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Andrea S.

... und hätte die Liebe nicht

Empfohlene Beiträge

so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

 

Nie war mir dieser Bibelspruch einsichtiger, als eben jetzt.

 

Liebesromane, auch neudeutsch "romance" genannt, beschäftigen mich gerade.

Sie gehören zu einem ordentlich abgegrenzen Genre, das sich ungebrochener Beliebtheit erfreut.

 

Einem Genre mit ziemlich eindeutigen Regeln. Für Heftromane beispielsweise sind sie sogar von den jeweiligen Verlagen vorgegeben.

 

Mich würde an dieser Stelle eine Sammlung von Kriterien interessieren, die Ihr an einen Liebesroman legt oder die Euch vorgegeben wurden.

(oder auch, erweitert, an den Handlungsstrang, den das Thema Liebe dominiert.)

 

Mein erster Beitrag dazu lautet: Man muss sich in den Helden verlieben können.

 

Und weiter?

 

fragt

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Nicht Liebe immerdar... es darf ruhig einmal ordendlich krachen.  ;) Um so netter die Versöhnung.

Und nicht zu vergessen ein bisschen Zweifel, wo der Leser fest glaubt. Und ein bedingungloses Vertrauen dort, wo der Leser zweifelnd seufzt.

 

Lieben Gruß

Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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Ich hoffe, mir ist niemand boese, wenn ich diese Kriterien fuer zu weit greifend halte?

(Ich spreche ausdruecklich nicht ueber den Heftroman, fuer den spezielle Kriterien gelten. Aber - zumindest versuchsweise - fuer alle anderen Romane, die Liebesgeschichten enthalten, egal ob E oder U.)

 

Zunaechst einmal moechte ich heftig bestreiten, dass eine Liebe gut ausgehen muss. Keinesfalls, denke ich. Im Gegenteil. Das tragische Moment bleibt im Gedaechtnis, praegt sich ein, ruettelt durch.

 

Wuerde man - so denke ich - eine Umfrage nach den beruehmtesten Liebespaaren der Weltliteratur durchfuehren, so waere m.E. das meistgenannte Paar:

 

Romeo und Julia.

 

Guter Ausgang?

 

Tristan und Isolde, Lancelot und Gwenwhyfar, Paolo und Francesca, Anna Karenina und Wronskij - alles Liebesgeschichten mit tragischem Ausgang.

 

Ich glaube, dass sich diese (und viele andere) Ur-Liebesgeschichten so tief in uns eingegraben haben, dass ihre Muster in uns auftauchen, wenn wir von Liebe lesen.

Weshalb auch bei der modernen Liebesgeschichte von Vikram Seths "An Equal Music" bis zu John Banvilles "Shroud" das Ende durchaus tragisch sein darf.

Das gilt m.E. fuer alle Sparten:

Auch in dem garantiert nicht E-verdaechtigen und meiner Ansicht nach unertraeglich kitschigen "The Bridges of Madison County", das meines Wissens zum Weltbestseller mutierte, ist das Ende tragisch.

Und gut geht die Liebe auch in dem allseits beliebten "Gone with the Wind" nicht aus!

 

Meiner Ansicht nach muss die Liebe einen grossen, ueberhoehten Moment haben, einen Gipfel, in dem sie fuer den Leser tastbar wird und unerreichbar bleibt. Etwas Unirdisches, die Grundeinsamkeit des Menschen scheinbar Ueberwindendes, das wir mit "Liebe" verbindenm das uns da abholt, wo wir mit der Sehnsucht stehen, die wir sogar vor uns selbst verschweigen. Fuer mich ein immer wieder vorfuehrbares Beispiel: Die Sterbeszene in dem (keineswegs kitschfreien) "Arc de Triomphe" von Remarque, wenn die Liebenden ueber ihre Sprachbarriere gehen. Das ist so ein Augenblick, wo etwas im Lesenden "Ja" sagt (oder auch seufzt). Dass die junge Frau gleich danach stirbt, macht den Augenblick nur noch schaerfer, er schneidet sich ins Gedaechtnis des Lesers (ich bin der Beweis ... hab das Buch gelesen, als ich 17 war, hab's nie vergessen, benutze es als Beispiel immer noch).

