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Stefan Mühlfried

Geht das?

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Stefan Mühlfried

Derzeit [...]

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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(SiskianHerbstblatt)

Ich denke, wenn das Lokalkolorit und die Atmosphäre stimmen, ist es vollkommen egal, wo die Geschichte spielt.

Ansonsten finde ich es vollkommen Blödsinn zu sagen: als deutscher Autor muß man seine Geschichten in deutschen Städten spielen lassen.

Man stelle sich das nur mal vor: Es gab einen Mordfall im Weltall. Welche Nation soll diesen Mord nun aufklären?

Gibt es ein deutsches Weltall? Oder ein englisches?

 

Seien wir realistisch: Bestseller werden gemacht (durch in irgendeinem Thread erwähnte Manipulation bzw. Beeinflußung und Wunschweckung).

Aber manchmal gehört auch ein kleines Quentschen Glück dazu.

Und da ist es egal, ob Paris, Rom, Berlin oder London.

 

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

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Muss man in einem Roman' date=' (...) der bei einem großen Verlag unterkommen soll - den Heiligen Gral in Paris, London o.ä. suchen lassen?[/quote']

 

Vorsicht mit der Frage und mit eventueller Beantwortung. Der Hl. Gral ist ein historisch-mythisch stark vorbelastetes Plot-Element. Die Vermutung, Joseph von Arimathia habe den Gral über den Ärmelkanal mit nach Albion ;) genommen, wo er wohl verloren ging, legt nun einmal eine Suche in diesem Gebiet (also zwischen Paris und London ;)) nahe.

Anderes Beispiel: Wo würdest Du Deinen Protagonisten das Bernsteinzimmer suchen lassen? Doch sicherlich eher in Osteuropa/Rußland als in Raratonga.

 

Worauf ich hinauswill: Man sollte sich an historisch-mythische "Fakten" halten (woraus immer die bestehen), oder aber ein Abweichen von ihnen in der Geschichte so plausibel begründen können, daß der Leser den Ereignissen/Wendungen problemlos folgen kann und die Plausibilität der erzählten Geschehnisse nicht in Frage stellen muß.

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Hallo stefan,

 

das ginge sicherlich. Es gibt viele Geschichten in Dtland., die man "untersuchen" könnte.

 

Mal von dem üblichen Nibelungenschatz einmal abgesehen- wobei es hier jede Menge Mythos und Verdachtsmomente gibt. Und gut recherchierte Bücher über Vermutungen.

 

Dann könnte man über Varus sicher etwas auspinnen- warum der Verlust so schlimm für Rom war.

 

Es gibt dann noch als Mythenstoffe: Die heiligen drei Könige, die berühmte Lanze des hlg. römischen Reiches deutscher Nation(da gibt es schon ein Buch zu), das Bernsteinzimmer, die verschiedenen Bunkeranlagen in Polen (wo die Nutzung unklar ist), die deutsche Atombombe, der Welfenschatz (der kurz vor 1871 von den Preußen geraubt wurde- und von dem ein Teil an die Bayern ging, um das Kaiserreich zu finanzieren).

Dazu dann wie immer die Templer oder der deutsche Orden- die ja ein wenig verbunden waren. Dazu die Plünderung von Byzanz- hier könnten wertvolle Bücher mitgenommen worden sein. Das Oktagon der Pfalzkirche in Aachen entspricht der Sergios und Bachos Kapelle in Byzanz....

Oder das Grab Karl des Großen,....

 

Und ich fange gerade erst an.

 

Gruss

 

Bluomo

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Hallo, Stefan!

 

ManuLöwe und Bluomo haben eigentlich schon das Wichtigste gesagt - es ginge sicher, aber nicht mit jedem beliebigen Thema.

 

Allerdings würde ich fast darauf wetten, daß in der Kritik über einen Thriller, der in Köln oder sonstwo spielt, garantiert die Worte "bieder", "brav", "amerikanische Erfolgsmuster nachgeahmt" fallen würden. Aus irgendeinem Grund traut man (bislang zumindest) es deutschen Autoren nicht zu, einen handfesten Thriller à la Brown zu schreiben - und selbst wenn sie gut sind, wertet man sie ab (vielleicht das Syndrom vom Prophet im eigenen Land?).

 

@Siskian - Bestseller werden gemacht... hmm, das ist so leicht gesagt. Denk mal daran, wie groß Deine potentielle Leserschaft als englischsprachiger Autor ist. Und wenn ein Buch in diesen Ländern gut läuft, kriegen deutsche Verlage ganz gierige Augen und zahlen Unsummen für die Rechte - eben weil dieses Buch dort läuft, verspricht man sich einen ähnlichen Erfolg hierzulande.

Wozu also in einen deutschen Autor investieren, bei dessen Büchern man im Vergleich dazu von vornherein mit "wenigen" Lesern kalkulieren muß?

