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(Peter D. Lancester)

Erstauflage

Empfohlene Beiträge

(Peter_Dobrovka)

Immer wieder höre ich zwei gegensätzliche Positionen, und vielleicht haben beide recht, wer weiß.

Die einen reden von Startauflagen von 10.000, 20.000 oder gar 50.000 Exemplaren.

Andere sagen, man druckt nur 5000, und wenn sich das gut verkauft, wird halt nachgedruckt, so oft es nötig ist.

Wie hoch waren eure Startauflagen? Erzählt doch mal. Und nennt bitte auch das Genre des Buches.

 

Meine Kleinverlags-Auflagen von 1500 locken wahrscheinlich keinen Hund hinterm Ofen hervor, aber mein Sachbuch, welches in einem saugroßen Bonner Verlag erschien, hatte sowohl in der 1. als auch in der überarbeiteten 2. Auflage nur 2000er Stückzahlen.

 

Peter

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Genre: Romantischer Abenteuerroman - wurde als Liebesroman eingestuft.

 

4000 Stück, mit sofortiger Nachdruckgarantie, falls Nachfage da. (Frage mich, wie die diese Nachfrage kontrollieren wollen, wenn Leute z.B. über Amazon gehen und man nie wieder was von ihnen hört, nachdem sie gesehen haben, dass es nicht lieferbar ist??)

 

LG

Joy

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Liebe Joy,

dazu gleich mal ein Einwurf. Der Verlag sieht nicht die Nachfrage des einzelnen Buchkäufers, sondern er sieht die Nachbestellungen aus dem Handel. Und natürlich bestellt Amazon nach, und natürlich druckt Dein Verlag, sobald er merkt, dass die Auflage zur Neige geht.

 

Die Startauflage sollte man auch nicht zu ernst nehmen. Da werden 50.000 gedruckt, aber nicht aufgebunden, 10.000 werden lediglich gebunden und gehen in den Handel, bei Bedarf wird nachgebunden. Und wenn kein Bedarf ist... oje, das klingt hart, aber ich mache oft ein Paket an, und es lächeln mich Buchbögen an... die als Packpapier... nein, ich will euch nicht desillusionieren...

 

Gerade heutzutage sind Startauflagen auch nur pure Stimmungsmache, bei vielen Verlagen jedenfalls und vielen Titeln.

 

Eine Anekdote noch zum Thema Nachdrucken, wurde mir von einem redseligen Vertreter erzählt. Ein Kollege bei uns im Ort bestellte ein Märchenbuch nach. Unsere Software lässt dreistellige Bestellmengen zu. Statt ein Exemplar zu ordern, orderte er mit dem Anfang der nächsten Bandnummer 616xx - 616 Exemplare. Erstmal wunderte er sich über die Palette vom xy-Verlag, die bei der VVA auf ihn wartete. Und dann rief er bei seinem Vertreter an, der rief beim Verlag an, das Missverständnis wurde aufgeklärt und die Nachauflage, die man schon in Druck hatte geben wollen, wurde abgesagt.

 

Selbiges ist meinem Chef mal mit einem Schulbuch passiert. Da nahm unsere Software noch vierstellige Bestellnummern ohne Sicherheitsabfrage... Ihr könnt euch vorstellen, wie ich guckte, als das Cahier d'activité in einer Palettenkiste 3125mal vorm Laden stand - und der Chef - natürlich! - im Urlaub war... Ich bin sicher, Klett hatte auch schon eine Nachauflage in Auftrag gegeben. ;D

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Liebe JulyRose,

 

das ist ja spaßig! Danke für die Info! So langsam kriege ich den Durchblick wie das alles so läuft im Verlagswesen! Thanks!

 

LG

Joy

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Hallo Peter,

wirst lachen - ich hab das noch nie gewusst und könnte es allenfalls an den Belegexemplaren und am Garantiehonorar abschätzen. Ist mir aber egal, ob zuerst 2000 gedruckt und dann 2000 nachgedruckt werden und verkauft, oder ob von 4000 keins liegenbleibt.

