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(Ed)

Soll sich ein Anfänger einen Literaturagenten suchen?

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Hi!

Darf ich mal ganz blöd fragen, was ihr mit "Verhandlungen" immer meint?

Ich würde jetzt als Neuling davon ausgehen, daß ich für einen Verlag ohnehin ein Risiko darstelle, daß ich einen Mustervertrag bekomme und man mir sagt: friß oder stirb. Ich könnte mir durchaus auch vorstellen, daß ein Agent da nicht viel mehr ausrichten oder verhandeln kann, eher noch, daß die Verlage einen Rückzug machen, weil der Agent zuviel verlangt. Im Grunde beginnen ernsthafte Verhandlungen doch erst, wenn man sich einen Namen gemacht hat und der Verlag auch ein Interesse daran hat, einen Autoren zu behalten. Wer als Anfänger das Spiel nicht mitspielt, fliegt, oder sehe ich das falsch?

Klar möchte ich auch so viel wie möglich rausholen, ich mag mich auch nicht unter Wert verkaufen, aber als No-Name-Autor darf ich da wahrscheinlich auch nicht zuviel erwarten, ob mit oder ohne Agent, oder?

Gabi

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Hallo Gabi!

 

Ich denke mal, sollten Geburtstag, Ostern und Weihnachten zusammenfallen und ein Verlagsvertrag in meinem Briefkasten landen, ist das erste Glücksgefühl sicher so groß, dass ich ihn sofort unterschreiben würde.

 

Mein erstes Buch, wow! Es wird in einem knappen Jahr in den Regalen im Laden stehen! Supertoll! Und ich werde laut Vertrag ja auch ein paar Prozentchen vom Nettoladenpreis bekommen. Aha. Bloß: was ist denn der Nettoladenpreis eigentlich? Woraus setzt sich der zusammen? Und was sind diese "Nebenrechte"? Kriege ich da vielleicht auch noch etwas? Und wenn ja, wieviel? Die Prozentzahlen, die da stehen, sind ja schön und gut. Aber was bleibt im Fall des Falles unterm Strich für mich über?

 

Hast Du Dir schon mal einen Mustervertrag durchgelesen und versucht, daraus schlau zu werden? Ein Verlag ist ein Geschäftspartner. Im besten Fall wird er Dir ein fairer Partner sein, aber immer auf seinen Vorteil bedacht agieren. Und er weiß, dass Du ihm die Hand küssen wirst, dafür, dass er Dich Unbekannten überhaupt veröffentlicht.

 

Ein Agent hingegen verdient mit Dir. Das heißt, es liegt in seinem eigenen Interesse, für Dich gute Bedingungen auszuhandeln. Er kennt die Problematik eines Neulings, der eigentlich alles nehmen muss, was er kriegt, ohne Aufmucken. Aber er kennt auch die kleinen Bereiche, in denen man selbst für einen Anfänger etwas erreichen kann. Alleine in diesem Punkt rechnet sich sein Engagement schon. Und vor allem: er hält Dir mit seiner Arbeit den Rücken frei, und Du kannst Dich auf Deinen eigentlichen Job konzentrieren: gute Bücher zu schreiben.

 

So stelle ich mir das Ganze vor.

 

Ciao,

Ed

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So, das waren jetzt 3 sehr interessante Thread-Seiten mit guten Argumenten.

Kann ich jetzt mal ein Fazit aus berufenem Munde hören, bitte?

Gesetzt den Fall, mein MS wird noch in diesem Leben fertig, wende ich mich damit nun direkt an die Verlage oder sende ich das lieber an verschiedene Agenten?

Ist doch eigentlich eine ganz einfache Entweder/Oder-Frage.

 

Dankeschön

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Ist doch eigentlich eine ganz einfache Entweder/Oder-Frage.

 

Berufen mag ich nicht sein, doch ist das, was Thomas sagte, der Knackpunkt: Es ist keine Entweder/Oder Frage, sondern ein: "Welcher Typ bist du?" Frage.

 

Viele Erstlinge veröffentlichen ohne Agent, viele Erstlinge veröffentlichen mit Agent...

 

Ich staune, wenn dir jemand eine genauere Antwort geben kann.

 

Ich auf jeden Fall bin der Mit-Agenten-Typ, weil ich nicht der Ohne-Agenten-Typ bin, das würde niemals gut gehen.

