag uns vor 25 Jahren mitgegeben hat: Besser ein Verriss als gar keine Erwähnung.

Außerdem machen Verisse tatsächlich neugierig und regen den Verkauf eher an.

 

Bei Amazon haben sich ein paar Trolle - oder einer unter verschiedenen Namen - bei unseren Büchern verewigt. Man merkt das Getrolle daran, dass keine konkrete Kritik kommt, sondern nur dummes Geplärre. Zusammen mit den Beiträgen, die viel Lob enthalten und denen, in denen konkrete Dinge bemängelt werden, ergibt sich ein für potentielle Leser interessantes Bild - und unsere Bücher verkaufen sich recht gut.  

 

Schlimmer sind, wie du richtig bemerkt hast, Absagen von Verlagen oder gar Agenten. Wir haben selbst nur eine beleidigende Absage (von einem Agenten) erhalten. Damals hatte ich tagelang Bauchschmerzen   :s10  :s11 - und heute lese ich den Schrieb mit einem breiten   :p  :s22  :p Grinsen. Was unsere Agentin so bekommen haben mag, weiß ich nicht, weil ich nie gefragt habe. Ich finde, es ist ihr Job, Absagen zu verkraften.

 

Liebe Grüße

Sysai

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(SiskianHerbstblatt)

Früher, also ganz ganz früher, als ich angefangen habe mit Schreiben, da konnte ich auch keine Kritik vertragen.

Mittlerweile sieht es anders aus: wenn jemand Kritik an meinen Werken übt, dann versuche ich, daraus zu lernen.

Dabei interessieren mich aber keine Meinungen. Wenn jemand sagt: "Das ist das beschissenste Buch, das ich jemals gelesen habe", dann stelle ich mich ein angemessene Zeit in die Ecke (so ungefähr 2 Sekunden) und schäme mich, das ich dem Leser so wahnsinnig viel Zeit geklaut habe... ;D

Wenn mir aber jemand sagt: das und das ist verbesserbar, wenn du das und jenes veränderst, dann bringt es mich weiter.

Und diese Kritik nehme ich auch an.

Ansonsten ist sie für mich unwichtig.

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

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(Peter_Dobrovka)

Ich gehe mit Kritik inzwischen äußerst gelassen um. Früher haben sie mich tief getroffen.

Wobei die Absage von Bastei 1992 eigentlich sehr freundlich war, und ich auch sonst mit Verlagen nicht gar so viel beleidigende Erfahrungen habe. Egal, es ist wie es ist.

Die letzte Rezension / Kritik, bei der ich halb die Wände hochgegangen bin, war vor einem halben Jahr, sie verriß eigentlich den Text gar nicht mal so sehr, dafür umso mehr mich als Person. Stellte mich als eitlen Pfau dar und "belegte" dies durch selektive Zitate aus dem Usenet.

Ähnlich wie bei Petra habe ich dann später herausgefunden, daß hier persönliche Animositäten eine Rolle spielten (und daß, obwohl ich den Knilch gar nicht persönlich kannte, das muß man sich mal vorstellen). Ich hatte mich seinerzeit in einem anderen Forum wegen "Besserwisserei" unbeliebt gemacht.

Mein Kritiker ist auch selbst Autor, schreibt unter Pseudonym mittelmäßige Gruselstories. Aber das nur am Rande.

Inzwischen habe ich gelernt, fast nur noch auf die Verkaufszahlen zu gucken. Wobei sich positive Kritiken immer noch sehr flauschig anfühlen und ich bei negativen etwas zusammenzucke.

Ich habe das inzwischen auch auf die Autoren übertragen, die in meinem Verlag schreiben. Ich freue mich, wenn da etwas Positives erscheint und ärgere mich, wenn sie verrissen werden.

Wobei zu sagen ist: Die Kritiken sind doch sehr unterschiedlich. Besonders was die Kurzgeschichtensammlung "Hämoglobin" betrifft, habe ich einen Haufen sog. "durchwachsener" Rezensionen, bei der jede zweite Geschichte genial und jede zweite Scheiße gefunden wird.

