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(Huutini)

Alternativer Schreibratgeber: Einführung in die Erzähltheorie

Empfohlene Beiträge

Hallo Marco,

 

ich muss dir da auch teilweise widersprechen und mich PeterN anschließen. Du achtest sehr wohl auf Klang. Zumindest liest sich dein Roman klangvoll.

Aber vielleicht meinst du auch nur, dass es klingen soll, du aber keinen Wert darauf legst, dass es 'besonders gut' klingen soll, dass du nicht mit dem Wort spielst, weil das nicht nötig ist. Ginge es dir nämlich nur um die Infos, könnte man deinen Roman nicht lesen.

 

Also: Er soll schön flüssig zu lesen sein (was ja klangvoll ist) aber nicht wie Mozart klingen. :) richtig?

 

Wobei es natürlich schon einen Mehrwert bietet. Petras Lavendelblues ist ja alleine schon aufgrund dieses besonderen Klangs so lesenswert. Wäre ja schade, 'klinge er nur gut lesbar'.

 

Grüße

Quidam

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Nur ein kurzer Einwurf:

 

Falsch, Marco! Völlig falsch!

 

Nein Jan, du verstehst es nur wieder falsch.  ;)

 

Ich kann mich nur wiederholen, bezweifle aber, dass das etwas bringt:

 

Was du meinst, bedeutet, dass ein Musiker die Noten im Kopf VERTONT, und durch diesen TON irgendwelche Emotionen entstehen.

 

Das BILD der Noten weckt keine Emotionen. Leute, die keine Noten lesen können, empfinden keine Emotionen beim lesen von Noten, weil sie nur die 'Bilder' sehen, aber damit keine Klänge verbinden. Man muss ein Bild, also etwa Noten oder Schriftzeichen oder geschriebene Worte, erst vertonen (können), damit sie Emotionen wecken.

 

So oder so: Die Emotion kommt durch den Ton, nicht das Bild. Ein kleiner Schwarzer Punkt mit einem Häckchen dran weckt keine Emotion, aber der Ton den er auf der Tonleiter darstellt dafür schon.

 

Ton ist Ton, ob nun durch ein Orchester gespielt, oder vom Notenleser selbst nur im Kopf 'gespielt', und nur dieser Ton macht die Emotion, nicht das Bild einer Note.

 

Wie gesagt: Chinesiche Schrift ist sehr klangvoll, wecken eine Menge Emotionen, aber nur für jemanden, der die Töne hinter den Bildern kennt. Ansonsten sind es nur emotionslose Bilder. Und das gleiche ist mit Noten der Fall. Und ja, auch mit Deutscher Lyrik. Nur die Töne zu den Bildern wecken die Emotionen, nicht die Bilder.

 

Ich weiß, das ist theoretisch, und wer's nicht nachvollziehen kann, kanns nicht nachvollziehen, aber so isses nun einmal.  ;)

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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Wortwiederholungen sind ja zum Beispiel nicht aus Prinzip schlecht' date=' sondern weil sie den Klang eines Satzes ruinieren können. Von daher glaube ich schon, dass du darauf achtest, auch wenn du andere Prioritäten setzt.[/quote']

 

Das ist der Knackpunkt. Natürlich achte ich darauf, dass meine Leser sich gut und flüssig durch meinen Text bewegen können, ohne an jeder Ecke innehalten zu müssen und zu denken: "Das hab ich genau so eben schonmal gelesen!!

Nur: Es ist nicht mene Priorität, dass es GUT klingt. Es ist ein Dienst am Leser, dass er gut lesen kann, und hoffentlich vergisst, DASS er liest. Ich schreibe nicht um schön zu klingen, sondern rein um zu unterhalten. Ich bin Unterhalter, kein Künstler.

 

Gerade weil du neulich so schön für freiere Auslegung der Grammatikregeln in literarischen Texten plädiert hast. Das hat auch oft klangliche Gründe, sowas zu biegen.

 

Im Grunde ja. Nur bei mir nicht! :s21

 

Ich mag es einfach, weil es etwas neues ist, etwas anderes. Ich beneide ganz offen die Englische Sprache um ihre Möglichkeit, aus Substantiven ganz einfach Verben zu bilden. Letztens hieß es in einer Szene: "I handshaked him an oyster". Sowas ist im Deutschen unübersetzbar, weil die Deutsche Grammatik es 'verbietet', Substantivverben zu bilden.

 

Und wenn es dann doch passiert, wie etwa googlen, dann wird gleich die Anglizismus-Warnpeitsche geschwungen. Versuch mal, dir die Nase zu tempoen, oder den Nachmittag zu fernsehern, ohne von der Sprachpolizei verhaftet zu werden.

 

Sicherlich liegt das daran, dass es ungewohnt 'klingt', aber das stört mich nicht. Ich mag Misstöne, wenn sie einen Mehrwert liefern. SEHR sogar!

 

Mir persönlich geht es nicht um den Klang, sondern auch hier wieder um den Mehrwert an Information, um das Spiel, um die zusätzlichen Möglichkeiten.

 

Ist auch wieder nur mein persönlicher Anspruch, und ich will das gar nicht verallgemeinern, nur der Klang eines Textes ist mir als Leser völlig wurscht. Als Autor ist es eine andere Thematik, aber nur, weil ich weiß, dass vielen Lesern eben der Klang wichtig ist, und es das flüssige lesen erleichtert, wenn es nicht holperig klingt. Deshalb taucht es auch so oft in den 'Schreibregeln' auf. ;D

 

Lieben Gruß,

Marco! :s17

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