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(Denkbar)

Fingerübungen

Empfohlene Beiträge

Guten Tag,

 

als Schreibneuling interessieren mich besonders Techniken und was so die Stolpersteine sind und wie man sie elegant umgeht.

 

Kennt jemand von euch ein paar gute Fingerübungen, die sich konkret mit einem typischen Schreib-Problemen befassen?

Gibt es gar eine Sammlung solcher Übungen?

 

Gruss und Dank,

 

Frank

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Hallo Frank!

 

Dir erstmal ein herzliches Willkommen an dieser Stelle!

 

Ich habe mir eben deine Vika angeguckt und mir stellte sich in Bezug auf deinen Thread prompt die Frage, ob du schon richtig angefangen hast (etwas) zu schreiben.

 

Ich frage deshalb so blöd, weil ich mir vorstellen könnte, dass du dann vielleicht auch konkretisiert hättest, was DEINE Stolpersteine sind.

Das würde mir weiterhelfen in der Art, dass ich dir (oder besser noch einer der anderen viel, viel erfahreneren Schreiberlinge hier) Tipps geben könnte, die dich eher weiterbringen. Eher, als dir jetzt zu raten viel zu lesen, noch deutlich mehr zu schreiben, sich in so außerordentlich hochwertigen Foren (wie diesem ;D) aufzuhalten, sich Fachliteratur zu besorgen und so weiter.

 

Also klär mich Unwissende (und mein dummes Gen) auf! Details! Details bitte! ;D

 

Liebe Grüße,

 

Danielle

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Tja, dem Schreibneuling kann ich natürlich nur die ABC-Fibel ans Herz legen! :s21

 

Nee, Scherz beiseite, ich habe deine Frage leider nicht ganz verstanden. Meinst du das technisch, Vertipper und so? Oder geht es dir um schriftstellerische Tricks und Kniffe? Darüber gibt es eine ganze Menge Bücher, von denen ich noch kein einziges gelesen habe. Die anderen MItglieder dieses Forums werden dir aber bestätigen können , daß die Qualität dieser Werke stark schwankt und dir sicher einige Empfehlungen geben können. (Zweimal können in einem Satz, ich brauche auch so ein Buch :s03)

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Hallo Rocker,

 

vielleicht hilft Dir das was??

 

Wie ich vor ungefähr zwei Jahren angefangen habe, belletristisch zu schreiben, habe ich mir eine Zeit lang vorgenommen - als Schreibübung - jeden Tag eine kleine Beobachtung aufzuschreiben, ein Erlebnis oder eine Erinnerung. Eine tägliche Notiz in meinen Computer also... Auch wenn es nur zwei, drei Sätze waren. Aber es musste GANZ PRÄZISE beschrieben sein.

 

Einmal habe ich meine schauderhaft-dumpfe Nachbarin charakterisiert, die mit ihren fetten langen Haaren und der greisen Mutter symbiotisch zusammen lebt und jeden Tag mit beiden und dem gemeinsamen ewig kläffenden Hund spazieren geht, das andere Mal, habe ich eine Unart von mir beschrieben - nämlich mehrere Dinge gleichzeitig zu machen.

 

Ein Effekt dieser Übung: Du lernst genau wahrzunehmen und noch genauer hinzuschauen. Und nach den richtigen Wörtern zu fischen.

 

Zweiter Effekt: Wenn ich die Notizen später wieder las, merkte ich, sie tragen fast schon den Keim von Geschichten in sich. Das komische Mutter-Tochter-Paar könnte ein verborgenes Geheimnis haben (Wo ist der Vater hin?). Und meine Unart mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, lässt schnell Chaos entstehen. Und sofort wird aus der nüchternen Beschreibung eine kleine Satire.......

 

Dritter und vielleicht wichtigster Effekt: Du kommst in den Schreibfluss und bleibst hoffentlich dort..

 

Herzlichst:jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Hallo, Thomas!

 

Willkommen hier im Forum :D!