 

Und überzeugen muss dein Manuskript so oder so, ob nun den Lektor oder den Agenten, das nimmt sich nichts!

 

berufene Grüße,

Marco! :s17

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Und ganz ehrlich: Grass macht alles alleine, er hat sogar einen eigenen Verlag gegründet, um seine Bücher selber zu vermarkten und zu verkaufen.

Trotzdem wäre es eine Verschwendung, wenn er als Agent arbeitet. Denn obwohl er sich verdammt gut verkaufen kann, ist er als Autor möglichweise besser.

 

 

Danke, Thomas!

Dieser herzliche Lacher am Samstagvormittag hat gut getan.

 

Ganz viel Erfolg, mit oder ohne Agenten, wuenscht

Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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@Gabi: Du hast natürlich recht, als Einsteiger steht man in jedem Fall anders dar als ein Profi mit Namen. Was der Unterschied zum Vorgehen mit Agent ist: Ohne Agent bietet dir der Verlag einen Vertrag, du möchtest ihn haben und bist daher taktisch benachteiligt. Mit Agent bietet der Agent dem Verlag einen Vertrag. Der Verlag will ihn haben, das Verhältnis ist also umgekehrt. Und da der Agent an Erfolg prozentual beteiligt ist, verhandelt er in deinem Sinne und mit wesentlich mehr Erfahrung und Geschick.

 

@Ed: Sehr gut zusammengefasst. So ist es.

 

@Rocker: Wenn du Unterhaltungsliteratur schreibst und einen Publikumsverlag suchst, fährst du mit Agent einfacher und wahrscheinlich auch besser. Wenn du für Nischen schreibst, kann dir ein Agent wahrscheinlich auch nicht helfen, und du erreichst alleine vielleicht mehr.

 

Gruß,

 

Andreas

 

PS: Ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Daran zieht man sich natürlich gerne hoch. Ich für meinen Teil verlasse mich allerdings nur ungerne auf Ausnahmen.

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Wenn du Unterhaltungsliteratur schreibst und einen Publikumsverlag suchst' date=' fährst du mit Agent einfacher und wahrscheinlich auch besser. Wenn du für Nischen schreibst, kann dir ein Agent wahrscheinlich auch nicht helfen, und du erreichst alleine vielleicht mehr.[/quote']

I beg to differ -- die meisten, aber nicht alle Agenturen verstehen sich als Mainstream-Makler. Z.B. Pöppl und Löcher-Lawrence in München sowie Brunner in Wien vertreten auch anspruchsvolle Literatur und "Nischenprojekte".

 

Ohne das zu werten: Ich würde bei Meller oder Schlück auch nicht reinpassen. Mein Ansatz ist ein anderer. ;D

 

Fröhliche Grüße,

Iris :s17

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@Rocker: Wenn du Unterhaltungsliteratur schreibst und einen Publikumsverlag suchst, fährst du mit Agent einfacher und wahrscheinlich auch besser. Wenn du für Nischen schreibst, kann dir ein Agent wahrscheinlich auch nicht helfen, und du erreichst alleine vielleicht mehr.

 

Hm, ja, Unterhaltung schreibe ich schon, obwohl es auch eine Nische sein könnte. Ich weiss es nicht.

Also, ich schreibe eine ziemlich umfangreiche epische Space Opera. Angelegt auf 3 Bände, die aber jeweils eine geschlossene Geschichte erzählen. Veröffentlicht würde ich das gerne bei Heyne sehen, ich denke, deren Programm würde einen wie mich vertragen können.

 

Nun habe ich gehört, dass SF in Deutschland überhaupt nicht geht. Befinde ich mich also in einer Nische?

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Aber auch die Agenten müssen Geld verdienen und werden daher zB im Kinderbuchbereich kaum arbeiten' date=' weil die Honorare zu gering sind. [/quote']

 

Ich muß jetzt doch noch mal diesen uralten thread hochschieben, denn das stimmt einfach nicht, Rabe!

Ich habe z. B. völlig problemlos eine sehr renommierte Agentur gefunden, die mich vertritt -Kinder-und Jugendbuch.

 

Rabe schrieb:

ich habe es schon definitiv bei einem Kinderbuch gesagt von einer Agentin bekommen, dass die Honorare so niedrig sind ( da hat sie recht), dass sie da in meinem und ihrem Interesse nicht tätig werden will.

