(Papaya) Geschrieben 23. Mai 2005 Teilen Geschrieben 23. Mai 2005 Es gibt einige Folgeromane oder mehrbändige Bücher, bei denen der Band eins schon im Laden steht, der Band zwei gedruckt wird und an dem Band drei noch geschrieben wird. Nun hat man als Autor schon eine Vorstellung, wie die Geschichte enden soll, wie sich die Charaktere entwickeln. Man hat vielleicht alles schon durchgespielt – und in einer Exposee festgehalten –, aber wie der Lauf der Dinge so ist: Ich z.B. musste schon einige Male in die Geschehnisse im Band eins nachträglich eingreifen, weil die Zukunft die Vergangenheit veränderte. Deswegen verstehe ich nicht, wie es überhaupt möglich ist, den Band 1 zu veröffentlichen, ohne im letzten Band den Schlusspunkt gesetzt zu haben. Wie geht es euch damit? Wie lösen das Problem die Autoren, die so publizieren, wie am Anfang beschrieben? Maja Papaya Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Peter_Dobrovka) Geschrieben 23. Mai 2005 Teilen Geschrieben 23. Mai 2005 Bei mir stellt sich dieses Problem irgendwie nicht. Und das, obwohl ich zwar alles im Kopf habe, es am Ende aber beim Niederschreiben dann doch anders wird. Lediglich, was die Vorschauen auf den nächsten Band angeht, so sind diese gelegentlich nicht exakt oder können falsche Aussagen enthalten. Vielleicht habe ich das Problem ja deswegen nicht, weil ich ein Planungsfetischist bin und alles ziemlich exakt ausarbeite, bevor ich an den konkreten Text rangehe. Stichwort Exposé. Dennoch: Warum beeinflußt denn die Zukunft die Vergangenheit bei dir? Letztlich doch nur, weil du es zuläßt. Dir fällt was Tolles ein, aber das paßt nicht in die Geschichte, außer du fummelst ein wenig in der Vergangenheit rum. Und dann tust du es. Merkt ja keiner. Kann manchmal gefährlich sein, viele Autoren bauen sich so nachträglich nette kleine Logikfehler und Unstimmigkeiten in die Geschichte. Würdest du einen Fortsetzungs-Wasauchimmer schreiben, könntest du das jedenfalls NICHT tun. Was einmal gedruckt wurde, müßte dann so bleiben, und du müßtest ggf. auf deine Idee verzichten. Das wäre der Unterschied. Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Andreas Geschrieben 23. Mai 2005 Teilen Geschrieben 23. Mai 2005 Ich sehe das genauso wie Peter. Die Vergangenheit, also das, was bereits geschrieben ist, bildet einfach eine Rahmenmbedingung für alles Zukünftige. Die Zukunft kann sich dementsprechend nur innerhalb dieser Rahmenbedinungen abspielen. Wenn du in der Vergangenheit etwas richtig verkorkst hast, dann musst du eben in der Zukunft ein bisschen kreativer werden. So einfach ist das. Andreas Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Papaya) Geschrieben 23. Mai 2005 Teilen Geschrieben 23. Mai 2005 Wenn du in der Vergangenheit etwas richtig verkorkst hast' date=' dann musst du eben in der Zukunft ein bisschen kreativer werden.[/quote'] Gefällt mir. Obwohl - angeblich soll Tolkien den Hobbit nachträglich auch ein Bisschen an den Herr der Ringe angepasst haben. Maja Papaya Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Danielle) Geschrieben 23. Mai 2005 Teilen Geschrieben 23. Mai 2005 Hallo Maja! Das stimmt. Soweit ich in Erinnerung habe, ging es da vor allem um die Begegnung zwischen Bilbo Beutlin und Gollum und wie der werte Hobbit letztendlich in den Besitz des Einen Ringes gekommen ist. Gruß, Danielle Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...