 

Danielle und Jueb haben es eigentlich schon gesagt - der beste Tip ist: einfach schreiben! Wild drauflos, passend zu den wilden Geschichten, die in Dir schlummern ;D

 

Sich einfach trauen, es tun - und wenn Du einen Text fertig hast, dann siehst Du wahrscheinlich, wo es noch nicht so funktioniert hat, wo es klemmt, und dann ist es früh genug, sich Gedanken zu machen.

Blockier Dich nicht schon vorm Schreiben mit irgendwelchen technischen Überlegungen.

 

Gruß

Jan

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Hallo erstmal... 8)

 

Mein Tipp ( so hab ich angefangen) :

 

Einfach mal hinsetzen ( im stehen ist es etwas schlecht) und anfangen irgendetwas  zu schreiben... Am besten das, was Dir gerade in den Sinn kommt und wenn es auch nur der Frust über das schlechte Wetter ist.

 

Pausieren und am nächsten Tag das geschriebene lesen. Zunächst werden dir eventuelle Rechtschreibfehler und sprachliche Schwächen auffallen, die du dann einfach korrigierst.

 

Du wirst merken, auch wenn es nur ein Text über Belangloses ist, hast  Du es  aber dennoch  geschafft etwas "belangloses" in Worte zu fassen.

 

Wenn du das kannst, dann mach den nächsten Schritt und schreib über etwas tiefsinnigeres. Gehe dabei genau so vor... :)

 

Villeicht hilft es Dir ein wenig....

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Hallo Jueb,

 

das ist ein schöner Tipp !

Genau von der Sorte Hinweis, nach welchen ich gesucht habe. Es ist ein schöne Übung. Besonders auch deshalb, weil es etwas zu beschreiben gilt, was man selbst beobachtet hat. Man kann also ganz gut selbst beurteilen, ob man es zufriedenstellend beschrieben hat.

 

Meine Frage war eher in Richtung Übung gedacht. Als Anfänger habe ich natürlich noch keine Vorstellung von den ganzen Stolpersteinen, die sich meinen Geschichten in den Weg legen werden. Ich bin mir sicher, dass es sie gibt und dass sie einfach durch viel (Finger)Übung zu meistern sind: Perspektive, Tempi, Detail-Level und was weiss ich noch alles nicht. :s09

 

Aber das Erlebnis des Tages aufzuschreiben finde ich eine Super Idee! Es ist vielleicht sogar ein Mittel zur Stressbewältigung.

Aufsatz: "Warum mein Chef eine dumme Nuss ist" oder "Was ist das für ein Typ von der GEZ, der mir so böse Briefe schreibt ??"

 

Dankeschön !

 

Gruss,

 

Frank

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Aber das Erlebnis des Tages aufzuschreiben finde ich eine Super Idee! Es ist vielleicht sogar ein Mittel zur Stressbewältigung

Aber beachte mal, was jueb dazu geschrieben hat: daß solche niedergeschriebenen Sachen oft schon den *Keim* von Geschichten in sich tragen.

Das ist der entscheidende Punkt, denn sonst ist es so eine Art "therapeutisches Schreiben" (gibt's übrigens wirklich) und bringt Dich handwerklich nicht weiter.

 

Gruß

Jan

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Jueb, die Frage kam nicht von mir, dem bösen ölverschmierten Rocker, sondern von Frank. Trotzdem, ich denke, daß der Tipp mir auch nützlich sein kann. Danke dafür.

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oh ja.. da habe ich was durcheinander gebracht..

 

noch eine anmerkung für Dich, denkbar, wie ich eine Zeit lang jeden Tag eine Notiz schrieb, zwang ich mich auch an Tagen, wo ich keine Lust hatte, wenigstens einen Satz zu schreiben. Das ist wichtig für die Disziplin. Außerdem lernt man da, dass ein einziger Satz schon Wirkung haben kann. Ich würde auch immer das Datum dazu schreiben. Später habe ich dann an den kleinen Texten weiter gearbeitet.

