(writingwoman) Geschrieben 6. März 2005 Teilen Geschrieben 6. März 2005 Hi, ich also nochmal Vielleicht kommt dieses Thema dem einen oder anderen von euch bekannt vor, nämlich denen, die von Julia Cameron "Die Kunst des Schreibens" gelesen haben. Sie erzählt darin u.a. von ihren Morgenseiten, was im Klartext heißt, dass sie jeden Morgen, bevor sie sich an ihren Roman setzt, drei Seiten eines Notizbuches vollschreibt. Und zwar mit IRGENDETWAS. Sie achtet dabei nicht auf Stil, denn sie ist der Meinung, den innren Zensor bringt man am ehesten zu schweigen, wenn man sich erlaubt, auch mal so richtig "schlecht" zu schreiben. Darauf brachte mich Petra mit ihren Kracherkurzkrimis, denn letztlich ist das nichts anders. Ich habe das eine zeitlang auch brac drchgehalten, und ich merke auch, immer, wenn ich mich nicht "freischreibe", hab ich Probleme, wieder in meinen Roman zu finden. Ich mache dann immer den Fehler während des Schreibens schon wieder zu lektorieren, und das ist immer sehr hinderlich. Habt Ihr ähnliche Strategien? Oder habt Ihr davon noch nie gehört? Dieses frei von der Leber weg Schreiben, ist auch sehr nützlich beim Festhalten von ersten Gedanken. Häufig sind die ursprünglichen Einfälle die besten. Wenn man es gleich schon redigiert, bevor es aufgeschrieben wird, geht diese unverkrampfte Ursprünglichkeit oft flöten. Ich sollte öfter daran denken das zu tun; es hilft wirklich. Grüßchen von Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Juliane Geschrieben 6. März 2005 Teilen Geschrieben 6. März 2005 Als Vollzeitkraft mit Nebenberuf Autorin bliebe mir dafür wahrscheinlich keine Zeit. Ich stehe morgens immer um 6:30 auf, gehe zwischen 8:15 und 8:45 aus dem Haus. Abends komme ich um 18:30 oder 18:45 wieder - danach muss ich noch die anderen wichtigen Dinge im Leben schmeißen. Da habe ich morgens wahrscheinlich keine Ruhe, mich noch mit Seiten aufzuhalten, um mich freizuschreiben. Aber inzwischen schalte ich den inneren Zensor soweit aus, dass ich erst in er Korrekturphase anfange, an den Texten herumzudoktern. Das hat auch irgendwie was mit Selbstdisziplin zu tun, denke ich. Insofern: schön, wer es machen kann, für mich ist es leider nicht praktikabel. Julie Peters Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(Petra) Geschrieben 6. März 2005 Teilen Geschrieben 6. März 2005 Hallo Petra, morgens, also morgens darf an mich nur eines ran: Ein riesiger Bol mit Milchkaffee. Vorher bin ich zu NICHTS fähig. Jeden Morgen freischreiben - wo bleibt da die Freiheit? Ich hab allerdings in der Küche eine dicke große Chinesenkladde mit dem Titel "pralles Leben". Da notiere ich nach Gusto Sachen wie: Beschreibung des aus Versehen erlebten Sonnenaufgangs / eine Satire aus dem örtlichen Supermarkt / Notizen zu der Rose, die ich im hiesigen Schloss geklaut habe und nachzüchte, weil beides verboten ist / Kochrezepte / einen ärgerlichen Dialog über Schnee... Ich sollte das Ding nur besser verstecken, muss nämlich jedem neugierigen Besuch auf die Finger klopfen. Das Ding ist heilig und geheim. Schöne Grüße, Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martina Geschrieben 6. März 2005 Teilen Geschrieben 6. März 2005 Ich hab letztens einen wunderschönen Film gesehen... Titel fällt mir gerade nicht ein... Es ging um einen großen Schriftsteller, der einen begabten Jugendlichen fördert, und er sagte zu ihm: "Die erste Fassung schreibe ich mit dem Herzen, die zweite mit dem Kopf." So mache ich das auch. LG Tin Martina Sahler Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Andreas Geschrieben 6. März 2005 Teilen Geschrieben 6. März 2005 Der Film war "Forrester - Gefunden!", und die Worte kommen aus dem Mund von Sean Connery, der darin einen zurückgezogenen Schriftsteller (Forrester) spielt, der nur einmal in seinem Leben ein Buch veröffentlicht hat, das allerdings als "Jahrhundertroman" an den Universitäten durchgenommen wird. Andreas Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
(writingwoman) Geschrieben 6. März 2005 Teilen Geschrieben 6. März 2005 "Die erste Fassung schreibe ich mit dem Herzen, die zweite mit dem Kopf." Das ist schön. So sollte es auch sein. Lieben Gruß Petra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martina Geschrieben 7. März 2005 Teilen Geschrieben 7. März 2005 Ah, ja! Danke, Andreas Martina Sahler Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...