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(MartinaC)

Eigenes MS beurteilen

Empfohlene Beiträge

Hallo Leute,

 

mich würde mal interessieren ob es euch genauso geht, und ich hoffe das Thema war nicht schon mal dran, sodass ihr nun gelangweilt die Augen verdreht. :s14

 

Ich korrektur- lese gerade das MS des Buches, das bald rauskommt. Dabei fällt mir auf, dass ich überhaupt nicht stolz bin auf meinen Stil, dass ich immernoch Sachen finde, die ich heute anders schreiben würde, und dass ich beim besten Willen nicht sagen kann ob mein Buch "gut" ist oder nicht!

 

Fällt es euch leicht eure eigenen Werke zu beurteilen? Findet ihr euch selbst so richtig gut? Jetzt mal ganz ohne Selbstbeweihräucherung, einfach mal ganz ehrlich.

 

Manche Stellen finde ich gelungen und muss über mich selbst lachen, aber insgesamt fehlt mir total die Objektivität. Ich wünschte ich könnte mein eigenes Buch so lesen, als hätte es jemand anders geschrieben, und es so richtig auseinander nehmen.*g* Aber das will irgendwie nicht klappen.

 

Habt ihr ähnliche Erfahrungen, oder bin ich einfach nur nie zufrieden mit dem vollendeten Werk?

 

LG

Joy

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Hallo Joy,

 

kann ich gut nachfühlen, was du da schilderst.

 

Bei mir ist es so: Ich verändere meine Schreibe alle paar Monate - natürlich so, wie es mir dann eben besser gefällt. (Ob ich mich dann verbessert hab, steht auf einem anderen Blatt.) Jedenfalls habe ich dann das gleiche Problem: ich lese frühere Fassungen und bin damit nicht mehr zufrieden, muss sie auf den aktuellen Stand bringen. Nur - wenn es veröffentlicht ist, geht das ja schlecht.

 

Meinen ersten Lyrikband habe ich über 700 mal verkauft - und viele Leute schrieben mir, dass die Texte ihr Leben verändert haben. Nur finde ich jene Texte jetzt grottenschlecht und stelle daher den Band garnicht mehr aus. Einfach nur, weil ich mich mit meiner damaligen Schreibe nicht mehr identifizieren kann.

 

Ich hoffe nur, dass ich irgendwann einmal angekommen bin, bei meinem Stil.

Grüße

Quidam

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Hallo Quidam,

 

ja ja ja, genau das ist es! Beim Stil ankommen. Gut ausgedrückt. Aber ist das überhaupt möglich? Menschen verändern sich, wachsen, werden reifer. Wahrscheinlich kommen wir nie da an, hahahaha.

 

Lg

Joy

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Hallo Leute,

ich glaube, dass man da mit der Zeit eine gewisse Routine und einen professionellen Blick entwickeln kann. Und dabei helfen Fremdfeedback und vor allem das Feedback von Agent und / oder Lektorat.

 

Weil ich aus mir immer das Beste kitzeln will, bin ich natürlich auch mit vielem unzufrieden, was über den Ladentisch geht, da fällt mir hier eine bessere Formulierung ein und dort ein besseres Wort. Aber da muss man einfach auch loslassen lernen. Das Beste geben und gut ist. Lernen fürs nächste Mal.

 

Doch ja, ich bin auch von vielen meiner Schöpfungen selbst begeistert. Trotz aller Selbstkritteleien finde ich meinen Roman sehr gelungen und habe eher Angst, mit dem zweiten auch das Niveau halten zu können - in jeder Hinsicht. Man darf ruhig stolz auf seine Arbeit sein, wenn man seine Schwächen erkennt.

 

Den eigenen Stil finden... das hängt von so vielen Faktoren ab. Zuerst einmal ist es Stilsicherheit überhaupt, viel Schreiben, Übung... und vor allem freies Spielen, Experimentieren, sich Herantasten, sich nicht zu früh einsperren. Dann kommt hinzu, ob das Genre den eigenen Stil zulässt und der Verlag.

 

Doch man findet ihn schon, ist ein heureka-Gefühl. Sicher bleibt's nicht bei dem einen Stil, aber bei unverwechselbaren Eigenschaften. Meist kommt damit auch der Durchbruch...