Aber jeder Rezensent findet völlig andere Geschichten genial und völlig andere daneben!!! Ich habe inzwischen sogar 2 Rezensionen zusammen, die völlig spiegelbildlich sind. Nichts zeigt schöner, daß es keine Objektivität gibt.

 

In diesem Sinne.

Peter

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welche Klöpse haben euch am meisten zu schaffen gemacht?

 

Oh, als mein literarisches Vorbild (als Herausgeber) aus meiner Jugendzeit zu mir sagte: Bleiben Sie bei den Essays, Geschichten liegen Ihnen nicht!

 

Ich wollte gerade meine "Karriere" (hö-hö-hö) als Kurzgeschichtenschreiber starten.

Seltsamerweise habe ich ein gaaaaanz altes Schreiben von ihm, in dem er eine gaaaaanz alte (eigentlich miserable) Geschichte von mir lobt. Aber alles was neuer ist, das kann er scheinbar nicht ausstehen. Inzwischen hat sich das zu so einer Art Spiel von mir entwickelt. Ich habe einen Text fertig und denke: Aber den wird er mögen! Und dann warte ich auf seine Kritik und denke dann: Na ja, beim nächsten ... usw.

 

Ich war damals einen Tag "down", als er mir das sagte, aber bin dann umso gestärkter wieder aufgestanden. Dem zeige ich es noch! Hah! ;)

 

Oder wenn ich was von "kompliziert" oder "holprig" lese. Erst recht, wenn mir das selber auch auffällt (natürlich immer erst NACH der Veröffentlichung) und ich denke: Die haben recht! Wie peinlich. Seufz. Oder diese Kritik im letzten SF-JAHR von Heyne über eine Geschichte von mir. Gut, die hat mich nicht wirklich getroffen, ich war eher überrascht, meinen Namen da drin zu sehen. Ich habe mir die wenigen Haare gerauft und geheult: Niemand versteht mich!!!

;)

 

Was Kritikfähigkeit angeht:

Großes Problem.

Da ich ja in erster Linie (allerdings scheint sich das jetzt zu ändern) SF schreibe (oder etwas, das ICH für SF halte), allerdings versuche mit "literarischen Ansprüchen" (was das auch immer sein mag) an die Sache heranzugehen, stoße ich immer wieder an die Genregrenzen (und damit an die Grenzen des Verarbeitungshorizontes einiger Leute, die einfach ANDERS an meine Texte herangehen, als ich es gemeint habe). Deshalb reagierten viele Herausgeber nicht ganz so, wie ich mir das erwünscht hätte - und Leser natürlich auch nicht. Die suchen "einfach" gut erzählte Genre-Geschichten, keine experimentellen oder "möchtegern-borgeske" intertextuellen Geschichten.

Da erlaubte ich mir z. B. - ich, der ich kein Französisch kann - ein französisches Zitat vor einen Text zu stellen. Abgesehen davon, dass der spätere Herausgeber vorangestellte Zitate pauschal ablehnte, nahm er erst recht bei französischen keine Rücksicht. Egal wie sinnvoll das alles für den Gesamttext auch war.

 

Was ich eigentlich sagen möchte: Ich sitze ein wenig zwischen den Stühlen, bekomme deshalb eine Menge Kritik, die aus bestimmten Sichtweisen zwar sinnvoll ist, aber dann nicht unbedingt mit meinem Ziel kollidieren.

Klingt nun wie eine Ausrede, Kritik nicht ernst nehmen zu müssen. Yup. ;)

 

Gruß,

Ralph

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Ich mag am liebsten Kritik von Leuten, die einerseits mein Denken verstehen, andererseits eine größere Distanz sowie Nüchternheit und Sachverstand mitbringen. Dann macht es mich geradezu "glücklich", meinen Text verbessern zu können.

 

Ich habe auch kein Problem mit Leuten, die an meinen Texten "vorbei kritisieren" - heißt, sie beziehen sich auf Punkte, die mir nichts bedeuten. Solange sie sachlich bleiben und nicht meine Person beleidigen, lese ich solche Kritiken unbewegt.