 

Ganz offen - dahinter würde ich andere Gründe vermuten. Ich glaube nicht, daß eine gute Agentur von vornherein sagt - im Kinderbuchbereich machen wir nix, das lohnt sich nicht.

 

Es gibt Agenten, die das nicht auf ihrer Webseite oder sonstwie öffentlich publik machen, daß sie auch Kinder-und Jugendbücher vermitteln, aber sie machen es trotzdem.... sie bauen bloß diesen "Schutzfilter" ein, um nicht zu ersaufen in unverlangten Einsendungen.

 

Und den Satz von Dir:

Es gibt viele, die ein Interesse daran haben, dass der Eindruck entsteht, man bräuchte einen Agenten.
habe ich nun überhaupt nicht verstanden.

 

Agenturen sind keine Wohltätigkeitsvereinigungen, die es aus reiner Menschenfreundlichkeit den Verlagen abnehmen, Manuskripte zu sichten und auszusortieren, und deshalb den Eindruck erwecken, es ginge nicht ohne Agent.

So mancher Agent wäre vielmehr froh, wenn man ihn verschonen würde

 

Nein, Rabe - so einfach ist das alles nicht, auch nicht im Kinderbuchbereich.

Grade im Internet wird vieles behauptet; nicht alles entspricht den Tatsachen.

 

Gruß

Jan

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Jan schrieb:

Ganz offen - dahinter würde ich andere Gründe vermuten. Ich glaube nicht, daß eine gute Agentur von vornherein sagt - im Kinderbuchbereich machen wir nix, das lohnt sich nicht.

Ganz offen: Sie hatte - außer einer Anfrage von mir als damals schon im Kinderbuch-Bereich veröffentlichten Autor - nichts weiter auf dem Tisch, kein Manuskript oder Exposé. Es kann natürlich sein, dass sie einfach in Arbeit erstickt ist...

 

Jan schrieb:

Und den Satz von Dir:

Es gibt viele, die ein Interesse daran haben, dass der Eindruck entsteht, man bräuchte einen Agenten.
habe ich nun überhaupt nicht verstanden.

Agenturen sind keine Wohltätigkeitsvereinigungen, die es aus reiner Menschenfreundlichkeit den Verlagen abnehmen, Manuskripte zu sichten und auszusortieren, und deshalb den Eindruck erwecken, es ginge nicht ohne Agent.

 

Das stützt meine Aussage. Eben weil es ums Geld geht, ist doch wichtig, dass allgemein angenommen wird, man bräuchte einen Agenten. Was war denn vor 30 Jahren in Deutschland, da ging es auch ohne oder mit einer handvoll Agenten ?

Es ist wie bei den 190er oder 0900er Nummern, dass das Angebot auf dem Markt auch selbst für die Nachfrage sorgt (sorgen muss).

 

Es ist natürlich auch im Interesse der Verlage, wenn die Agenten eine Filterfunktion ausüben und sie werden die Einsendungen ohne Agenten vielleicht noch kritischer/nachlässiger prüfen.

 

Soviel zu dem Uralt-Thread und auch nur, weil ich direkt angesprochen wurde.

 

Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass ich etwas gegen Agenten habe, aber auch nicht, dass es ohne nicht ginge...

Für das nächste Projekt hat die "Forums-Gehirnwäsche" jedenfalls funktioniert und ich will es dieses Mal über einen Agenten versuchen  ;D.

Wenn mir jemand seinen oder seine empfehlen möchte, gerne per PN.

Liebe Grüße

Rabe

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Hallo,

 

die Entscheidung, ob man es bei einer Agentur versuchen möchte oder nicht, kann jeder Autor letztlich nur selbst treffen. Die Gründe, die dafür und dagegen sprechen, sind hier ja auch schon hinlänglich diskutiert worden, und auch ich glaube nicht, dass es auf die Frage nur eine richtige Antwort gibt.

Aber ich würde gerne auf die Bemerkung eingehen, dass man vor 30 Jahren ja auch noch ohne Agent auskam, somit also praktisch erst künstlich ein Bedarf von den Agenten selbst geschaffen worden sei - das stimmt so nicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Verlagslandschaft sehr stark verändert. Es gibt jedes Jahr mehr Veröffentlichungen, der Konkurrenzdruck ist immens gewachsen. Viele kleine Verlage sind von größeren Konzernen geschluckt worden. Lektorate wurden zusammengelegt, bzw. ganz gestrichen. Ein Lektor hat heute eine andere Jobbeschreibung, als vor zwanzig Jahren. Und aus dieser veränderten Situation heraus hat auch die Bedeutung von Agenten zugenommen.