 

Zu dem Hinweis von Jan: die Gefahr eines selbsttherapeutischen Schreibens. Ich habe als Jugendlicher/Student viel Tagebuch geschrieben und dabei - was ja üblich ist - viel um mich selbst gekreist, deshalb hatte ich mir bei den jetztigen täglichen Notitzen vorgenommen, meistens aufs "ich" zu verzichten, das heißt zunächst etwas äußeres zu beschreiben, also von mir abzusehen..

 

Ein Trick dabei ist auch. Selbsterlebtes in die dritte Person zu setzen: "Der Mann erinnerte sich mit Grausen daran, wie seine Mutter ihn damals im froschgrünen Kleid aus der Schule abholte ..."

 

Herzlich: jueb

"Dem von zwei Künstlern geschaffenen Werk wohnt ein Prinzip der Täuschung und Simulation inne."  

AT "Aus Liebe Stahl. Eine Künstlerehe."

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Hallo Frank,

auch mein Tipp geht in die Richtung, wenn man anfängt, sich nicht gleich mit Ratgebern und Anforderungen zuzuschaufeln, weil man sonst viel zu früh die Kreativität beschneidet oder lenkt, bevor sie richtig explodieren durfte.

Am Anfang ist nichts verboten und jeder Fehler erlaubt. Versuch, dich so frei zu machen.

 

Ich habe heute noch eine ganz dicke Chinakladde, die heißt bei mir "Das pralle Leben" und da schreib ich auch regelmäßig wild hinein. Wild im wahrsten Sinne, denn ich notiere auch mal die Pflanzen im Gemüsebeet, dann folgt eine Beschreibung einer Wurstverkäuferin, es folgen ein paar Zeilen über eine Wiese im Nebel, ein Fetzen Satire über jemanden, der mich geärgert hat... locker drauflos. Das mag zuerst wenig zielgerichtet wirken, aber ich habe schon manch einen Fetzen aus dieser Kladde dann in wirkliche Texte verarbeitet.

 

Das ist auch ein schönes Tagebuch als Andenken. Ich bin übrigens nicht gegen Tagebuch- oder selbsttherapeutisches Schreiben, solange man sich dessen bewusst ist, dass es das auch bleibt und nicht zur Veröffentlichung taugt. Gerade bei der einsamen Tätigkeit Schreiben kann es hilfreich sein, schreibend Dinge zu bearbeiten und sich zu entdecken.

 

Und dann hab ich noch Lockerungsübungen à la Creative Writing, um die Grenzen im Kopf loszuwerden. Macht auch in Gruppen riesig Spaß.

 

- Versetz dich in irgendetwas Abstruses und wechsle die Perspektive. Du hast eine Seite Platz. Sei eine Pizza, sei ein Grünkohl im Gemüsebeet, ein Hirsch im Wald, ein verwitterter Fels, ein Auto, ein Abflussrohr...

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und zu mehreren kann man das auch schön kombinieren (Abflussrohr, Hose des Klempners, Küchenfußboden). Versetz dich wirklich in das Ding, als würde es leben und schreib eine Seite aus deinem Leben... was passiert, was fühlst du, wie würdest du dich verständlich machen?

So idiotisch es klingt - hier lernst du mehr über Perspektiven, Wechsel von Ausdrucksweisen und Identifikation als in jedem Ratgeber.

 

Andere Möglichkeit: Raus in die Naur, in die Fußgängerzone, auf den Parkplatz eines Einkaufszentrums etc. Schau dir deine Umgebung ganz genau an, nimm die Bilder auf, die Gerüche, die Klänge, fühle die Strukturen, schmecke Dinge... Und versuche das zu Papier zu bringen, so dass es auch der Leser schmecken, riechen, fühlen, hören, sehen kann. An einem anderen Tag kannst du das weiterbringen, indem du dich wieder in eine Person oder einen Gegenstand dort versetzt und aus dessen Sicht über den Ort schreibst. Später vergleichst du: Was hat sich verändert?

 

Obige Übung kann man auch verwenden, um die Sinne überhaupt erst zu öffnen. Dafür habe ich hier eine Übung:

(Link ungültig)

 

Oder nimm ein Alltagsereignis. Beschreibe immer das gleiche Ereignis, aber aus verschiedenen Perspektiven. Stell dir vor, du seist der Pfarrer, der am Sonntag drüber predigt. Du bist ein Psychiater, der sich seine Gedanken darüber macht. Du bist einer der Beteiligten. Du bist am Stammtisch und laberst drüber. Du bist ein Sensationsjournalist...