 

Ich kenne meine wunden Punkte beim Schreiben, und manchmal kaue ich an den Fingernägeln und grübele und nichts fällt mir ein, obwohl ich weiß: so geht das nicht. Da suche ich die rettende Hand.

 

Mit 22 habe ich mal einen Heftroman geschrieben - irgendeine Arztgeschichte. Die Lektorin fand ihn prima, hat allerdings meine Liebesszenen komplett neu geschrieben. Da habe ich mich als Person, die keine Ahnung von der Liebe hat, zutiefst verletzt gefühlt und geweint.

 

Mit 28 hatte ich mal eine Reisereportage einem Hochglanzmagazin angeboten. Ich hatte vorher schon für die "Brigitte" und "Abenteuer und Reisen" Reporaten über Irland und die Färöer geschrieben und war guter Dinge, obwohl in dieser Reportage das Kleinwalsertal Thema war ;) Der Cheflektor schrieb mir zurück, ob ich auch NUR EINEN, EINEN EINZIGEN BLICK IN SEIN MAGAZIN!!! geworfen hätte, um das Niveau zu erkennen. Er fand es eine Frechheit, dass ich an ihn herangetreten war. Da habe ich wieder geweint. Ein paar Wochen später wollte ich die Reportage weiteren Zeitschriften anbieten, hab sie noch mal gelesen und bin heftig errötet. Sie war tatsächlich wie "Als ich einmal Schlitten fahren war" :-[

 

Gruß,

 

Tin :)

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Tja, das liebe Thema Kritik.

Mal ein Beispiel: 1998 sendet ich meinen Fantasy Roman "Schatten" (David Kenlock) an den Heyne-Verlag. Zurück kam der totale Verriss. Anscheinend hatte ich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte, aber konkret wurde die Kritik nicht. Es war einfach alles blöd und ich der schlechteste Autor auf diesem Planeten.

 

Da ich was lernen wollte, rief ich beim Heyne Verlag an und erklärte, dass ich die Kritik akzeptiere, aber gern wüsste, was ich denn konkret falsch gemacht habe, damit ich es beim nächsten Mal besser machen könne.

 

Die Redaktionsleiterin für Fantasy sagte mir, dieser Lektor sei ganz neu in der Firma und sie könne seine Arbeit nicht einschätzen. Mein Buch war das erste das er auf den Tisch bekommen hatte (scheinbar wollte er sich profilieren und den harten Hund raushängen). Jedenfalls sagte die Redaktionsleiterin, sie möchte mein Buch gern noch ihrem Top-Lektor geben.

 

Ergebnis:

 

"David Kenlock hat einen Vorteil vor vielen anderen Autoren - er kann erzählen. Hart, lakonisch, treffsicher."

 

Das Buch kam 1999 auf den Markt. Kein Wort darin war anders, aber unterschiedliche Ansichten. Was lernt man daraus? Was einer schlecht findet, kann sehr wohl einem anderen gut gefallen.

 

Schlimm finde ich hingegen die Nörgler bei Amazon, die nichts anderes zu tun haben, als Autoren zu verreissen und permanent 1 oder 2 Sterne geben.

 

Bei Kritik von Lesern oder Kollegen stelle ich mir immer sofort die Frage: Warum empfindet derjenige so? Und dabei spielt es keine Rolle, wie ich selbst darüber denke. Erst muss diese Frage gestellt werden, danach kann man sich überlegen, ob man etwas davon annehmen will oder nicht.

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Hallo zusammen,

 

ich habe inzwischen einige harte Kritiken verkraftet.

 

Wie gesagt, ich mache dann immer lange Spaziergänge, bevor ich mir die Kritik noch einmal durchlese.

Wenn ich sehr unterschiedliche Kritiken zu einer Geschichte bekomme, und das ist seit einigen Jahren üblich- also großes Lob, einige Anmerkungen und dazu ziemliche Verriße, dann bin ich manchmal erst ratlos.

Dann muss ich die harten Kritiken erschreiben, und ausprobieren, was ich "falsch" gemacht habe. Das ist dann oft sehr interessant, weil ich so rausbekomme, ob das funktionieren könnte, bei dieser Geschichte funktionieren könnte, und warum die Person dies anmerkt. (Deshalb habe ich immer wieder 2. Versionen oder Halbversionen rumfliegen).