 

Man kann lernen, seine Manuskripte wie ein Fremder zu lesen (Rat eines Kollegen von mir: Sei beim Lesen dein ärgster Feind!). Und trotzdem wird man nie ganz außenstehen können!

 

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Man kann lernen, seine Manuskripte wie ein Fremder zu lesen (Rat eines Kollegen von mir: Sei beim Lesen dein ärgster Feind!).

Das ist eines der wesentlichen Anforderungen auf dem Weg zum Schriftstellertum.

Und solange man diese Kunst noch nicht perfektioniert hat (hat man meist sein Leben lang nicht), hilft nur eines: Das Manuskript zwei Wochen oder noch besser zwei Monate lang liegenlassen. Dann entwickelt sich die Distanz ganz von selbst.

 

Ich erinnere mich noch an die 80er und 90er Jahre, als ich etwas schrieb, und als später wieder drübersah, ganz viel änderte. Aber beim erneuten Drüberlesen war ich wieder unzufrieden. Und wieder und wieder. - Und genau genommen wurde der Text durch die Verbesserungen gar nicht besser. Ein Perpetuum mobile der Frustration.

 

Heute bin ich ein paar Entwicklungsstufen weiter (ich kann unter Zeitdruck Texte schreiben, die keiner größeren Überarbeitung mehr bedürfen), und mir hat dabei sehr geholfen, nicht nur ständig zu schreiben und zu lesen, sondern mich mit Theorien und Regeln auseinanderzusetzen. Mit Fachbüchern, Ratgebern und der Meinung anderer zu bestimmten Themen wie Adjektive, Metaphern, Dramaturgie etc. Meiner Ansicht nach hilft das theoretische Basiswissen ungemein, GEZIELT zu üben und seine Erfolge zu überprüfen.

 

Peter

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Schön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Danke euch!

 

Mir hat theoretisches Wissen auch geholfen und Bücher lesen, BEWUSST lesen, schauen was die bereits Erfolgreichen anders machen.

 

Das mit dem Loslassen und endlich aufhören zu ver-schlimm-bessern ist wie ein Kind ins eigene Leben loslassen. Schwer!

 

Meinen eigenen Stil bewußt erkennen versuche ich durch die Kritiken anderer zu erreichen, die mir irgendwann mal sagen werden "das klingt ganz als hättest du es geschrieben", was zum Teil schon jetzt geschieht, ich mich aber noch nicht selbst darin wiedererkenne.

 

Na ja, das wird schon.*g*

 

LG

Joy

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(Peter_Dobrovka)

Das mit dem Stil sehe ich nicht als kruzial an. Man kann gar nicht vermeiden, seinen eigenen Stil zu entwickeln, deswegen soll man sich darum auch keine Sorgen machen.

 

Peter

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Hallo Joy!

 

Manuskripte liegen lassen ist auf jeden Fall ein guter Tipp. Wenn man nach ein paar Wochen reinliest und sich festliest - so wie in anderen guten Büchern ;D - dann hat man auf jeden Fall etwas richtig gemacht.

Was ich dafür wahnsinnig schwer zu beurteilen finde ist, ob man seine Hinweise und falschen Spuren so gelegt hat, dass die Auflösung (gesetzt den Fall, die Geschichte hat eine solche) überraschend kommt. Da ich weiß, wie die Story ausgeht, stolpere ich über jeden Satz, der in die richtige Richtung weist und denke mir: Hier hast du dich jetzt verraten. Für solche Dinge sind Testleser unverzichtbar! Und gute Testleser sind beinahe so selten wie gute Autoren :-X

 

Liebe Grüße

Ursula

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Oh ja, Joy, du sprichst mir aus der Seele!

Wenn ich nach einigen Monaten wieder mal über meinen Text lese, denke ich, das hat ein Kind geschrieben. Ich schäme mich fast dafür, es geschrieben zu haben.

Irgendjemand hat mal zu mir gesagt, wenn dir dein Text selbst nicht gefällt, ist er auch nicht gut.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich werde meinen Text nie gut finden, auch wenn ich ihn immer wieder umschreibe. Ich hoffe, sie hat sich geirrt und ich bin nur zu selbstkritisch - und schon steck ich wieder in der Sackgasse.