 

Und die Hoffnungen, als deutscher Autor übersetzt zu werden... es geistert ja durch die Gegend, daß eine begeisterte, zweisprachig aufgewachsene Leserin bei einem amerikanischen Verleger entrüstet anfragte, warum die Bücher ihrer Lieblingsautorin Cornelia Funke nicht auf Englisch erhältlich seien; dieser Verleger habe sich daraufhin mit Funke in Verbindung gesetzt usw usw.

Wahr ist, daß Cornelia Funke auf eigene Faust und eigene Kosten ihr Buch, das in Deutschland bereits ein Bestseller war, hat übersetzen lassen und über diesen Weg einen amerikanischen Verlag dafür interessieren konnte.

Aber das alles gehört eigentlich hier nicht mehr zum Thema.

Gruß

Jan

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Derzeit boomen Mysterie-Thriller. Dan Brown stürmt sozusagen alle Hitparaden und muss seine Bücher dazu nicht tonnenweise aufkaufen.

Meine Frage: Funktioniert eine Story wie "Sakrileg" auch in Deutschland? Muss man in einem Roman, der Bestseller werden soll -  gut, ich will nicht übertreiben: der bei einem großen Verlag unterkommen soll - den Heiligen Gral in Paris, London o.ä. suchen lassen? Wird auch ein Buch gelesen, wo die Suche in Köln oder sonstwo hierzulande stattfindet?

Deutsche Autoren gibt es in dem Metier ja (auch hier im Forum). Aber Andreas Eschbach, der mit dem "Jesus-Video" ja quasie ein Pionier war, lässt seine Helden hauptsächlich in und um Jerusalem herumturnen.

Da fühle ich mich doch glatt direkt angesprochen...  ;)

Ich habe mir darüber auch schon oft Gedanken gemacht, denn tatsächlich empfinde ich Bücher, die in Köln oder Hamburg spielen ebenfalls als "hausgemacht", "brav", etc. Nicht, dass es dort nicht auch gute Geschichten zu erzählen gäbe, aber man möchte als Leser doch auf eine Reise genommen werden! Aber auch jede "einfache" Lovestory würde ich nie einfach hier in Hamburg spielen lassen. Ich will die große weite Welt, und die Leser möchten das auch. Die Amerikaner sind völlig heiß auf alles, was aus der "Alten Welt" kommt, "europäisch" heißt soviel wie "chick", "teuer", "elegant", "importiert", "kultiviert", dort ist man völlig aus dem Häuschen, wenn man in liest, dass HTML im Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz erfunden wurde, und dass, ja, tatsächlich!, CERN nicht einmal erfunden ist. Aus der europäischen Perspektive lächelt man darüber, aber was amerikanische Autoren hervorragend können, ist, eine Geschichte in GROSSEN BUCHSTABEN zu schreiben. Und mir geht es ebenso: ich möchte meine Geschiche auf eine möglichst große Bühne stellen. Daher enthält mein erster Roman unter anderem Szenen in Hamburg, Lissabon, Paris, Genf und in Südfrankreich und der zweite spielt nicht nur in Kairo und auf Rhodos sondern mit einem Handlungsstrang in den Jahren 1930-1940, während Rhodos von den Italienern besetzt war.

Zusammenfassend meine Antwort: ein Thriller in Deutschland, ja warum nicht, aber dann kommt eine Art deutsches Akte-X heraus, ein Krimi, ein Tatort. Wer etwas Großeres möchte (und hier wurde schließlich Dan Bron angesprochen), der muss es auch auf eine größere Bühne stellen.

Soweit jedenfalls meine Einstellung dazu.

 

Andreas

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Es ist völlig egal, wo die Storys spielen. Einem deutschen Autor werden jedoch deutsche bzw. europäische Schauplätze eher abgenommen als Romane, die in Amerika spielen. Ein deutscher Autor muss sich auch viel stärker an die überlieferten Fakten halten, sonst wird er schnell als unglaubwürdig abgestempelt.

 

Zuallererst aber gilt: Ein Roman muß spannend, mitreißend und interssant sein. Er sollte den Leser auch mit dem Gefühl zurücklassen, ein ganz klein wenig davon mitgenommen zu haben. (Fakten, einen philosophischen Gedanken, ein Nachhall vom Einschlüpfen in einen der Protagonisten)

 

Mit religiösen Themen, Verschwörungen und Sex zieht man Leser an, ganz gleich, ob man einen Thriller, einen Gegenwartsroman oder einen historischen Roman schreibt.

 

>>Siskian schrieb: Seien wir realistisch: Bestseller werden gemacht (durch in irgendeinem Thread erwähnte Manipulation bzw. Beeinflußung und Wunschweckung).<<

Mein Verlag hat sehr wenig an Werbung für mich gemacht, weil der Etat für die Übersetzungen benötigt wird. Dennoch steht eines meiner Bücher sein 7 Wochen in den Top Ten der Taschenbücher auf mehreren Bestseller-Listen.

Ich glaube auch nicht, das Eschbach 'gemacht' wurde.

 

Mir wird zuviel über Stil, Füllwörter oder einzelne Sätze diskutiert, denn das ist das Handwerk, das man beherrschen muß und zum Teil ist es auch nebensächlich. (ein Satz unter Tausenden bringt nichts).