 

Wichtig ist immer: Zeit nehmen, nichts erzwingen, fließen lassen, Spaß dran haben... alles andere komm viel später.

 

Viel Vergnügen!

Petra

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Danke für die Hinweise und Tipps.

 

Ich habe da zwei CDs, die den angehenden Autor durch verschiedene Aufgaben führen. Ich habe sie nur kurz angefangen und aus Zeitgründen nicht weiter geführt. Es fängt damit an, dass erklärt wird dass es Prota- und Antagonisten gibt und wichtig ist, dass diese ein Ziel haben und im Verlauf der Handlung einen Konflikt miteinander haben. Die erste Übung ist, den Protagonisten zur beschreiben, die Beschreibung kann dann später wieder redigiert werden.

Ich fand es ganz nett und ich werde es auch zum Schluss bringen, auch wenn ich nicht weiss welche Übungen da noch folgen.

Die genau Bezeichnung der CDs reiche ich noch nach (gabs bei Zweitausendeins).

Ich verspreche auch, Bericht zu erstatten, wenn ich die Übungen durch habe.

 

Natürlich sehe ich auch die Gefahr, dass sich mein Stil nachteilig ändert, wenn ich mich durch solche Ratgeber anleiten lasse. Aber ich meine, wenn man Schreibtechniken lernen will, muss man eben ausreichend über den Dingen stehen.

 

Zum therapeutischen Schreiben: wenn ich mich sehr über jemanden ärgere, schreibe ich jener Person einen Brief - der sich meist gewaschen hat.

Eine schöne Art Abstand zu gewinnen. Der Brieg wird dann gelöscht.

Dann fühle ich richtig gut und kann sogar mit jener Person telefonieren und ganze Sätze sprechen.

 

Gruss,

 

Frank

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Stefan Mühlfried

Hallo Frank,

ein Buch mit Übungen, wie Du sie nachgefragt hast, ist: Anne Bernays/Pamela Painter: Was wäre, wenn. Schreibübungen für Schriftsteller, Berlin 2003. Das kullert irgendwo in meinem Bücherstapel herum - viele Übungen konnte ich, ehrlich gesagt, aber noch nicht machen, weil ich mir meist sogar die Zeit für das "normale" Schreiben an meinen Geschichten / dem Roman fehlt. :-/

Gruß

Stefan

"Schriftsteller sollten gar keine Adjektive haben. Sie sind keine französischen oder australischen Schriftsteller, sondern einfach Schriftsteller. Am Ende sind sie ohnehin nicht mal ein Substantiv, sondern ein Verb: Sie schreiben." - Richard Flanagan

Blaulichtmilieu   -   Zur Hölle mit der Kohle   -   Der steinerne Zeuge

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Danke, Stefan.

 

Wie versprochen, hier die nähere Bezeichnung der CDs:

Die CDs sind von einem Typen namens Sol Stein und heissen: "WritePro Fiction" und "WritePro Fiction Master". Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte an dieser Stelle keine Werbung für diese CDs machen. Mein Urteil wird nachgereicht.

 

Nach wie vor finde ich den Vorschlag von Jueb sehr schön (denkbar gut, quasi :s21 ), einfach eine Beobachtung des Tages zu erzählen. Da gingen mir heute im nachmittäglichen Stau auf der Kölner A1 ein paar Seiten durch den Kopf. Thema: der arme Trottel, der egal, auf welche Spur er wechselt, immer die am nächsten Stehende erwischt. Titel wäre vielleicht: "Der Alpha Blocker" oder so ... :s09

 

Benutzt jemand von euch ggf Notizen, Skizzen oder Zeichnungen etwa wie ein Storyboard beim Film ? Ich könnte mir vorstellen, das es eine gutes Mittel ist, eine Szene, ein Gefühl oder eine Idee für das spätere Aufschreiben zu fixieren. Es käme auch der Fingerübung recht nahe, weil sich ein Bild oder eine Szene konservieren lässt, ohne es direkt aufschreiben zu müssen.