 

Sprache und Stil ist dabei auch mein Problem. Wegen meiner Handlung mach ich mir keine Sorgen. Zumindest befanden sich alle Testleser auf dem Holzweg und fanden das Ende überraschend, aber plötzlich auch nachvollziehbar.

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Minka, genau wie du habe ich mit der Story selbst wenig Probleme. Der Stil ist es, den ich ständig verbessere. Das mit dem "als hätte es ein Kind geschrieben" geht mir ganz genauso.

 

Aktuelles Thema für mich: Das Korrekturlesen meines MS. Dabei las ich es nochmal wie ein Leser, auf der Suche nach fehlenden Worten, Tippfehlern und so, wobei mir jede Menge aufgefallen ist, das mein Lektor nicht bemängelt hat! Füllwörter, schlecht konstruierte Sätze, doppelt erwähntes.... ahhh! Ich kann das BESSER! >:(

 

Habe dieses Buch vor Jahren geschrieben und offensichtlich nicht gut genug überarbeitet. Aber jetzt ist es zu spät, ich kann so viele Änderungen nicht mehr unterbringen, in nur ein paar Tagen. Also wird der Roman so erscheinen. Ich kann nur hoffen Kollegen werden mich nicht zerreissen, und Leser nicht allzu kritisch sein. ;D

 

Auf ein Neues, dieses Mal besser, hoffe ich.

 

LG

Joy

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Hallo Joy,

 

wenn ich einen Text geschrieben habe, weiß ich danach oft nicht, ob der Text gut oder schlecht ist. Ich weiß nur, ob ich den Text mag, oder nicht.

 

Bei "älteren" Texten muss ich ehrlich gestehen, daß ich die meisten Texte überarbeiten würde, wenn ich es zeitlich könnte- und die Lust dazu hätte.

Viele dieser Texte sind in ihrer Zeit betrachtet wichtig und interessant- aber aus heutiger Schreibe stark überarbeitungswürdig.

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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Hallo!

 

Ich denke, Korrekturlesen ist im eigenen MS nicht so einfach. Etliche Male habe ich mein Erstes gelesen, aber jetzt erst das entdeckt:

 

Viele Straßen wurden unterirdisch gebaut und die überirdischen durch Erdaufschüttung vergraben. Man riß die Straßen deshalb nicht ab, damit im Notfall schwere Fahrzeuge diesen Weg nehmen konnten.

 

Das ist grober Unfug. Man kennt den gesamten Inhalt und liest sich einige Male durch, sowas entspringt dann den Blicken. Ein paar hundert Seiten des Textes, dann ist es sowieso zu spät.

 

MlG Marco

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(SiskianHerbstblatt)
Und gute Testleser sind beinahe so selten wie gute Autoren :-X

 

Wobei sich natürlich jetzt die Frage stellt, WER ein guter Beta-Leser ist?

Ein Lektor?

Ein Autor?

Der Otto-Normal-Leser?

 

Letzterer hat natürlich das Manko, das er sich nicht mit dem Handwerk des Schreibens auskennt und demzurfolge "nur" beurteilen kann, ob ihm Story und Stil gefallen.

Der Autor hat das Manko, das er ein Manuskript immer ein wenig anders betrachtet als es der Otto-Normalleser macht.

Und der Verlagslektor wiederum schaut wieder mit ganz anderen Augen: Wie oft kann man das Manuskript über den Daumen gepeilt "an den Mann bringen".

Schwierige Sache.

Nichtsdestotrotz schließe ich mich an mit dem Satz: Einige Tage verstreichen lassen, bevor man sich wieder ransetzt.

 

Lieben Gruß

 

Siskian

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Hab grad mal drüber nachgedacht, wie ich eigentlich meine eigentlichen Texte finde ... und irgendwie kam ich zu keinem Ergebnis *g* ... hab irgendwie gar keine Meinung zu meinem eigenen Mist.

 

Wenn ich was ganz frisch geschrieben habe, dann find ichs meist ziemlich gut (zumindest nach 1-2mal überarbeiten), kurz danach find ichs dann ziemlich schlecht und irgendwann hab ich dann gar keine Meinung mehr dazu.