Wichtig ist: lernen, den Leser zu fesseln, ihn zu zwingen, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen, ihn so zu begeistern, dass er in seinem Bekanntenkreis von dem Buch schwärmt. Daraus entsteht Mundpropaganda und damit kann ein Buch auch ohne großartige Werbung auf die Rennlisten kommen.  

 

meine zwei Cents zu dem Thema

Sysai

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(SiskianHerbstblatt)

@ Jan

 

Bestseller werden gemacht... hmm, das ist so leicht gesagt. Denk mal daran, wie groß Deine potentielle Leserschaft als englischsprachiger Autor ist. Und wenn ein Buch in diesen Ländern gut läuft, kriegen deutsche Verlage ganz gierige Augen und zahlen Unsummen für die Rechte - eben weil dieses Buch dort läuft, verspricht man sich einen ähnlichen Erfolg hierzulande.

Wozu also in einen deutschen Autor investieren, bei dessen Büchern man im Vergleich dazu von vornherein mit "wenigen" Lesern kalkulieren muß?

[/qoute]

 

Diese Frage hatten mir Vertreter von Bastei und Goldmann mal beantwortet: sie fördern deutsche Autoren, von denen sie sich etwas versprechen.

Und wenn Ihnen ein nicht so bekannter Autor vielleicht nur 10.000 € Gewinn einfährt, so ist das besser als nichts.

Und man kann schließlich nicht voraussagen, ob der Autor nicht mal doch das 5 - 10fache einbringt.

Und außerdem gibt es einige große Verlage, die es sich leisten können, die Lizenzen zu bezahlen.

Es kommt also zu einer "Schlacht der Giganten".

Jeder versucht, sich ein großes Stück vom Kuchen einzuverleiben.

Allerdings kosten auch diese Lizenzen mächtig Geld, dazu die Übersetzungen, das neue Cover...

Da ist es für Verlage doch weitaus rentabler, die nicht so bekannten Autoren zu fördern und zu puschen.

Wichtig für einen (Groß)Verlag ist doch nur eines: Können wir mit diesem Werk/Autoren (gilt für beide Geschlechter) genug Geld verdienen? Oder fahren wir da eher Minus en masse ein?

Etwas anderes ist sekundär

 

@ sysai:

 

Mein Verlag hat sehr wenig an Werbung für mich gemacht, weil der Etat für die Übersetzungen benötigt wird. Dennoch steht eines meiner Bücher sein 7 Wochen in den Top Ten der Taschenbücher auf mehreren Bestseller-Listen.

Ich glaube auch nicht, das Eschbach 'gemacht' wurde.

 

Ich kenne diese Listen, und ich vermute, das da ein bißchen gemauschelt wird. Ich mein, wenn ein Bestseller monatelang auf der Liste steht, dann so poe a poe abrutscht, sich mittlerweile auf Platz 60 befindet und dann von einer Woche auf die nächste wieder auf Platz 9, dann kommt es mir ein wenig merkwürdig vor.

Und mal davon abgesehen: die Werbung muß ja nicht direkt vom Verlag kommen; die Auslage beim Buchhändler, die Rezis in Zeitungen und Internet...

Und somit Werbung :D

Hinzukommt ja auch noch die Aufmachung; spricht das Cover die Kunden an?

Und dann ist ja noch die entscheidende Frage, ab welcher Zahl ein Buch in die Top Ten gelangt?

Immerhin ist es ja möglich, das es wie in den Musikcharts abhängig ist von den Bestellungen der Händlern.

Während der kleine Buchhändler um die Ecke sich nur 2 Exemplare sichern möchte, kommen große Häuser mit 5000 Stück an (pauschal gesagt; Zahlen sind aus der Luft gegriffen und entbehren jeglicher Grundlage)

Aber wie gesagt: dies ist jetzt nur eine Vermutung, und im Prinzip sollte das einen Autoren nur so am Rande interessieren; wichtig ist - wie Sie schon sagten - das man gute Bücher gut schreibt.

Zwar ist auch das keine Garantie für Erfolg.

Aber es hilft enorm weiter ;D ;D ;D

 

Gruß

 

Siskian Herbstblatt

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Hallo Stefan hallo Leute,

wie immer kommt es auch aufs Genre an. Deutsche Krimis wie Tatort, Siska oder Derrick z.B. werden so gut ins Ausland verkauft, weil die Ausländer die Strickart lieben, die Hauptstädte meist schon mal gehört haben und exotisch finden. Und weil die Macher der ersten beiden raffiniert ansprechen, was auch die Nachbarländer interessiert. Ob die Filme jedoch als Bücher kämen?

 

Bei einem Thriller erwarte ich automatisch, dass der Prota ein wenig um die Welt jagt. Stell dir James Bond im Schwarzwald vor oder Indiana Jones in der Mecklenburgischen Seenplatte... Kommt dazu, wie hier schon gesagt, dass das "Mystery" im Kern zumindest recherchiert sein sollte und nicht umgesetzt in neue Welten. Und d kann's leicht brenzlig werden... denn viele "Mystery" auf deutschem Boden hat ein G'schmäckle - liefe also im Ausland nicht unbedingt.

