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Ruth

Nancy Huston: Ein winziger Makel

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Ich werde es sofort noch einmal lesen, um mit den während der Lektüre gesammelten Infos alles besser genießen zu können: "Ein winziger Makel" zieht sich durch vier Generationen, erzählt wird jeweils aus der Perspektive eines/einer Sechsjährigen.

 

Beginnend mit Solomon im Jahr 2004 verdichtet sich das Bild, das man von der Familie bekommt, über die Erzählungen seines Vaters, dessen Mutter und schließlich der "Urmutter" Erra im Jahr 1944/45. Die Sprünge, die man dabei vollbringen muss, um die Figur, die man als "Urgroßmutter" kennen gelernt hat, am Ende in dem kleinen Mädchen wiederzufinden, das das letzte Kapitel erzählt, sind ein Grund dafür, warum eine zweite "Leserunde" lohnenswert erscheint.

 

Mit unglaublicher Detailliebe und hoher "Knüpfkunst" webt Nancy Huston in einer außergewöhnlichen Sprache diese Familiengeschichte. Vom Inhalt möchte ich gar nichts Genaueres schreiben, es gibt auf den letzten Seiten noch eine Art Geheimnis zu entdecken. Die eigentliche Stärke dieses Romans liegt für mich in der psychologischen Dynamik der Figuren und ihrer Beziehungen über die Generationen hinweg.

 

Präsens und Ich-Perspektive tragen auf ganz besondere Weise zum "Generationen-und Personen-Hopping" bei. Sehr empfehlenswert!

 

Lieben Gruß

 

Ruth

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