 

Ohje, soviel Text nur um zu schreiben "ich weiß nix" :-[

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Hallo Joy,

 

ich kann meine Manuskripte überhaupt nicht beurteilen. Oder anders gesagt - nicht mehr. Beim ersten habe ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, denn eigentlich habe ich es ja nur für mich geschrieben und habe nie daran gedacht, es zu veröffentlichen. Das zweite fand ich dann richtig gut, ich hatte einfach so viel Spaß beim Schreiben und es flutschte nur so aus mir raus, dass ich gar keine Zeit zum Hadern hatte. Inzwischen habe ich es tatsächlich noch ein paar Mal gelesen und finde es immer noch gut - ein Wunder! Rezensionen und sonstige Leserstimmen dazu waren auch sehr gut. :-)

 

Aber irgendwie habe ich dann plötzlich angefangen mich zu fragen ob das was ich schreibe überhaupt gut ist. Und so geht es mir bis heute. Deshalb warte ich immer händeringend bis mir irgendjemand bestätigt, dass das Buch tatsächlich gut zu lesen ist, die Geschichte spannend, die Charaktere interessant. Das ist wirklich sehr mühsam und nervenaufreibend. Ich wünschte, ich könnte wieder zu der früheren Leichtigkeit zurückfinden. :-(

 

 

Viele Grüße,

 

Kokopelli

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(Siberianchan)

Hallo da!

Tja, ich beurteile und korrigiere ja beim Abtippen meiner wortwörtlichen Manuskripte ja schon einiges... und danach ist es kein Problem für mich, auf bis zu 30 Korrekturen zu kommen.

Wenn ich mir ansehe, wie der Anfang meines ersten Romans war... mir gruselt, aber um es zu ändern, ist es zu spät, da bereits so abgeschickt.

 

Ich bin bei der Eigenkorrektur extrem kritisch... und am Ende überfällt mich immer wieder das dumpfe Gefühl, kein Talent zu haben... :

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(Steffi (Ronya))

Mein Problem ist, dass ich ein Perfektionist bin. In meinen Augen ist nie etwas gut genug. Ich bin derart selbstkritisch, dass ich irgendwann wahrscheinlich noch die Art wie ich den Computer anschalte kritisieren werde. Das ist übrigens in jeder Lebenslage so. Beim Zeichnen und Malen (worin ich weit besser als im Schreiben bin) bin ich inzwischen soweit, dass mein Bruder mir die Bilder wegnimmt, wenn er der Meinung ist, dass sie gut sind. Er weiß nämlich ganz genau, dass ich sonst solang weiter da sitz, bis ich das Bild vollkommen kaputt gemacht habe. In letzter Zeit habe ich diese Eigenschaft zwar schon ein bisschen verringert, aber ganz ablegen werde ich wahrscheinlich nie schaffen.

 

Was ich dafür wahnsinnig schwer zu beurteilen finde ist, ob man seine Hinweise und falschen Spuren so gelegt hat, dass die Auflösung

Das Problem kenn ich auch! Mein Problem allerdings ist, dass ich nur einen Testleser finden werde und ich denke, dass man immer mehr als nur einen finden muss.

 

Man muss bei Testlesern genau unterscheiden, welchem Zweck sie dienen sollen. Einmal braucht man Testleser, die den Inhalt beurteilen und einmal die, die das Handwerkliche beurteilen. Ein Otto-Normal Leser merkt vielleicht, dass ein Text manchmal holprig formuliert ist, aber er weiß oft nicht, woran das liegt.

Gruß Ronya

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Testleser suche ich mir nur zum bewerten der Story selbst. Schlafen sie dabei ein? Mögen sie die Figuren? Ist die Geschichte schlüssig? Bis jetzt konnte ich immer jede Menge Testleser auftreiben. Die Frau eines Kollegen, die mich persönlich nicht kennt, Freunde (Vielleser) von denen ich weiß, dass sie mir die Wahrheit sagen, etc.

 

Für Fachliches hatte ich bis jetzt keine Testleser, außer Ellen, die außerdem ein Grammatik-Ass ist. Wenn ich tatsächlich endlich mal wieder Zeit finde für einen neuen Roman, werde ich euch hier im Forum zu Rate ziehen.