 

Rezeption: Da hat einer ein fabelhaftes Buch geschrieben, das zufällig in Köln spielt. Ein Rezensent aus Köln findet das Klasse und jubelt in der Zeitung: "Herrlicher Köln-Krimi". Weil die Zeitung groß ist, schießen sich alle anderen darauf ein. Der Inhalt spielt keine Rolle mehr, es ist aus Kölle. Nur... wer kauft Kölnkrimis? Wer hätte das Buch gekauft, wenn es in einer unbestimmten Großstadt gespielt hätte?

 

Lizenzen: Je nach Genre: Think big. Willst du nur in Deutschland verkaufen oder soll dein Buch auch in anderen Ländern lesbar sein? Die Frage mag einigen als unsinnig erscheinen - bei Publikumsverlagen ist sie es nicht. Ich brauchte z.B. gerade eine deutsche Stadt mit Flair an der Grenze. Karlsruhe? Rastatt? Offenburg? Ich habe absichtlich Baden-Baden gewählt, weil das die meisten zwischen New York und Moskau kennen.

 

Ja, meine Bücher spielen allenfalls sporadisch in D., zumal es ja für mich inzwischen ein fremdes Land geworden ist. Ich überlege aber auch ganz gezielt beim Setting: Wohin würden sich die Leser gerne entführen lassen? Wo ist Exotik, was Besonderes... Das muss keine Karibik sein, ich habe z.B. diesmal ein Südfrankreich (Pawlowscher Effekt) ausgewählt, von dem alle Klischee erwarten und das völlig anders und unbekannt ist.

 

Irgendein Kollege hat mal gesagt, deutsche Orte seien so unerotisch... finde ich auch ;D Ein Land führt ins Setting auch Mentalitäten ein, Gehabe, Handlungsweisen... In Bezug auf Thriller: In D. wird nicht herumgeballert, scheitern wilde Verfolgungsjagden an der Autobahnpolizei und müssen sich Protagonisten erst mal wochenlang mit administrativen Aufgaben herumschlagen ;-)

 

Allerdings sollten andere Orte tatsächlich auch stimmen! Man sollte sie nicht nur aus Filmen recherchieren, denn dann passiert das, was viele unglaubhaft macht: Das Amerika sieht aus wie im Hollywood-Schinken. Mehr Recherche sollte sein... auch über die Verhaltensweise und den Alltag der Menschen.

 

Ich persönlich schreibe nur über Länder, die ich kenne oder wo ich zumindest gute Informanten habe, die mich mit allem Möglichen versorgen können. Und ich mische Fantasieorte mit wirklichen, aber die echten Orte müssen dann aufs -Tüpfelchen stimmen... und die erfundenen haben auch meist Vorlagen. Da hat sicher jeder seine eigene Technik und der eine schüttelt die Südsee leichter aus dem Ärmel als ein anderer.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo zusammen,

 

ich scheine in eine anderen Welt zu leben..... oder in einer anderen Stadt. Weil ich das so anders sehe.

 

Warum kommen Schriftsteller wie Franzen oder Eugenides nach Berlin?? Weil bei dieser Stadt sofort ein bestimmtes Gefühl entsteht, wenn man an sie denkt. Warum spielen so viele Romane dort, so viele Filme? Weil Berlin schon ein Mythos ist.

 

Was ist mit Städten wie Hamburg, Köln, oder andere. Da ist es genauso! Die Menschen lese Stadtkrimis, weil sie genau die Atmospähre ihren Stadt mögen, etwas mehr über sie erfahren würden.

Z.B. der Ruhrpott ist ein Gebiet, das Grönemeyer besungen hat. Hört euch mal Bochum an- und dann entdeckt ihr ein ganz anderes Bochum, als ihr bisher kennt. Und genau darum geht es.

 

Fremde Länder und Städte werden oft viel naiver beschrieben, und häufig vereinfachend oder falsch.

Natürlich kann man über Rom als Stadt der Liebe schreiben, über Venedig, über das flippige London, über das schnelle New York.

 

Meiner Meinung nach sind deutsche Städte nicht das Problem- man muss sie nur besser beschreiben als New York, weil die Leser sie besser kennen. Man muss versuchen kleine Geheimnisse verraten, die Stimmungen der Stadtteile oder Gegenden transportieren, die Stimmung der Menschen.

Und da man diese Städte zumeist wesentlich besser kennt, ihre Probleme, die Menschen dort-

und das ist eine Chance. Verführt doch den Leser zu eurer Sicht auf eine Stadt- führt sie durch eure Welt- statt ins Ausland zu gehen.

 

Und ich halte die deutschen Städte für eine Chance, nicht für einen Nachteil- je nachdem was man draus macht. Man darf halt nur nicht in Frankfurt über das Bankenviertel schreiben. Dafür gibt es die Straßen dort, bestimmte Viertel.