 

Liebe Grüße,

Natalja

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Hi Natalja,

Tempus fugit, wie der Lateiner sagt. Es ist Teil der Spezialisierung und eine Art von Outsourcing der Verlage.

Irgendwie kriegt das eine falsche Richtung, wenn der Eindruck entsteht, ich hätte etwas gegen Agenten (werde mir, wie im letzten Post angesprochen, selbst eine(n) suchen).

 

Nur dass gelegentlich der Eindruck vermittelt wird, es ginge nicht ohne oder man bräuchte unbedingt Agenten, ist - denke ich -auch nicht richtig.

Ich denke die Frage ist ausdiskutiert und der zusätzliche Informationswert gering - es gibt interessantere Threads  :s14

Grüße vom Raben, der sich jetzt ausklinkt

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Hallo, Natalja!

 

Ich kann das, was Du schreibst, nur dick unterstreichen!

 

Vor 30 Jahren sah vieles anders aus, auch vor 10 Jahren noch - aber in den letzten Jahren hat sich derart viel geändert, daß man z.B. in die ganz großen Verlage *kaum* noch ohne Agent reinkommt. (Ich sage bewußt, "kaum noch")

 

Ich denke die Frage ist ausdiskutiert und der zusätzliche Informationswert gering - es gibt interessantere Threads   :s14

schrieb Rabe, und dazu möchte ich an dieser Stelle noch was sagen.

 

Ich hab vorgestern einige Beschwerden bekommen, weil jemand (in einem anderen thread) die Diskussion für beendet erklärte und sich andere dadurch vor den Kopf gestoßen fühlten.

Wie ich inzwischen von Daniel erfahren hab, war das der Grund seiner Abmeldung.

Es mag nicht hierher gehören, aber weil es sich grade anbietet: wer nichts mehr zu sagen hat oder sagen mag zu einem bestimmten Thema, soll halt schweigen, aber bitte nicht verkünden: die Diskussion ist beendet (und damit andere verunsichern, die gern noch weiter reden möchten).

 

Gruß

Jan

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Liebe Leute!

 

Mir kommt da gerade eine ganz andere Frage - Woher weiß ich eigentlich, welches eine renommierte Agentur ist, und welches nicht? Welche Agentur die ganz großen Verlage beliefert und welche nicht?

 

Ich gebe zu, ich habe mich bisher nicht mit Agenturen groß beschäftigt, weil die Notwendigkeit nicht da war, und vielleicht weiß man das einfach, wenn man sich ein bisschen umschaut, aber trotzdem würde mich das mal interessieren.

 

Gibt es eine Art Ranking der Agenturen?

 

Gruß,

Marco! :s17

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Gute Frage, Marco  ;D

 

 

...und vielelicht weiß man das einfach, wenn man sich ein bisschen umschaut

So isses.

 

 

Gibt es eine Art Ranking der Agenturen?

Nee, das gibt's wohl nicht - es gibt allerdings Uschtrin und andere Listen im Internet, durchaus hilfreich zur Orientierung, nur muß man auch wissen, daß es renommierte und erfolgreiche Agenten gibt, die bewußt *keine* Webseite haben, trotzdem bestens im Geschäft sind!

 

Gruß

Jan

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Hallo Marco,

 

die Webseiten geben auf jeden Fall Aufschluss.

 

Wo "große" Autoren vertreten werden bestehen auch Kontakte zu großen Verlagen.

 

Ich persönlich habe mich viel mit Kollegen meines Genres unterhalten und dann ganz bewusst ausgewählt.

 

Bei großen Agenturen mit vielen Autoren UND großen Namen, besteht leider auch die Gefahr, dass man "unter ferner Liefen" herumdümpelt.

D.h. du bist zwar in der Kartei und hast offiziell einen Agenten, der (oder seine Angestellten) haben aber so viel um die Ohren, dass du als Newcommer/No Name Autor nur mitläufst.

Das Hauptaugenmerkt liegt natürlich auf den Zugpferden der Agentur.

 

Das kann zu großer Unzufriedenheit führen.

 

Da ist man dann machmal in einer kleinen Agentur deutlich besser aufgehoben.

