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(Petra)

Neid und Missgunst

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

Zum Thema Neid noch:

Es ist schwer zu sagen, wie man das umreißen soll. Verrisse von Autorenkollegen, die der Ansicht sind, besser zu sein, und eher den Erfolg verdient zu haben als der andere, sind gar nicht mal selten. Ich bin mir sicher, daß ein sehr großer Teil des Bashings großer Namen in Literaturforen genau das zur Grundlage hat.

Aber das ist nur eine mögliche Ursache von vielen. Da gibt es unzählige andere, wie z.B. den von Ulli erwähnten Vandalismus (allgemeiner Haß, oder man findet das witzig). Aber oftmals auch persönliche Animositäten. Es ist ganz erstaunlich, wie oft man jemandem im Leben auf die Füße tritt, ohne sich was dabei zu denken oder es gar wahrzunehmen, aber sich als Racheopfer qualifiziert.

Was witzig ist: Man verdächtigt, wenn man schon jemanden im Auge hat, so gut wie immer den falschen. Ein Forentroll aus dem Coroner-Forum konnte inzwischen als einer meiner Autoren ermittelt werden. Nicht einer von den abgelehnten, nein, einer von denen mit Vertrag. Was das soll, muß mir auf ewig ein Mysterium bleiben. Er weiß nicht, daß ich es weiß, und dabei werde ich es auch belassen.

 

Peter

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Hallo Leute,

herrlich Ulli. Nun muss ich auch noch was dazusagen:

Wenige Sternchen bei amazon schrecken Schnellkäufer ab, die mal schnell durchnudeln, was es Neues gibt. Ich ertappe mich dabei, ab drei Strnchen genauer hin zu schauen. Wenn ich z.B. kaufe, gebe ich nur bedingt was auf Rezensionen, ich lese sie nämlich gegen den Strich. Eine Leserrezension sagt mehr über den Leser als über den Roman. Wenn einer mit gnadenlos kargem Deutsch Umberto Eco verreißt, er würde seine Sätze falsch konstruieren, weiß ich, dass ich den Eco mit Freude kaufen kann...

 

Ansonsten: Nein, amazon und das Internet haben nicht die Macht, die man ihm zubilligt. Diese Macht haben auch nicht Internetforen und Internetgrüppchen.

 

Die wahre Macht haben die Buchhändler draußen und die Vertreter. Ich weiß z.B., dass mein Elsass-Buch bei amazon nicht berauschend dasteht. Ich wollte schon über die Verkaufszahlen dort verzeifeln, bis ich die Abrechnung bekam. Es wird im echten Leben verkauft... und zwar nicht übel. Völlig anderes Bild! Nicht vergessen, dass bei amzon bestimmte Käuferschichten kaufen, aber eben nicht alle!

 

Und die wahre Rezensentenmacht haben nicht Lieschen Müller vom lieblichen Strickverein oder Lara Lustig von den frechen Hausfrauen, die einmal im Jahr ein Buch lesen. Da hat sich bei einigen Kollegen wohl auch schon die Realität verschoben? Rezensentenmacht haben die Männer und Frauen von der FAZ und der ZEIT, von Brigitte oder Cosmopolitan und wie sie alle heißen! Jede Kritik im Lokalblatt von Minimalhausen ist wichtiger und anerkannter als eine amazon-Kritik. An die muss man rankommen...

 

Inzwischen hab ich mit vielen über das Thema geredet und sehe es auch entspannter. Wer viele Erwartungen nicht erfüllt, bekommt mehr Enttäuschung zu spüren. Wer seinen eigenen Wg geht, kann es nicht allen recht machen.

 

Ich denke inzwischen, es ist wichtig, *sein* Publikum aufzubauen und diese Leute zu erfreuen, feste für sie zu arbeiten. Wozu Energie verplempern mit Leuten, die eh nie Leser würden? Und wenn dann mal eine negative Kritik kommt, die wirklich was zu sagen hat, wird man das auch gerne registrieren.

 

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Vielleicht sollte ich präzisieren: Die Amazon-Macht besteht nur in der Tat nur innerhalb des Internethandels.

Buchladen ist wieder ein anderes Thema, da spielt amazon.de praktisch keine Rolle. Was mir leider nicht hilft, denn da bin ich gerade erst am Fuß in die Tür kriegen (was für ein Ausdruck, hehe), ich mache 85% meiner Umsätze über amazon.de und 15% über den Direktvertrieb. Verlagsvertreter scheuche ich erst seit Januar durch Germanien, es wird ca. 1 Jahr dauern, bis mein Verlag wahrgenommen werden wird, und einige Gebilde wie z.B. der Bahnhofsbuchhandel sind noch eine Extranuß, die es zu knacken gilt.