 

LG

Joy

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Hallo Joy, hallo Leute,

normale Testleser findet man im Allgemeinen schnell. Mit den wirklichen, fachlich geschulten Testlesern ist das so eine Sache. Ich glaube nicht, dass das Forum "Textkritik" das leisten kann. Denn beim fachlichen Testlesen kommt es darauf an, dass man eine Arbeits- und Vertrauensbeziehung entwickelt, dass der Testleser alle Zusammenhänge kennt und vor allem das ganze MS liest.

 

Das ist harte Arbeit, ähnlich einem Lektorat, wenn es richtig gemacht wird. Und die ist obendrein enorm zeitaufwendig. Virtuell und für "umme" nicht zu leisten.

 

Also vernetzen sich Profis meist nach dem Motto: Gibst du mir, geb ich dir. Das heißt, zwei Autoren auf gleicher Augenhöhe, wo auch der Rest stimmt, vernetzen sich miteinander und tauschen sich gegenseitig aus. A liest das MS von B und B liest das von A. Immer auf Gegenseitigkeit. Und wie ich schon sagte - so ein Verhältnis braucht Zeit zum Wachsen.

 

Wer nicht auf solch einen Kollegen zurückgreifen kann, muss sich halt ein professionelles Lektorat gönnen, bis er einen hat.

 

Ich glaub, das Forum "Textkritik" hier wird gerne überbewertet. Mancher denkt vielleicht, hier streunen genug Profis herum, bei denen man mal schnell die Verbesserungen für die eigene Karriere abholen kann. Tatsächlich, wenn denn mal Zeit ist, kann man hier nur Anregungen holen, für Kleinstteile von Text. Das Forum leistet das, was *alle* Testleser leisten.

 

Was ein bißchen unterbewertet wird... ich finde, dieses Forum ist eine hervorragende Chance, gegenseitig Vorlieben und Kritiktechniken auszuloten und dann solche Kontakte zum Austausch zu bilden. Warum nicht sich auch mal mit dem ein oder anderen zwecks gemeinsamer und gegenseitiger Arbeit vernetzen? Wenn die Leute hier außerdem mit Echtnamen auftauchen würden, käme diese Vernetzung auf eine reelle Basis: dann könnte man sein Gegenüber persönlich kennenlernen. Denn das ist absolut unbedingbar für ernsthafte Textarbeit! Ich würde mir z.B. nie einen Testleser nehmen, den ich nicht im echten Leben kennenlernen kann.

 

Nur mal so als Anregung...

Schöne Grüße,

Petra

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Petra, da stimme ich dir zu. Die Textkritik im Forum kann aber zumindest eine Tendenz zeigen, ein Feedback ob der Text zu lahm ist oder zu überzogen, etc. Hundertprozentig würde ich mich aber nicht auf die Kritiken verlassen. Vielleicht sind aber ein paar Anregungen dabei. Nein, überbewerten würde ich das Forum nicht.

 

LG

Joy

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Hallo zusammen,

 

wie ihr seht, bin ich noch ziemlich neu in diesem Forum. Das ist erst mein 3. Posting. Aber ich lese hier viel und die Tipps hier sind wirklich gut.

 

Also, ich habe noch nichts veröffentlicht, so wie die anderen hier und ich schreibe seit ziemlich langer Zeit an einem Fantasyroman. Eigentlich nur aus Spaß und ich will mich auch nicht unter Druck setzen. Ich habe halt wenig Zeit zum schreiben. Aber ein gewisses Feedback hätte ich schon gerne.

 

Dass meine Mutter nicht die wirklich richtige Testleserin ist, weiß ich. Mütter sind immer so voreingenommen. Aber ich habe zur Zeit eben nur meine Mutter. Obwohl ich glaube, dass sie mir schon sagen würde, wenn ich totalen Unsinn schreibe.

 

Die Alternative wären halt noch Arbeitskollegen und Freunde. Eine Kollegin drängelt schon, ich soll ihr doch mal etwas zum lesen geben (Ich habe ihr mal auf einem Sommerfests erzählt, dass ich einen Roman angefangen habe).

 

Aber hat das Sinn? Ich glaube nicht, dass sie mir sagen würde, wenn es schlecht geschrieben ist.  Ich hätte aber gern ein ehrliches Feedback, doch woher?

 

Ich habe eine Internetseite gefunden (auch ein Forum), da gibt es eine Liste mit Autoren, die kostenlos ein Lektorat anbieten.  Kann man sich getrost an solche Leute wenden? Ich will niemandem etwas unterstellen, bin aber extrem misstrauisch, wenn etwas eigentlich teures kostenlos angeboten wird.