 

Liebe Grüße

Monika

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Hallo, Marco!

 

Woher weiß ich eigentlich' date=' welches eine renommierte Agentur ist, und welches nicht? Welche Agentur die ganz großen Verlage beliefert und welche nicht?[/quote']

Dir ist schon klar, daß diese beiden Fragen nix miteinander zu tun haben müssen? ;D

 

Renommiert bedeutet einfach, daß die Agentur zu mindestens einigen "echten" Verlagen sehr gute Kontakte pflegt. Das müssen nicht die "ganz großen" sein, denn nicht für jeden Autor ist ein Platz in einem Publikumsverlag der richtige Ort.

 

Ein Agent sollte allerdings vor allem Vertreter des Autors sein. In Deutschland ist das keine Selbstverständlichkeit, da hier die Agenten meistens aus den Reihen ehemaliger Verlagsmitarbeiter rekrutiert werden. Dadurch bestehen häufig zwar gute Insiderkenntnisse und enge, weil persönliche Kontakte zu einzelnen Verlagen, andererseits wird ein solcher Agent aus alter Gewohnheit immer zuerst die Verlagsinteressen berücksichtigen (und das obwohl er sein Honorar vom Autor bekommt!).

Eine wirklich nicht unwichtige Frage ist, ob der Agent noch Ansprechpartner des Autors ist, nachdem Vertragsabschluß mit einem Verlag zustande kam. Konfliktsituationen zwischen Lektor und Autor können schwierig werden; hier ist eine Mediation notwendig, und ich persönlich halte das für die ureigene Aufgabe des Agenten, der den Autor vertritt.

 

Gibt es eine Art Ranking der Agenturen?

Sorry, aber das wäre grober Unfug. Genauso wie diese schwachsinnigen Uni-Rankings, für die nicht einmal gemeingültige Kriterien bestehen. ;D

 

Es kommt doch darauf an, was du schreibst (Genre, Hauptzielgruppe etc. -- wichtig für die Wahl des Zielverlags), was du mit deinem Schreiben erreichen willst, ob die Chemie stimmt, ob du Vertrauen in die "Soft Skills" des Agenten hast, in sein Verhandlungsgeschick usw.

 

Wie soll man aus einer Reihe sehr unterschiedlicher Agenturen mit grundverschiedenen Unternehmensphilosophien eine Skala bilden? Da werden doch Äpfel mit Kartoffeln verglichen! ;D

 

Liebe Grüße,

Iris :s17

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Ein Agent sollte allerdings vor allem Vertreter des Autors sein. In Deutschland ist das keine Selbstverständlichkeit' date=' da hier die Agenten meistens aus den Reihen ehemaliger Verlagsmitarbeiter rekrutiert werden. Dadurch bestehen häufig zwar gute Insiderkenntnisse und enge, weil persönliche Kontakte zu einzelnen Verlagen, andererseits wird ein solcher Agent aus alter Gewohnheit immer zuerst die Verlagsinteressen berücksichtigen (und das obwohl er sein Honorar vom Autor bekommt!).[/quote']

Huch, gibt es sowas wirklich?

fragt ganz naiv Petra

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Liebe Leute!

 

Da kommt ja was seltsames zustande!

 

Ich meine, ich überlege mir immer folgende Situation. Ich habe gerade einen, ich sage mal, ganz normalen, aufs Massenpublikum geschneiderten Roman geschrieben (Ob nun Historisch, Chick-Lit oder Pferdebuch...) und denke mir, ich informiere mich mal im Internet darüber, wie ich den nun an den Mann finde. Dabei komme ich nun darauf, mir eine Agentur zu suchen, und stoße dabei auf u.a. folgende Aussagen (die ich mal aus dem anderen Agenturen-Thread hole):

 

Sinnvoller wäre es' date=' wenn man mehrere Bereiche abdeckt, sich auch eine Agentur zu suchen, die groß genug ist, alles vertreten zu können.[/quote']

 

Dies ist eine Aussage, die ich voll und ganz unterstütze!