 

Wo ich heute noch ziemlich in die Luft gehe, ich wenn mir jemand pauschal mangelnde Professionalität vorwirft oder persönlich wird:

 

Ich könnte in die Figuren nicht reingehen, ich hätte schlecht recherchiert, die Geschichte habe RTL2 Dokumentationsniveau, die Geschichte und der Autor benötigen eine Psychotherapie, ich wäre wohl ein wenig geisteskrank, das könne man nicht so sagen, weil ..., offensichtlich nimmst du das Thema nicht ernst und willst nur Effekte haschen, ...., ...

 

Da bin ich etwas empfindlich. Und werde schon ein wenig böse.

 

Gruss

 

Bluomo

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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(SiskianHerbstblatt)
Schlimm finde ich hingegen die Nörgler bei Amazon, die nichts anderes zu tun haben, als Autoren zu verreissen und permanent 1 oder 2 Sterne geben.

 

Sorry, Rainer, aber diese Aussage finde ich jetzt ein bißchen unkumpelig; ich selber schreibe Buchrezis, und ich schreibe diese so, wie ich es sowohl als Leser als auch als Autor so empfinde.

Und wenn ich sage: Das Buch ist zu empfehlen

oder

Lassen Sie die Finger von diesem Buch!

dann ist das zwar eine subjektive aber ehrliche Meinung.

Und ich finde es schade, wenn ich dafür angegriffen werde (ich sage nicht, das Sie es tun, ich sage nur, ich fände es schade, dafür verurteilt zu werden)

 

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

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Oh' date=' als mein literarisches Vorbild (als Herausgeber) aus meiner Jugendzeit zu mir sagte: Bleiben Sie bei den Essays, Geschichten liegen Ihnen nicht![/quote']

Oh Ralph,

da bringst du was zum Klingeln! Die sogenannten Gönner... Leute, die wissen, was gut für einen ist und die einen auf den rechten Weg bringen wollen... :s10

Bei mir klang das immer so: WAS, Sie wollen BELLETRISTIK schreiben?!? Sie sind Journalistin! Journalisten können keine Romane schreiben! :s23

 

Es ist ja was dran an dieser Schubladendenke. Einer, der eine Woche lang das Sterben des Papstes belabert oder der jeden Tag die neuesten Geschäftsberichte von Firmen kommentiert, hat nicht unbedingt die Denke drauf, die man für einen Roman braucht. Und einer, der in 5-cm-Lettern formuliert, nicht die Sprache. Aber keiner hat sich überhaupt interessiert, ob ich denn nun Nachrichtenjournalistin bin oder wie ich funktioniere.

 

Also kam das auch aus Verlagskreisen (!)... deine Stärken liegen eindeutig im Sachbuch, bleib dabei, mach was Feuilletonistisches, mach dies und das. Guck, deine Kollegen machen das auch alle. Aber verschon die Welt um Himmels Willen mit noch einem Romanversuch aus der Feder eines Journalisten! Du wirst stranden, du wirst mehr als ein Jahr vergeuden für nichts, du wirst dich grenzenlos blamieren!

 

Mein Agent hat mich mal grinsend gefragt, ob ich dieses Vorurteil kennen würde, gegen das ich mich durchsetzen müsse... ja... genau das. Schön - ihm war meine schlimme Schreibvergangenheit ;-) egal.

 

Ich hab also auch gelernt, sogenannte wohlmeinende Ratgeber und Gönner zu missachten, wenn sie nicht an meinem Innern interessiert waren. Ich glaube sogar, der Beruf meiner Protagonistin (sie entwirft Serien fürs Fernsehen) ist ein bißchen auf dem schwarzen Schweinehundanteil meiner Seele gewachsen :s22

Rache ist Blutwurst, oder so ähnlich...

 

So... jetzt muss ich weiterschreiben, der Roman muss im November fertig sein :s17

Rache ist wirklich süß!