 

Nicht umsonst dichtete der Librettist des liebesselig fiedelnden Lehar:

 

"Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt,

Uns den suessen Rausch und den BITTERSUESSEN Schmerz geschenkt."

 

(Man bedenke: Sogar in der Kitschgattung Nummer Eins - der Operette - erlaubt sich Lehar mehr tragische Enden als "gute".)

 

Ich glaube, wer eine Liebesgeschichte erzaehlen will, braucht keineswegs Mut zum Happy End. Aber vielleicht Mut zu diesem Moment der Ueberhoehung.

 

Zum zweiten Punkt - Verlieben in den Helden - spaeter.

 

Alles Liebe von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Aber Charlie, es geht Anna doch zwingend um Romance, und Romance hat - so hab' ich's gelernt - immer ein Happyend, das ist quasi zwingend. Es gibt viele Liebesromane, die Liebesromane sind, aber nicht in die Romance-Ecke passen - weil sie kein Happyend haben. Das ist ja kein Schaden.

 

(oder hab ich das jetzt falsch verstanden, Anna?)

 

Es gibt eine schöne Spielart des Romance - das sind die finsteren Helden, die in der Tradition der Brontes stehen. Er ist also finster, bedrohlich, sehr ... hach! Die Leserin gerät vom ersten Moment an ins Schwärmen und kann nicht anders als mit der Heldin hoffen und bangen.

 

Liebe Grüße

Juliane

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Mich würde an dieser Stelle eine Sammlung von Kriterien interessieren, die Ihr an einen Liebesroman legt oder die Euch vorgegeben wurden.

(oder auch, erweitert, an den Handlungsstrang, den das Thema Liebe dominiert.)

 

 

Au weia!

 

Da habe ich das, was oben zitiert steht, voellig falsch verstanden, Juliane, und wie die Kuh vom Klavierspielen geredet.

Ich weiss nicht mal, was Romance ist.

 

SORRY!

 

Ich lass meinen Beitrag stehen, da sonst der von Juliane in der Luft haengt, bitte aber, ihn wegen Doofheit und Thema verfehlt zu missachten, und danke Juliane fuer den Hinweis.

 

Gruesse von Charlie

"Der soll was anderes kaufen. Kann der nicht Paris kaufen? Ach nein, in Paris regnet's ja jetzt auch."

Lektorat, Übersetzung, Ghostwriting, Coaching www.charlotte-lyne.com

 

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Schönes Thema. :D

 

Die Vorgaben, die ich hatte, bzw. kenne bezogen auf Liebesromane in Heftromanform und auch normale Liebesromane:

 

Amerikanischer Schreibstil, also dieses tolle Erzähltalent der amerikanischen Romance-Autorinnen, ja nicht zu deutsch schreiben.

 

Eine sweet Heroine, also eine Heldin, mit der sich die Leserin gut identifizieren kann. Die Heldin darf keine Suchtprobleme haben, also nicht von Tabletten oder Alkohol abhängig sein.

 

Ein Held zum Verlieben, er ist sowohl stark als auch sanft, hat eine Vergangenheit und Probleme, die er - mit Hilfe der Heldin - überwindet.

 

Interessante innere und äußere Konflikte.

 

Happy End (ist bei den Verlagen CORA, el!es und Banzini Pflicht, Romane ohne Happy End haben keine Chance)

 

Geschmackvoll geschriebene Liebesszenen. Es sollte ruhig geschrieben werden, was passiert, also kein Weglassen der Sexszenen.

 

Keine allzu ernsten Probleme (Kindesmissbrauch, etc.).

 

Interessante Schauplätze, an denen man am liebsten Urlaub machen würde.

 

Liebenswerte Nebenfiguren.