 

Gruss und Gute Nacht,

 

Frank

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Hallo Frank Denkbar!

 

Ich habe hier bei mir auch noch ein Buch herumliegen, das sich sehr gezielt - nach einem Neun-Wochen-Plan mit "Fingerübungen" beschäftigt:

 

"Der Weg des Künstlers" von Julia Cameron

 

Bisher bin ich nur dazu gekommen, kurz darin zu blättern, kann also nicht sagen, ob es mir hilft oder anderen oder eher der Autorin. Aber vielleicht mögen andere an dieser Stelle gezielter etwas dazu sagen.

 

Ein Storyboard ist eine gute Sache, aber, die Erfahrung musste ich schon machen, es ist kein Garant dafür, dass du am Ende da bist, wo du hinwolltest. Meine damit, dass es - zumindest mir - mehr bringt, erst einmal die Charaktere meiner Geschichte bis ins letzte (wichtige) Detail auszuarbeiten, um dann richtig einschätzen zu können, wohin der Weg sie bringen wird. Und natürlich wo es ordentlich kracht. ;D

 

Danach denke ich über das Storyboard nach; male mir Städte und Wohnungen mit Bunt- und Filzstiften, suche Bilder heraus, die meinen Figuren ähneln und entwickle individuelle Handschriften (ja, das tue ich, auch wenn ihr mich jetzt alle für durchgeknallt haltet!) und baue mir eine riesige Wand mit den einzelnen Szenen.

 

Dann geht es los; satteln und ab in die Prärie! ;D

 

Grüße,

 

Danielle

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Ein Storyboard ist eine gute Sache, aber, die Erfahrung musste ich schon machen, es ist kein Garant dafür, dass du am Ende da bist, wo du hinwolltest. Meine damit, dass es - zumindest mir - mehr bringt, erst einmal die Charaktere meiner Geschichte bis ins letzte (wichtige) Detail auszuarbeiten, um dann richtig einschätzen zu können, wohin der Weg sie bringen wird. Und natürlich wo es ordentlich kracht. ;D

 

Danach denke ich über das Storyboard nach; male mir Städte und Wohnungen mit Bunt- und Filzstiften, suche Bilder heraus, die meinen Figuren ähneln und entwickle individuelle Handschriften (ja, das tue ich, auch wenn ihr mich jetzt alle für durchgeknallt haltet!) und baue mir eine riesige Wand mit den einzelnen Szenen.

 

Hallo Danielle,

 

ich finde das sehr interessant und kann mir gut vorstellen, dass sich Charaktere und deren Handeln besser beschreiben lassen, wenn man sie und deren Umgebung als Autor ganz genau kennt.

 

Das verhindert doch sicherlich auch, dass man grosse Teile eines Romanes wieder umschreiben muss, weil aus irgendwelchen Gründen ein wesentlicher Charakterzug des Helden hinzukommen muss oder sich die Umgebung ändert.

 

Das war auch ein wertvoller Tipp für mich.

 

Würdest Du sagen, dass diese Technik sich nur bei Romanen und konkret nur für Dein Projekt anwenden lässt? Oder würdest Du auf Basis desselben Storyboards auch ein Märchen oder eine Reportage schreiben können ?

 

Mahlzeit,

 

Frank

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Mahlzeit, Frank!

 

Du musst selbst einmal testen, ob dir das liegt. Das Storyboard kann man schon in vielen Bereichen einsetzen; die Art und Ausführung kann ja variieren, m.E. gibt es keine DIN genormten Storyboards.  ;D

 

Die Charakterzüge brainstorme/ mindmappe ich, bis ich das Gefühl habe, ich kenne diese Person schon seit einer Ewigkeit. Dann geht es um Aussehen (Kleidung, Körperbau, Haar- und Augenfarbe,...), Mimik und Gestik, Stimme, Lebenslauf, etc. Ich lasse mir sogar ein Horoskop im Internet erstellen - aber kostenlos (wieder so ein kleiner Spleen). Natürlich mache ich das bei Nebenfiguren nicht alles so ausführlich.