 

Schöne Grüße,

Petra

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In Sachen amazon_Kritiken mal als Leserin gesprochen: Ich lese die Dinger quer gegen den Strich gebürstet. Wenn einer Rechtschreibfehler macht und sich bei Eco tödlich langweilt, weiß ich, dass es garantiert nicht an Eco liegt. Wenn einer zerreisst, weil er schlechte Laune hat oder er eigentlich ein ganz anderes Buch kaufen wollte, überlese ich die Kritik. Ich weiß, dass es mittlerweile ganz viele Leser so machen. Nur ein kleiner Anteil der amazon-Kritiken ist wirklich brauchbar als Urteil. Ich würde die Dinger nicht überschätzen - abgesehen davon, dass die meisten ja sowieso im Freundeskreis oder unter Feinden in Auftrag gegeben wurden ;-) Und die langen werden angekauft...

 

Was ich in Sachen Rezensionen zum Querlesen und Vergleichen mag:

(Link ungültig)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Sorry, Rainer, aber diese Aussage finde ich jetzt ein bißchen unkumpelig; ich selber schreibe Buchrezis, und ich schreibe diese so, wie ich es sowohl als Leser als auch als Autor so empfinde.

Und wenn ich sage: Das Buch ist zu empfehlen

oder

Lassen Sie die Finger von diesem Buch!

dann ist das zwar eine subjektive aber ehrliche Meinung.

Und ich finde es schade, wenn ich dafür angegriffen werde (ich sage nicht, das Sie es tun, ich sage nur, ich fände es schade, dafür verurteilt zu werden)

 

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

 

Du und alle normalen Kritiker waren gar nicht gemeint. Aber es gibt bei Amazon Leser, die permanent schlecht bewerten und Autoren niedermachen. Bestes Beispiel ist mein Freund Andreas Eschbach, der aus welchen Gründen auch immer ein paar Neider hat, die ihn regelmäßigen niedermachen.

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(Peter_Dobrovka)

Was ich gut finde, ist, daß es auch Stimmen gibt, die zugeben, daß frühere Verrisse auch mal BERECHTIGT waren.

 

Peter

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Wenn ein Buch fundiert verrissen wird, d.h., wenn ein Kritiker begründet, warum er ein Buch schlecht bewertet, ist daran nichts auszusetzen. Bücher sind Geschmackssache und auch über Stil lässt sich trefflich streiten.

 

Was mich stört, sind Verrisse um des Verrisses willen, unbegründet und mit Behauptungen garniert, die nichts mit dem Buch selbst zu tun haben. Nicht nur Andreas Eschbach ist mit solchen Trollen geschlagen.

 

Ich habe den Eindruck, dass einige Leute - die  meist selbst auf einem gewissen Niveau schreiben und veröffentlichen - keinen deutschen Autor hoch kommen lassen wollen, sondern blind auf scheinbar Erfolgreichere eindreschen.

 

Ich kann damit leben, weil ich weiß, dass kontroverse Kritiken einem Buch gut tun.

 

Vielleicht habe ich aber auch nur Glück, weil ich mir vorher die Kritik meiner Agentin, die der Verlagslektorin und evtl. auch einiger anderer Verlagsleute anhören muss. Da weiß ich, was ich von meinem Produkt zu halten habe und lasse mich von anderen nicht mehr irritieren.

 

@Petra (PvC): Ich habe bisher weder eine bezahlte noch eine von Freunden geschriebene (Lobhudelei-)Kunden-Rezi bei Amazon. So etwas würde mir den Spaß verderben.

 

Gruß Sysai

 

 

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Hallo Petra!

 

Ich habe mich gerade gefragt, wie Kritik eigentlich definiert wird, wenn ich es - z.B. bei Wikipedia - nachschlage:

 

Kritik (v. frz.: critique, aus griech.: kritiké (techné) = Kunst der Beurteilung, des Auseinanderhaltens von Fakten, der Infragestellung, v.: krinein = (unter-)scheiden, trennen, kritikos = (unter)scheidend, beurteilend) ist

 

1. eine fachmännisch prüfende Beurteilung nach begründetem Maßstab, die mit der Abwägung von Wert und Unwert einer Sache einhergeht.