Aber ich glaub, das führt vom Thema weg ...

 

Peter

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Meint ihr nicht' date=' es ist eine Art Flucht, zu glauben, dass jede vernichtende oder hämische Kritik zwangsläufig auf Neid beruht? Kann es nicht schlicht und einfach sein, dass ein Kritiker Recht hat? Dass das kritisierte Werk einfach [i']schlecht[/i] ist?

 

ich habe bei Amazon auch neben etlichen guten beinahe ebensoviele schlechte Rezensionen. Nun habe ich versucht, diese zu analysieren. Troll-Rezis (und das waren die meisten) unterscheiden sich schon von ehrlich gemeinten Verrissen: Jene sind unpräzise, beschimpfen das Werk, gehen entweder gar nicht auf den Inhalt ein oder unterstellen dem Buch Inhalte, die nicht darin zu finden sind.

Ehrliche Verrisse gehen auf die störenden Punkte ein und beschreiben zumindest ansatzweise den Inhalt.

 

Aber grundsätzlich ist zu sagen: Lieber ein Verriss als gar keine Beachtung - und gegensätzliche Meinungen machen die Leser eher neugierig auf ein Buch als reine Lobhudelei.

 

Gruß Sysai

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Ich bin nun ein bisschen baff.

 

Für mich hat das Internet nicht diese Bedeutung. Ich wäre überrascht, wenn jemand herausfinden würde, dass Leute Bücher nicht kaufen, weil sie irgendwo im Web nur ein Stern oder die Eule in Blech oder eine Rezension im Stil von "wasndasnfürnkack" bekommen.

 

Für Petra sehe ich diese Tragik absolut nicht. Für Peter nun doch, wenn er schreibt, dass er vom Internethandel lebt. Da bekommt so eine Negativ-Rezension einen anderen Stellenwert. Da müsste man tatsächlich andere Vertriebswege mobilisieren. Denn die Reaktion der anonymen User werden unkontrollierbar bleiben. Ich sehe das wie Andreas: Ob Neid oder echte Enttäuschung über das Werk dahintersteckt, lässt sich nicht unterscheiden.

 

Ich habe die Rezension auf amazon für Peters Doppelmond gerade gelesen und vermag nicht zu sehen, ob da jemand nur neidisch ist. Ich kenne das Buch ja auch nicht komplett.

 

Aber aus Marketingsicht erscheint es mir so, als hätte jemand in das Schaufenster einer Buchhandlung den Flyer gepackt: "Falls Sie sich für das Buch "Unterm Doppelmond" entscheiden, werden Sie enttäuscht sein."

 

Ich sehe da keinen Handlungsbedarf in Bezug darauf, herauszufinden, wer ist da neidisch oder wer mag das Buch nicht, sondern: Wie kann ich diesen Rezensenten eine Macht nehmen, die ihnen nicht zusteht?

 

Gruß,

 

Tin

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Ich sehe da keinen Handlungsbedarf in Bezug darauf' date=' herauszufinden, wer ist da neidisch oder wer mag das Buch nicht, sondern: Wie kann ich diesen Rezensenten eine Macht nehmen, die ihnen nicht zusteht?[/quote']

Vermutlich nur durch gegengewichtige positive Rezensionen.

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Ich glaub, das wollte Andreas damit auch nicht andeuten... und außerdem: Das braucht der Autor auch nicht ;)

 

Allein hier im Forum gibt es etliche, denen Dein Buch ausgesprochen gefällt - hast Du ja am bisherigen Feedback gemerkt. Und ich denke, zumindest einige werden auch eine entsprechende Rezension schreiben.

Womit dieses eine Sternchen mit den paar mickrigen Zeilen dann bedeutungslos wird.

 

Gruß

Jan

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(Peter_Dobrovka)

Ist sogar schon passiert, meine Welt kippt gerade wieder ins Gleichgewicht. Und dann hat Bigmama noch gerade Teil 1 im entsprechenden Thread gelobt, und hab ein Fax mit 130 Buchbestellungen bekommen - um meine Laune heute noch zu verderben, müßte das Haus über mir einstürzen. ;D

 

Zu meinem 21:38-Posting:

Ich schrieb das, weil Tin fragte, wie "ich" (also sie) den Negativ-Rezensenten ihre Macht nehmen kann.

 

Als Autor hat man da keine konkrete Handhabe, außer einer: Ein gutes Buch schreiben, dann kommen die Positivisten schon von selbst.

 

Peter

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