 

Danach erstelle ich die Umgebung, sozusagen das Puppenhaus, in dem und um das herum sich alles abspielt. Dazu suche ich mir Städte oder Dörfer heraus, die ich gut kenne und bereise sie zu Fuß und per Auto, um mir anzusehen, wo meine Prots und Ants leben werden. Ich notiere mir reale Details der Orte, um sie später im Text einzubauen.

 

So in etwa läufts bei mir ab. Aber es hört sich reibungsloser an, als es bisweilen ist. Die ganze Prozedur ist sehr zeitaufwendig. Aber ich muss meine Phantasie immer erst etwas ankurbeln, ihr Futter geben mit Erlebten, bis ich darüber hinauswachsen kann.

 

Mein Rat: Testen, Fehler machen, freuen, wenn etwas klappt.

 

Grüße,

 

Danielle

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(Steffi (Ronya))

Bei mir ist es egal, wie viele Gedanken ich mir mache, meine Figuren werden eh immer alle selbstständig und kommen dann irgendwann zu mir: Warum sollt ich mich hier eigentlich so verhalten? Das passt doch überhaupt nicht zu mir! Bei genauerer Betrachtung muss ich ihnen dann immer Recht geben, die sind einfach viel klüger wie ich! :s07

Gruß Ronya

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Hallo, Frank!

 

Auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum! :D

 

Hier hast du ja massig gute Tipps, um mit dem Schreiben zu beginnen, und ich selbst habe gerade auch wieder neue Anregungen bekommen. Gut gefallen hat mir die Idee von Petra, sich in etwas "Abstruses" wie einen Felsen oder einen Hirsch zu versetzen. Und was ich ganz bestimmt nachahmen werden: Mir ein Horoskop für meine Figuren erstellen zu lassen - Danke, Danielle!

 

Liebe Grüße,

 

Tin :)

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Hallo Tin!

 

Gern geschehen! :)

 

Bin ja schon dankbar, wenn man mich ob meiner Tipps nicht in die Schreiber-Klapse einweisen lässt. ;D

 

Aber ich kann es mal hiermit versuchen; Horoskop ist nämlich nur die halbe Miete, musst du wissen;

 

(Link ungültig)

 

:-X

 

Gruß,

 

Danie...

 

he, wie ich soll "ganz ruhig bleiben und die Finger von der Tastatur nehmen" ?! Was ist denn das da für ein Ding? - Danke, aber nein danke! Ich habe genug Kleidung im Schrank! Und weiß steht mir gar nicht, macht mich so blass. - Nein, ich will auch nicht, dass mir einer beim Anziehen hilft. NEIN!!!!!....

 

Und wieder hat es eine erwischt...

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Danielle, das mit dem Horoskop ist wirklich eine ausgesprochen originelle Idee :D

 

Und - keine Angst, die Schreiber-Klapse ist längst voll (bzw, wir sitzen schon alle drin und wissen es bloß nicht :s22)

 

Gruß

Jan

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Dazu suche ich mir Städte oder Dörfer heraus' date=' die ich gut kenne und bereise sie zu Fuß und per Auto, um mir anzusehen, wo meine Prots und Ants leben werden. Ich notiere mir reale Details der Orte, um sie später im Text einzubauen.[/quote']

Ui, du bist auch so eine, Danielle! :)

Ich mach das genauso... nächste Woche ist das russische Baden-Baden dran und ich hoffe, dabei nicht allzuviel Mafia in die Arme zu laufen 8)

Was ich auch spannend finde: Einen Fantasieort in meinem neuen Roman gibt es wirklich. Dort laufe ich dann mit den Augen meiner Protagonistin herum und stelle mir vor: wo würde sie ihren Laden mieten, wo einkaufen, wo sitzt sie im Café? Das ist verrückt, obwohl ich die Stadt seit 15 Jahren kenne, entdecke ich nun unbekannte Gassen und ein ganz neues Ambiente!

 

Schöne Grüße,

Petra

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