2. Methode in der Wissenschaft. Durch kritisieren und falsifizieren von (Hypo-)thesen kann das Urteil an die Wahrheit angenähert werden. Fand als Hauptvehikel der Kritischen Theorie Eingang in die Bezeichnung dieser von der Frankfurter Schule vertretenen philosophischen Richtung.

3. als Selbstkritik häufig (miss/ge-)brauchte Methode, von Dogmen abweichende Personen z.T. öffentlich wieder zu den vorgegebenen Dogmen zurückkehren zu lassen. (siehe Beichte, Religionen, Stalinismus)

4. in der Umgangssprache häufig für den naiv Kritisierten negativ, als Beanstanden von Mängeln, das "Kritisieren", aber auch schlicht eine Bewertung und/oder Hinterfragung:

positive Kritik: ein Lob

negative Kritik: eine Beanstandung

konstruktive Kritik: eine Bewertung/Hinterfragung mit Hinweisen, was man (evtl.) besser machen könnte

destruktive Kritik: eine simple Beanstandung, gegf. verbunden mit abschätzigen Bemerkungen

5. die kritische Beurteilung eines Kunstwerkes in den Medien (z.B. Feuilleton) oft im Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen wie Theaterpremieren, Ausstellungen, Vernissagen, Buchveröffentlichungen oder Konzertaufführungen. Man unterscheidet

- die Kunstkritik

- die Literaturkritik (z. B. Marcel Reich-Ranicki)

- die Musikkritik

- die Theaterkritik (z. B. Theodor Wolff)

- die Filmkritik

6. die kulturphilosophische kritische Betrachtung der Gesellschaft selbst, wie etwa in der Kulturkritik (z. B. Günter Anders) oder der Medienkritik (z. B. Neil Postman).

 

Das fand ich dann doch ziemlich interessant...

 

Gruß,

 

Danielle

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[quote author=Petra Und die langen werden angekauft...

 

Tja, diese Aussage kann ich nur bestätigen. Es fällt schon auf, dass die Amazon-Redaktion zu einigen Büchern sehr lange Rezensionen und zu anderen wiederum nur 2 Zeilen schreibt.

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Stefan Mühlfried

 

 

Und einer, der in 5-cm-Lettern formuliert, nicht die Sprache.

 

 

@Petra

Nur am Rande: [...]

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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(Steffi (Ronya))

Kritikfähigkeit ist meiner Meinung nach alles. Ich bin zum Glück sehr kritikfähig, sonst hätt ich auch ein kleines Problem... Wer nicht kritisiert werden will, darf niemandem um seine Meinung fragen!

Gruß Ronya

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Grrrrrr, ich muss heute ein wenig frozzzzeln:

 

Wenn ich eure Meinung hören will, dann sage ich euch welche!!!

 

:s22

 

Habe ich mal irgendwo gehört - den Spruch. Fand ich so gut, dass ich ihn mir notiert habe.

 

Also bitte, bitte: Versteht ihn falsch!

 

Äh: NICHT falsch!

 

Danielle

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Du und alle normalen Kritiker waren gar nicht gemeint. Aber es gibt bei Amazon Leser, die permanent schlecht bewerten und Autoren niedermachen. Bestes Beispiel ist mein Freund Andreas Eschbach, der aus welchen Gründen auch immer ein paar Neider hat, die ihn regelmäßigen niedermachen.

 

 

Ich hab mir mal aus Spass die Kritiken bei Eschbach durchgelesen - das war ein höllisches Vergnügen! Höllisch, weil ich geahnt habe, wie verletzend manche Beiträge für Eschbach selbst gewesen sein müssen und Vergnügen weil ich mir am Schluss doch ein gutes Bild darüber machen konnte wie er schreibt...

 

Einige Kritiken waren nur persönlich. Also, das er als Schwabe keinen Humor verstünde...das ist keine Kritik sondern eine waschechte Beleidigung - und ja ich verstehe Leser die böse sind weil sie 10-20 Euro in ein Buch gesteckt haben mit denen sie nichts anzufangen wissen. Aber das gehört dazu. Wenn ein Autor nicht so schreibt wie ichs gerne hätte, dann lasse ich es einfach das nächste Mal. Er müsste mir schon schreckliche Dinge antun damit ich Hass Postings bei Amazon verfasse...