Oder Köln oder Berlin- in Köln nicht über den Dom erzählen, sondern die Viertel, die Brennpunkte, genau wie in Berlin.

Köln und Berlin sind international tauglich (muss ich natürlich als Kölner sagen), und es gibt Themen, da ist der internationale Markt auch da, meiner Meinung nach. Man muss es nur richtig machen.

 

Gruss

 

Bluomo

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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ich scheine in eine anderen Welt zu leben..... oder in einer anderen Stadt. Weil ich das so anders sehe.

Hallo Bluomo, enttäuscht, wenn ich dir sage, dass du es nicht anders siehst? Wir widersprechen uns nicht... nur wie gesagt, Leserschaft und Genre spielen auch eine Rolle?

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo Petra,

 

wie immer kommt es auch aufs Genre an. Deutsche Krimis wie Tatort, Siska oder Derrick z.B. werden so gut ins Ausland verkauft, weil die Ausländer die Strickart lieben, die Hauptstädte meist schon mal gehört haben und exotisch finden. Und weil die Macher der ersten beiden raffiniert ansprechen, was auch die Nachbarländer interessiert. Ob die Filme jedoch als Bücher kämen?

 

Ich glaube eher nicht. Da fehlen dann die Bilder und ohne können sich die Leute in Japan oder wo auch immer, das Ganze dann gar nicht mehr vorstellen. Ich persönlich finde diese Krimis zum Einschlafen. Okay, zumindest Derrick, die anderen beiden habe ich noch nicht so richtig gesehen. ;)

 

Bei einem Thriller erwarte ich automatisch, dass der Prota ein wenig um die Welt jagt. Stell dir James Bond im Schwarzwald vor oder Indiana Jones in der Mecklenburgischen Seenplatte...

 

Um die Welt nicht unbedingt, aber er muss genug Platz haben für Verfolgungen usw. und das ist im dichtbesiedelten Deutschland ein kleines Problem.

 

Rezeption: Da hat einer ein fabelhaftes Buch geschrieben, das zufällig in Köln spielt. Ein Rezensent aus Köln findet das Klasse und jubelt in der Zeitung: "Herrlicher Köln-Krimi". Weil die Zeitung groß ist, schießen sich alle anderen darauf ein. Der Inhalt spielt keine Rolle mehr, es ist aus Kölle. Nur... wer kauft Kölnkrimis? Wer hätte das Buch gekauft, wenn es in einer unbestimmten Großstadt gespielt hätte?

 

Also hier (Köln) läuft sowas scheinbar recht gut, vor allem auch die Eifelkrimis. Ob sie in anderen Städten oder Bundesländern auch laufen, wage ich zu bezweifeln.

 

Lizenzen: Je nach Genre: Think big. Willst du nur in Deutschland verkaufen oder soll dein Buch auch in anderen Ländern lesbar sein? Die Frage mag einigen als unsinnig erscheinen - bei Publikumsverlagen ist sie es nicht.

 

Merkwürdigerweise höre ich immer nur von allen Seiten 'Deutsche Autoren sollten als Setting Deutschland nehmen' mit der Begründung, dass man sich dort doch am besten auskennen würde. Mag sein, aber ich denke doch, dass man auch durchaus Ahnung von anderen Ländern und Kulturen haben kann, ohne dort gleich zu leben. Davon mal ganz abgesehen - meine Geschichten würden in Deutschland gar nicht funktionieren. ;) Ich glaube, die meisten Leser wollen auch immer ein Stück weit in eine fremde Welt entführt werden, andere Orte/Länder/Landschaften durch die Augen der Protagonisten erleben. Und ich persönlich muss sagen, dass ich gar keinen Spaß daran hätte, über Deutschland zu schreiben. Sollen das doch lieber diejenigen tun, die es wollen und können.

 

In Bezug auf Thriller: In D. wird nicht herumgeballert, scheitern wilde Verfolgungsjagden an der Autobahnpolizei und müssen sich Protagonisten erst mal wochenlang mit administrativen Aufgaben herumschlagen ;-)

 

Hast du mal neuere deutsche Serien gesehen mit ihren Actionszenen? Irgendwie ist es einfach nur lächerlich wenn da plötzlich auf einer deutschen Autobahn die großen Stuntszenen abgehen. ;D Bei amerikanischen Filmen dagegen hält man das für normal, es wirkt 'echt'. Ist zwar blöd, aber für mich ein Zeichen dafür, dass deutsche Leser es wahrscheinlich ähnlich empfinden würden.

 

Allerdings sollten andere Orte tatsächlich auch stimmen! Man sollte sie nicht nur aus Filmen recherchieren, denn dann passiert das, was viele unglaubhaft macht: Das Amerika sieht aus wie im Hollywood-Schinken. Mehr Recherche sollte sein... auch über die Verhaltensweise und den Alltag der Menschen.