 

Ich wüßte sonst nicht, wo ich einen Testleser, der kein Blatt vor den Mund nimmt, sonst hernehmen sollte.

 

Ich schreibe zwar nur, weil es Spaß macht, aber ich möchte es auch schon richtig machen. Es ist eine menge Arbeit und manchmal echte Gehirnakrobatik.  Ich habe auch nichts dagegen, etwas zu lernen.

 

Soll ich meiner Kollegin doch etwas zum Lesen geben oder meint ihr, das hat keinen Wert?

 

Viele Grüße

Sonja

"Donaugrund", Regensburgkrimi - August 2013, Emons Verlag

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Hallo, Sonja und willkommen im Forum! :D

 

Hm, verzwickte Frage - aber so als allererstes Feedback mal die Reaktion einer Kollegin testen, warum nicht?

Ob Du allerdings damit was anfangen kannst, ob es Dir was bringt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 

Eine Möglichkeit wäre "Textkritik".

Petra schrieb heute, diese Rubrik würde überbewertet - ich hab beinah das Gefühl, sie wird manchmal mißbraucht.

 

Sie ist ja nicht dazu gedacht, einen Text, den man eben mal mit linker Hand fabriziert hat, zum Gaudium einzustellen  - was dann nur in Geschwätz ausartet, weil die Leute, die was zu sagen hätten, lieber schweigen.

 

Aber wie ich aus Deinen anderen Postings weiß, arbeitest Du ja ernsthaft an Deinem Roman - wenn Du Dich also traust und in Kauf nehmen kannst, daß man den Text zerpflückt.... ein ehrliches Feedback kriegst Du sicher.

 

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Dein Roman ja noch im Entstehen - deshalb würde ich sagen, laß das mal vorerst mit irgendwelchen Lektoren; dazu ist immer noch Zeit, wenn das Manuskript fertig ist.

 

Gruß

Jan

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Hallo Jan,

 

das mit den Lektoren lasse ich jetzt auf jeden Fall noch sein. Ich habe erst ca. 50% des Romans fertig.

Mich machte nur das "kostenlos" etwas stutzig. Aber egal. Dafür ist immer noch Zeit.

 

Das mit der Textkritik in diesem Forum werde ich morgen (eigentlich ja heute) mal machen. Es wird zwar nicht angenehm sein, wenn der Text zerflückt wird, aber dann weiß ich wenigstens, woran ich bin.

 

Ich möchte mir nicht von euch meinen halbfertigen Roman lektorieren lassen. Ich möchte nur wissen, was ich besser machen kann. Ist auch noch eine Rohfassung. Nur, wenn ich das jetzt wieder von Anfang an durchlese, fange ich an zu korrigieren und komme nicht weiter.

 

Wieviel Text kann ich denn ins Forum stellen? Eine Seite, oder ist das zuviel?

 

Viele Grüße

Sonja

"Donaugrund", Regensburgkrimi - August 2013, Emons Verlag

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Nur, wenn ich das jetzt wieder von Anfang an durchlese, fange ich an zu korrigieren und komme nicht weiter.

 

Das ist ein altbekanntes Phänomen, Sonja, da bist Du nicht die einzige, der es so geht ;D

 

Wieviel Text kann ich denn ins Forum stellen? Eine Seite, oder ist das zuviel?
Das ist auf keinen Fall zu viel - siehe "Wendezeit" und die Antwort des geschätzten Meisters.

 

Gruß

Jan

 

PS: Du hast eine PN :s01

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Hi.

 

Mir hilft beim Korrekturlesen, wenn ich den Text in einer ungewohnten Schriftart ausdrucke. Also den Text äußerlich "verfremde". Außerdem natürlich: liegen lassen (wozu ich meistens nicht die Geduld habe).

Laut lesen ist ebenfalls zu empfehlen.

Mein Blick auf den Text ändert sich zudem, wenn ich ihn an Testleser schicke, die mir besonders wichtig sind, denn dann beginne ich plötzlich mit deren "Brille" auf meinen Erguß zu blicken.

 

Ralph,

mitten in einer Schreibflaute ... seufz.

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