 

Ich vermute mal genau das ist auch passiert. Vielleicht sind jene Leute Autoren,  die Eschbach gebeten haben ihnen beim Veröffentlichen zu helfen usw. Weil ansonsten ist dieser persönliche Haß net wirklich zu verstehen...

 

Ich muss aber auch sagen dass gewisse Kritiken sehr fundiert und fair waren und konkret Dinge bemängelt haben. Ich habe mich beim Durchlesen gefragt ob ich solche Rezensionen "ertragen" könnte und die Antwort ist ja. Ich wäre sicher im ersten Moment auch verletzt und würde mir tausende Argumente überlegen warum es so schlimm nicht sein kann - dennoch würde ich mich schlußendlich mit den Kritiken auseinandersetzen.

 

Ich gestehe dass ich persönlich selbst mal ein Haßposting verfasst habe. Nicht bei Eschbach, steck die Axt weg, Rainer, sondern bei einem amerikanischen Fantasyautor mit Namen Robert Jordan.

 

Falls die einer kennt: Das ist eine mittlerweile ellenlange Serie die auf deutsch noch viel, viel länger ist, weil jedes Buch in mindestens zwei bis drei Teile gesplittet wird. Ich war ein Fan der ersten Stunde und habe seit fünf Jahren begonnen die amerikanischen Originalausgaben zu lesen. Ich kann nur erahnen was erst die deutschen Leser bei den Übersetzungen erleiden müssen aber Leute, alleine die amerikanischen Bücher...am Anfang der Serie schrieb er wirklich gut (Mix aus Tolkien und James Herbert´s Dune) aber seit Band Nummero 7 begann alles nur noch dahinzuplätschern. Sein Stil ist einfach schlecht, er überarbeitet kaum (seine Frau ist die Lektorin seiner Romane!), die Figuren sind pubertäre Scherze, und ich meine damit ALLE, sogar die sechzigjährigen Frauen...und das Kronjuwel seiner Fähigkeiten, die Gabe gut und stimmig zu plotten und damit die Leser in den Bann zu  ziehen hat er völlig verloren...

 

Viele Leser warfen ihm daraufhin vor die Serie nur noch verlängern zu wollen um ordentlich abzucashen. Ehrlich gesagt bin ich auch dieser Meinung...aber da ist noch mehr. Ich habe wirklich als Leser das Gefühl gehabt der will mich verarschen...der hat wirklich keinen FUNKEN Respekt mehr für mich übrig. Und daraufhin krempelte ich meine Ärmel hoch und schrieb eine Schmährezi nach der Anderen...

 

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Falls die einer kennt: Das ist eine mittlerweile ellenlange Serie die auf deutsch noch viel, viel länger ist, weil jedes Buch in mindestens zwei bis drei Teile gesplittet wird. Ich war ein Fan der ersten Stunde und habe seit fünf Jahren begonnen die amerikanischen Originalausgaben zu lesen. Ich kann nur erahnen was erst die deutschen Leser bei den Übersetzungen erleiden müssen aber Leute, alleine die amerikanischen Bücher...am Anfang der Serie schrieb er wirklich gut (Mix aus Tolkien und James Herbert´s Dune) aber seit Band Nummero 7 begann alles nur noch dahinzuplätschern. Sein Stil ist einfach schlecht, er überarbeitet kaum (seine Frau ist die Lektorin seiner Romane!), die Figuren sind pubertäre Scherze, und ich meine damit ALLE, sogar die sechzigjährigen Frauen...und das Kronjuwel seiner Fähigkeiten, die Gabe gut und stimmig zu plotten und damit die Leser in den Bann zu  ziehen hat er völlig verloren...

 

 

Vielleicht wird die Serie mittlerweile von anderen Leuten geschrieben und es steht nur noch Robert Jordans Name drauf...

'Die ganze Welt ist ein einziger Fake' oder so ähnlich hat Petra vor wenigen Wochen in einem anderen Thread meine Illusionen zerstört.

 

Roy 'Paranoia' Truman

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