 

Stimme zu. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sich Amerikaner streckenweise tatsächlich so verhalten wie in den Filmen. ;D

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

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Hamburg, Köln, oder andere. Da ist es genauso! Die Menschen lese Stadtkrimis, weil sie genau die Atmospähre ihrer Stadt mögen....Z.B. der Ruhrpott ist ein Gebiet, das Grönemeyer besungen hat. Hört euch mal Bochum an- und dann entdeckt ihr ein ganz anderes Bochum, als ihr bisher kennt. Und genau darum geht es.

 

Hallo, Bluomo - Widerspruch!

Nein, darum ging es -zumindest bei der anfangs gestellten Frage - nicht, sondern ob ein "echter" (und richtig erfolgreicher) Krimi /Thriller was auch immer mit Schauplatz Köln beispielsweise "funktionieren würde.

Nein, würde er nicht.

Der könnte wunderbar geschrieben sein, spannend, unterhaltsam und ein interessantes Bild der Stadt zeichnen - und würde als Regionalkrimi oder Stadtkrimi vermarktet werden, ein regionaler Erfolg, aber schon im deutschsprachigen Ausland schwer zu verkaufen sein.

 

Gruß

Jan

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Liebe Leute,

ich hänge schon wieder hier herum... heute läuft nichts :s08

@Jan / Bluomo: In meinem Beispiel von Köln geht es um einen "großen" Roman mit allen Chancen, dem nach der Etikette "Köln-Krimi" die nationalen Leser und damit die Lizenzchancen wegkippten. Ich hab nur das Genre erfunden.

@Kokopelli: Zum Glück entgeht mir jede Menge deutsches Fernsehen im Ausland ;-) Wobei ich den Siska auf Französisch wirklich außerordentlich charmant finde... charmanter als auf Deutsch...

Merkwürdigerweise höre ich immer nur von allen Seiten 'Deutsche Autoren sollten als Setting Deutschland nehmen' mit der Begründung, dass man sich dort doch am besten auskennen würde.

Genau diese Begründung ist schon so herrlich kleinkariert, dass ich mich fragen würde, wie es denn mit den Auslandskontakten des Verlags aussieht ;-)

Ich kann sie aus meiner Sicht nicht bestätigen. Ich hatte nämlich grauslig Angst davor, weil für mich weite Teile Deutschlands in etwa so vertraut sind wie Ostafrika... und weil ich finde, dass in mobilen Zeiten, in denen jeder in Urlaub sonstwohin fährt, wirklich nicht alles im eigenen Gartenzwerggarten spielen muss. Ich hab dann explizit gefragt, ob ich das darf... über Grenzen springen.

 

Es wurde sehr begrüßt und wird auch eine feste Komponente meiner "europäischen" Geschichten sein. Mit der Folge, dass der Roman schon in ein anderes Land zum Lesen wanderte und im Rights Catalog zu finden sein wird. Ob mir das mit einem Offenburg-Roman oder Bochum-Roman passieren würde - ich weiß es nicht... bei mir passt es halt auch zum Inhalt.

 

Ich sehe es aus dem Ausland auch ein bißchen anders... ich beobachte immer, welche deutschen Autoren es bei uns und in anderen Ländern schaffen. Derzeit sitze ich ja nur im Nachbarland ums Eck... aber die wenigsten, die angeblich jeder in Deutschland kennt, schaffen es je über die Grenze. Und das liegt nun mal, Klischee und Vorurteil hin oder her... oft daran, dass das Buch zu deutsch" in der Denke und im Setting bleibt... und damit in anderen Ländern oft sogar lächerlich wirkt oder einem auch nur unbestimmten Juckreiz verursacht.

 

Sendungsbewusstsein und Neuversuche in allen Ehren - aber Deutschland hat nun mal im Ausland einen bestimmten Ruf, es gibt Klischees, es gibt Vorurteile und in den letzten beiden Jahren hat der Ruf auch noch gelitten. Sich da durchzusetzen, ist sicher nicht einfach. Klappt sicher auch nicht dadurch, dass man dann in pseudofranzösische Emanuelle-Idylle oder Pseudo-Mafia-Italia ausweicht. Größe des Themas und Größe des Settings sollten zusammen passen...

 

Und da sind halt Bücher wie das Jesus-Video von Eschbach, um ein bekanntes Beispiel zu nennen, auch von der Denke her genügend "global", dass sich ein Franzose identifizieren kann, ein Engländer, ein Israeli etc.

 

Aber wie gesagt... das gilt nur für lizenzgeile Autoren ;-)

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hmmm - ich überlege gerade, ob Südschweden ein so aufregendes Pflaster ist ... eigentlich nicht, aber trotzdem verkaufen die Wallander-Krimis sich wie warme Semmeln. Kopenhagen ist auch nicht gerade Chicago, trotzdem war "Fräulein Smillas Gefühl für Schnee" einer der besten Krimis (oder sogar Thriller?) die ich je gelesen habe.

Aus meiner österreichischen Sicht haben deutsche Städte mehr mit amerikanischen gemeinsam als etwa österreichische Städte (von denen es ja auch nur eine Handvoll gibt ;)) Trotzdem habe ich saugute Krimis gelesen, die in Wien, bzw. Salzburg spielen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Mystery-Thriller ebensogut funktionieren würden. Immer vorausgesetzt, sie sind gut geschrieben. Dann lassen sie sich auch ins Ausland verkaufen.