 

 

Und soooo leicht ist das ja nun nicht' date=' auch nur in Kontakt mit einem seriösen Agenten zu kommen, das muß ich Euch nicht sagen.[/quote']

 

genau darum geht es: Wenn die Wahl schon so schwierig ist' date=' sollte man sich von Anfang an die eigene Auswahl bei den Bewerbungen sehr gut überlegen. Und auch hier wie bei den Verlagen nicht unbedingt bei Popelagentur Unbekannt anfangen, sondern da, wo man sich ideal aufgehoben fühlt. Eben weil das eine äußerst langfristige Beziehung wird.Petra[/quote']

 

Und wenn ich mich nun bei Uschtrin (Deren Liste exzellent ist) umschaue, finde ich etwa solche Informationen:

 

(Beispiele wurden willkürlich gewählt!)

 

Keil & Keil Literatur-Agentur, Jarrestr. 92 , 22303 Hamburg, fon: 040/ 27166892, fax: 040/27166896, e-mail: anfragen@keil-keil.com

Profil: 15 Prozent Provision für den deutschsprachigen Raum und 20% für das Ausland / Belletristik (vorwiegend Romane) und Sachbücher (keine Kinderbücher, keine Fantasy, keine Science-Fiction, keine Lyrik)

"Kontaktaufnahme telefonisch bzw. schriftlich mit einseitiger Synopsis und kurzer Leseprobe. Bitte keine unverlangten MS. Wir begrüßen besonders Anfragen per Email (wie schriftlich mit Synopsis) an Anfragen@Keil-Keil.com.

Kunden: individuelle Autoren wie auch ausländische Verlage und Agenturen. Wir arbeiten international mit einem Netzwerk von Co-Agenten zusammen."

 

Barbara Küper, Alter Wartweg 3, D-60388 Frankfurt am Main, fon: 06109/248730, eMail: litag@barbara-kueper.de

Profil: 15 Prozent Provision; Kinder- und Jugendliteratur sowie IllustratorInnen

 

Literarische Agentur Simon, Eisenacher Str.76, D-10823 Berlin, fon: 030/31518844, fax: 030/31518855, info@agentursimon.com

 

Das sind, meistens, schon mehr Informationen als ich irgendwo sonst auftreiben kann, aber in Bezug auf oben zitierte Tipps ist das so aussagekräftig wie ein Händedruck...  :-/

 

Wie finde ich in diesem Wust die Agentur, die mich persönlich perfekt vertritt, ohne mich erst mal probeweise von ihr vertreten zu lassen? Immer vorbeifahren und erst mal ein Bierchen mit dem Agenten trinken gehen? I-Ging Stäbchen? Aufs Glück hoffen?

 

 

Nee' date=' das gibt's wohl nicht - es gibt allerdings Uschtrin und andere Listen im Internet, durchaus hilfreich zur Orientierung, nur muß man auch wissen, daß es renommierte und erfolgreiche Agenten gibt, die bewußt *keine* Webseite haben, trotzdem bestens im Geschäft sind![/quote']

 

Einfacher macht's das nicht!   ;D

 

Dir ist schon klar, daß diese beiden Fragen nix miteinander zu tun haben müssen? ;D

 

Renommiert bedeutet einfach, daß die Agentur zu mindestens einigen "echten" Verlagen sehr gute Kontakte pflegt. Das müssen nicht die "ganz großen" sein, denn nicht für jeden Autor ist ein Platz in einem Publikumsverlag der richtige Ort.

 

Aber wenn doch emfohlen hier durchscheint, dass große Verlage am liebsten nur noch von Agenturen annehmen, und mein ROman ja massentaglich,a lso auch tauglich für einen großen Roman ist, dann würde es sich doch empfehlen, sich an eine Agentur zu wenden, und am besten eine, die Kontakt zu Diogenes oder Suhrkamp oder Heyne, oder was weiß ich was hat.

 

Nur: Wie find ich die? Besonders, wenn die guten Agenturen keinen Netzauftritt haben. Anrufen und fragen: Guten Tach, kennen sie wen bei Piper? Ja, klasse, ich schick Ihnen mal was zu... ?  :-/

 

Immer noch unbefriedigte Grüße,

Marco! :s17

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Nur: Wie find ich die? Besonders, wenn die guten Agenturen keinen Netzauftritt haben. Anrufen und fragen: Guten Tach, kennen sie wen bei Piper? Ja, klasse, ich schick Ihnen mal was zu... ?

 

Das habe ich mich auch schon gefragt...

 

nur muß man auch wissen, daß es renommierte und erfolgreiche Agenten gibt, die bewußt *keine* Webseite haben

Diese werden dann wohl, da ich keinerlei Connections habe, an mir vorübergehen...