 

Spaß beiseite... bei meinen ersten beiden Sachbüchern wurden je 4000 gedruckt. Eine Auflage wurde binnen vier (?) Jahren verkauft, die andere bei 3500 eingestampft. Dafür hab ich jetzt vom Elsassbuch (literarisches Sachbuch) in sechs Monaten so viel verkauft wie von den anderen in Jahren.

 

Ich kann dir also nichts Genaues sagen, aber 1500, wenn du sie verkaufst, sind für einen Kleinverlag eine Menge Holz. Mehr haben manche Kollegen beim Sachbuch im mittleren Verlag auch nie erreicht.

 

Schöne Grüße,

Petra

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Hallo Peter,

 

wenn die Verlage in die Vorschauen schreiben "Startauflage: 50.000!" ist das lediglich ein Zeichen an den Handel "Seht mal, wie überzeugt wir von diesem Buch sind!" Meistens machen sie das auch nur mit neuen Autoren, bei den etablierten Autoren wissen die Buchhändler ja selbst, ob sie gut laufen oder nicht.

 

Gruß,

 

Tin

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Ich kan die Startauflagen nur an den Belegexemplaren festmachen (die ich manchmal erst Wochen nach dem Erscheinen des Buches bekomme)

 

Soweit für mich nachvollziehbar lagen die Erstauflagen zwischen 5.000 und 40.000. Allerdings musste bei einigen sehr schnell nachgedruckt werden und ich bekam meine Belegexemplare von der 2. Auflage, konnte also nicht feststellen, wie hoch die Startauflage war.

 

Gruß Sysai

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Hi Peter!

 

Genre: Kinderbuch (Erstleser), Startauflage 4000.

Zweite und dritte Auflage jeweils 2000, glaube ich.

Das war der Erstling ;D

Der Zweitling wird aller Voraussicht nach kaum in eine zweite Auflage gehen, der Drittling ist noch nicht lieferbar, aber ich hoffe, dass er dem Erstling nacheifert.

 

LG

Ursula

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(Peter_Dobrovka)

So allmählich beginnt sich der Nebel zu lichten.

Offenbar sind 4-stellige Zahlen üblich, was in etwa dem Optimum zwischen finanziellem Risiko einerseits und Kosten pro Exemplar andererseits entspricht.

 

Generell gilt: Ich kriege kein rentables Buch hin, wenn die Auflage unter 1000 ist, noch besser sind 2000 und 3000, und ab 4000 werden die Bücher nicht mehr billiger.

Leider bin ich derzeit nicht in der Position, sagen zu können, daß ich jedes Buch mindestens 1000 mal verkaufen kann. Dieser kleine Quantensprung fehlt mir noch.

 

Peter

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So allmählich beginnt sich der Nebel zu lichten.

Offenbar sind 4-stellige Zahlen üblich

Mönsch, Peter,

warum fragst du immer so eckig und nicht direkt? Dann kann ich dir sagen, dass im mittleren Verlag beim Sachbuch 2000 bis 3000 für Nonames üblich sind, 4000, wenn man sich vom Buch was verspricht und 5000 + bei bekannten Leuten.

Aber die Jahresverkäufe treffen dann eher dreistellige Marken!

Schöne Grüße,

Petra

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(Peter_Dobrovka)

Mönsch, Peter,

warum fragst du immer so eckig und nicht direkt?

Weil ich meine Statistiken lieber selbst fälsche. ;)

 

Peter

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bei meinen sachbüchern liegt die auflage immer so zwischen 3-4000, in der gleichen menge sind die weiteren auflagen, meist wird eine auflage in 2 jahren verkauft, wobei es in beiden richtungen ausreißer gibt. spätestens nach der 3. auflage wird das buch verändert, z.B. format, einband, in geringem umfang auch inhalt.

bei meinen fachbüchern liegt die erstauflage bei max 1000

herby

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