 

Liebe Grüße

Ursula

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Liebe Ursula,

 

...die in Wien, bzw. Salzburg spielen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Mystery-Thriller ebensogut funktionieren würden. Immer vorausgesetzt, sie sind gut geschrieben. Dann lassen sie sich auch ins Ausland verkaufen.

 

ha - Wien und Salzburg, das ist auch was ganz anderes als Bonn und Bochum (sorry, Bluomo ;) ).

Stichwort "Dritter Mann".

 

Ich erinnere mich an einen Krimi, der in Bonn spielte - den wollte der Verlag ganz groß rausbringen, möglichst international; hat riesige Annoncen geschaltet in sämtlichen großen Zeitungen und die Trommel gerührt.... ich hab ihn jetzt im Ramsch für 1 Euro gesehen.

Soviel zum Thema Krimi mit deutschem Provinzschauplatz.

 

Gruß

Jan

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Ich denke auch, dass sich Städte wie Wien und Salzburg eher für Thriller in bester Brownscher Manier anbieten, als beispielsweise Berlin (ein Held a lá Robert Langdon, der durch meinen Heimatbezirk Spandau rennt? Nee, dat jeht janich...  ;) ) oder Frankfurt. Letztere würde ich für einen Krimi, Wirtschaftsthriller o.ä. "missbrauchen".

 

:)

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Hallo Petra,

 

hast schon Recht, so weit sind wir nicht auseinander. Ich kann heute nur nicht richtig lesen- :s13

 

Hallo Jan,

 

Nein, darum ging es -zumindest bei der anfangs gestellten Frage - nicht, sondern ob ein "echter" (und richtig erfolgreicher) Krimi /Thriller was auch immer mit Schauplatz Köln beispielsweise "funktionieren würde.

Nein, würde er nicht.

Der könnte wunderbar geschrieben sein, spannend, unterhaltsam und ein interessantes Bild der Stadt zeichnen - und würde als Regionalkrimi oder Stadtkrimi vermarktet werden, ein regionaler Erfolg, aber schon im deutschsprachigen Ausland schwer zu verkaufen sein.

 

Das kommt darauf an- die meisten englischen Autoren schreiben über bestimmte englische Regionen- und das klappt. Oder Wallander- where the fuck ist Süd-Schweden??

Also scheinen Leser sich schon für Südschweden, für Nordengland, Schottland, Cornwall zu interessieren, für Birmingham, Glasgow,..

Also könnte es mit der Eifel, oder anderen Gegenden auch funktionieren- wird halt nur schwer, wenn du es als Regionalkrimi vermarktest.

 

Gruss

 

Bluomo

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Stefan Mühlfried

Hallo zusammen,

also [...]

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Hallo, Bluomo!

 

Also scheinen Leser sich schon für Südschweden, für Nordengland, Schottland, Cornwall zu interessieren

 

Na klar! Und vor allem deutsche Leser. Es gibt z.B. eine riesige Gemeinde von Skandinavien-Fans, die sogar in Clubs organisiert sind, wie ich neulich etwas verblüfft im Internet entdeckte; das gilt auch für Schottland, Cornwall---- aber im Ernst: kannst Du Dir Skandinavier oder Engländer vorstellen, die verrückt sind auf alles Deutsche? Die deutsche Musik hören, jedes Buch kaufen, das in Deutschland spielt usw. ;D

 

Hat natürlich (auch) mit unserer Geschichte zu tun. Wir haben (immer noch) ein bestimmtes Image im Ausland - und es ist schon direkt komisch, wenn Engländer ziemlich verdutzt sind, daß wir nicht ihrem Klischee entsprechen :s22

 

Und wenn ich das nach diesem langen Tag noch richtig im Sinn habe, ging es ja um die Frage, ob ein Krimi, der in Deutschland spielt, international Erfolg haben könnte.

Ich glaube, nicht mal, wenn der Schauplatz das Münchner Oktoberfest wäre...

 

Gruß

Jan

 

PS @ Stefan:

Wahrscheinlich muss ich mir dann mindestens das letzte Drittel der Geschichte, die mir im Kopf herumspukt, noch einmal überlegen.

Nicht unbedingt. Wenn nur das letzte Drittel in Deutschland spielt, ist das wieder was anderes.

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Aber was ist denn mit dem Kollegen Hohlbein? Der verkauft Bücher wie geschnitten Brot und seine Romane spielen oft genug in Neuss. Neuss!!! Ich weiss nich mal genau wo das liegt (irgendwo im Pott, näh?) und ich glaube auch nicht, daß es dort irgendwie interessant ist oder daß dieses Kaff eine eigene Atmosphäre hat. Wahrscheinlich so eine typisch deutsche, gesichtslose Dutzendstadt ... und trotzdem ... ach, ich weiß auch nicht ...