 

PS: Wie reagieren Agenten, wenn man sie am liebsten auf der Messe treffen will, damit man mal sieht, auf wen man sich einlässt? Also einen Termin zum Kennenlernen machen will?

 

Liebe Grüße

Judith

"Felix", FVA 2015,  jetzt als Kindle eBook // Ab 12.7.2021: "Liebe braucht nur zwei Herzen", Penguin Verlag // Sommer 2022: "Wenn dein Herz woanders wohnt", Penguin Verlag

www.judithwilms.com

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Hallo Julia, hallo Marco

 

meine Agentur hat auf der Frankfurer Buchmesse einen eigenen Stand, da kann man auf einen Schlag sehen, welche Bücher vertreten werden (und auch die Verlage) und es liegen Autorenkataloge sowie Infos zur Agentur zum Mitnehmen aus.

 

Besser gehts nimmer ;)

 

Liebe Grüße

Monika

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Hallo Judith,

 

PS: Wie reagieren Agenten' date=' wenn man sie am liebsten auf der Messe treffen will, damit man mal sieht, auf wen man sich einlässt? Also einen Termin zum Kennenlernen machen will?[/quote']

 

Nach dem, was ich bisher gehört habe, bietet sich die Messe für einen Erstkontakt nicht an. Oder meinst du, dass du dich erst telefonisch mit jemandem in Verbindung setzen und dann einen Termin bei der Messe machen möchtest?

 

Liebe Grüße,

Laila :)

Pseudonyme: Anna Jonas, Nora Elias

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PS: Wie reagieren Agenten, wenn man sie am liebsten auf der Messe treffen will, damit man mal sieht, auf wen man sich einlässt? Also einen Termin zum Kennenlernen machen will?

 

Und was bringt DAS? Erzählen kann er mir vor Ort viel, und ich kann ihn auch in sympathisch oder unsympathisch einordnen, aber viel Information ist das auch nicht.

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Hallo Judith,

dringend und sehr rechtzeitig vor der Messe einen Termin machen, weil die Agenten dort im absoluten Stress sind.

nur muß man auch wissen' date=' daß es renommierte und erfolgreiche Agenten gibt, die bewußt *keine* Webseite haben[/quote']

Diese werden dann wohl, da ich keinerlei Connections habe, an mir vorübergehen...

 

Nein, warum denn? Warum muss denn immer alles im Internet stehen? Ich habe auch mit dem Uschtrin-Führer (die Investition lohnt sich nicht nur wegen der Agentenlisten!) angefangen, in dem wirklich so gut wie alle verzeichnet sind.

@all:

Anhand der Zahlen von Autoren, die vertreten werden, kann man sich ein Bild über die Größe einer Agentur machen, 240 Autoren sind anders als 24. Die meisten geben Genres an, sagen etwas über ihre Schwerpunkte. Und wie Marco zitiert hat, gibt es Angaben, wie man die Agentur am besten erreicht.

 

Dann hilft nicht I-Ging, sondern arbeiten. Natürlich darf man bei einer Agentur anfragen, welche Autoren sie vertritt oder welche Hauptkontakte in Verlage sie hat. Man muss sich schon auch bemühen! Am besten übrigens immer zurechtlegen, warum man eine Agentur sucht... also sein MS in drei Sätzen umreißen können.

 

Ein weiterer Weg ist, andere Autoren, die dort vertreten werden, zu fragen - wobei Foren wie dieses ja nun wirklich die Sache enorm erleichtern.

 

Ein Bild muss man sich selbst machen, da hilft einem keiner. Marco, den perfekten Agenten perfekt und garantiert und sofort zu finden, ist ungefähr eine so irrsinnige Forderung wie die perfekte Ehe fürs Leben.

 

Vor Vertragsabschluss, wenn die Sache konkreter geworden ist, empfiehlt sich, wie ich schon sagte, ein etwas "näherer" Kontakt als per Mail, nämlich zumindest ein Telefonat. Ideal ist natürlich ein persönliches Gespräch.

 

Judith, du fragst außerdem, wie Agenten reagieren... andere fragen, was man nun darf und nicht darf: Agenten sind MENSCHEN. Agenten sind darüberhinaus Menschen, die für Autoren arbeiten. Man darf also ganz offen und ehrlich mit ihnen reden!

 

Schöne Grüße,

Petra

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