Ich glaube, wenn der Stoff gut ist, wenn gute Figuren darin vorkommen und es gut geschrieben ist, dann spielt der Ort der Handlung nur eine untergeordnete Rolle.

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Hallo, Rocker!

 

Neuss liegt nicht irgendwo im Pott, sondern am Rhein - Stichwort Nibelungen.

 

Wenn seine Romane im heutigen Neuss spielten, hättest Du sicher recht... aber so eine mittelalterliche Kleinstadt am Rhein, das ist doch schon wieder genau das, was auch "ausländische" Leser interessiert (Rheinromantik, Burgen, Ritter, edle Fräuleins auf hohen Türmen, eingekerkert, harrend auf den hehren Ritter  :s22....

 

Gruß

Jan

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(Peter_Dobrovka)

Sie spielen im heutigen Neuss. (Dunkel)

Und in diversen anderen gesichtslosen Städten Deutschlands.

Und einige davon sind richtig geil.

Das letzte Buch, was ich von ihm las (Teufelsloch), spielte in den USA.

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Hallo Petra,

 

Zum Glück entgeht mir jede Menge deutsches Fernsehen im Ausland ;-)

 

Sei froh. Ich persönlich sehe aus ebendiesem Grund eher selten fern, außer es kommt mal ein wirklich guter Film (ich gebe es zu, meist sind die dann aus Hollywood) oder eine interessante Dokumentation oder ein Naturfilm. :)

 

Genau diese Begründung ist schon so herrlich kleinkariert, dass ich mich fragen würde, wie es denn mit den Auslandskontakten des Verlags aussieht ;-)

 

Ich habe keine Ahnung, aber das sagen nicht nur Verlage, sondern teilweise auch Agenten. ;)

 

Ich kann sie aus meiner Sicht nicht bestätigen. Ich hatte nämlich grauslig Angst davor, weil für mich weite Teile Deutschlands in etwa so vertraut sind wie Ostafrika... und weil ich finde, dass in mobilen Zeiten, in denen jeder in Urlaub sonstwohin fährt, wirklich nicht alles im eigenen Gartenzwerggarten spielen muss.

 

Jup, genau so sehe ich das auch. Aber versuch mal, damit irgendwo durchzukommen ...

 

Ich hab dann explizit gefragt, ob ich das darf... über Grenzen springen. Es wurde sehr begrüßt und wird auch eine feste Komponente meiner "europäischen" Geschichten sein. Mit der Folge, dass der Roman schon in ein anderes Land zum Lesen wanderte und im Rights Catalog zu finden sein wird. Ob mir das mit einem Offenburg-Roman oder Bochum-Roman passieren würde - ich weiß es nicht... bei mir passt es halt auch zum Inhalt.

 

Ich glaube, Europa wird gerade noch so erlaubt, aber wenn man dann in die USA oder Afrika oder Australien springen will, kann man nur hoffen, dass man nicht auf einen Lektor o.a. trifft, der von vorne herein sagt, nein, sowas kann nicht gut sein und das Manuskript gleich auf den Müll-Stapel wirft.

 

Ich sehe es aus dem Ausland auch ein bißchen anders... ich beobachte immer, welche deutschen Autoren es bei uns und in anderen Ländern schaffen. Derzeit sitze ich ja nur im Nachbarland ums Eck... aber die wenigsten, die angeblich jeder in Deutschland kennt, schaffen es je über die Grenze. Und das liegt nun mal, Klischee und Vorurteil hin oder her... oft daran, dass das Buch zu deutsch" in der Denke und im Setting bleibt... und damit in anderen Ländern oft sogar lächerlich wirkt oder einem auch nur unbestimmten Juckreiz verursacht.

 

Mag zum Teil stimmen, aber ich glaube es liegt vor allem daran, dass niemand sonst deutsche Bücher überhaupt lesen kann, sie müssten also erst mal übersetzt werden um überhaupt jemandem im Ausland angeboten werden zu können. Die deutschen Verlage kümmern sich da meistens nicht drum und überhaupt denkt ja auch jeder, dass eh nichts daraus werden würde. Und die Autoren lassen auch nicht auf eigene Kosten übersetzen weil es einfach zu teuer ist, bzw. ihnen gleich von Anfang an eingetrichtert wird, dass daran sowieso niemand Interesse hätte.

 

Natürlich muss auch das Thema stimmen und auch für andere Nationalitäten interessant sein. Und es kommt immer auch darauf an, wie überfüllt der Markt in diesem Bereich schon in den anderen Ländern ist.

 

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

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HALLO ZUSAMMEN!

 

Mein langjähriger Freund und Kolledge hat zu "Sakrileg" ein entsprechendes Sachbuch veröffentlicht. Knapp nachdem Dan Browns "Da Vinci Code" in Deutsch erchien. Sein Buchn war bei amazon.de deshalb sogar im Verkaufsrang 9. Jetzt noch immer so um die 120. Wegen dem Titel natürlich auch: "Das Sakrileg un die heiligen Frauen"

 

Dies einfach nur nebenbei.

 

Besten Gruss

Lars :s13

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