 

Flüssiger Schreibstil, der leicht zu lesen ist.

 

Liebe Grüße

Maren

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Richtig, es geht mir um "romance" und LiRo, um das marktgängige Genre.

 

Und dennoch, Charlie, hast Du einen Punkt angesprochen, und der scheint mir, wenn auch als ungeschriebenes Kriterium, ausgesprochen wichtig, nämlich die Überhöhung der Liebe. Die es den Protagonisten möglich macht, über den eigenen Schatten zu springen, sich selbst zu meistern, sich hinzugeben.

 

Welche Mittel sind erlaubt, um diese Überhöhung darzustellen, welches sind verpönt?

 

Und natürlich darf es nicht immer Friede sein zwischen den Figuren. Streit gehört dazu. Aber wie streitet man genrekorrekt? Sicher wird es schwierig, wenn die sweet heroine den Jungen demütigt oder das Alphatier, seine heroine verprügelt.

 

Ähm - ich habe so leichtsinnig von romance gesprochen, voraussetzend, dass alle wissen was gemeint ist - könnte mal jemand eine knackige Definition bringen?

 

Lieben Gruß

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Welche Mittel sind erlaubt, um diese Überhöhung darzustellen, welches sind verpönt?

 

Erlaubt ist (fast) alles, wenn die Figuren in character bleiben und man es gut rüberbringt.

Ein tortured Hero ist oft sehr interessant, besonders der Punkt, an dem die Heldin seine seelischen Verletzungen heilt.

Bei den Historicals sind die tortured Heros oft in Gefangenschaft geraten, haben körperlich viel erleiden müssen, wurden betrogen, haben ihre Familie verloren. Bei letzterem muss man aufpassen, der Held darf zwar schon vorher geliebt haben, aber es darf die aktuelle Liebe nicht überlagern, also vorsichtig mit Rückblicken sein.

 

Und natürlich darf es nicht immer Friede sein zwischen den Figuren. Streit gehört dazu. Aber wie streitet man genrekorrekt? Sicher wird es schwierig, wenn die sweet heroine den Jungen demütigt oder das Alphatier, seine heroine verprügelt.

 

Niemals darf der Held gegenüber der Heldin gewalttätig werden oder sie auf primitive Weise beschimpfen. Das ist tödlich für die Sympathie.

Sie dürfen sich streiten, sich gerne auch einen knackigen Schlagabtausch liefern, das bringt schön Spannung und manchmal auch Humor hinein.

Außerdem müssen sie einander ebenbürtig sein. Ein starker Held braucht auch eine starke Heldin, keine Ja-Sagerin an seiner Seite.

 

Ähm - ich habe so leichtsinnig von romance gesprochen, voraussetzend, dass alle wissen was gemeint ist - könnte mal jemand eine knackige Definition bringen?

 

Das Genre Romance zeichnet sich dadurch aus, dass die Liebesgeschichte deutlich im Vordergrund steht. Andere Elemente (Thriller, Krimi z. B.) können drin vorkommen, dürfen aber die Haupthandlung nicht überlagern.

Konzentration auf Held und Heldin, Perspektive abwechselnd zwischen den beiden (das ist die Vorgabe, die CORA hat, bei anderen Verlagen lieber anfragen, welche Perspektiven erlaubt, bzw. erwünscht sind).

Innere Konflikte der Hauptfiguren, äußere Konflikte werden von ihnen gemeinsam bewältigt und bringen sie so einander näher.

 

Interessieren Dich auch die Längenvorgaben?

 

Liebe Grüße

Maren

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Ähm - ich habe so leichtsinnig von romance gesprochen' date=' voraussetzend, dass alle wissen was gemeint ist - könnte mal jemand eine knackige Definition bringen?[/quote']

 

Vorsicht :) Du glaubst gar nicht, wie weitreichend dieser Begriff ist, und wie lange ich mich daran abgearbeitet habe, besonders an der Nebenbedeutung abenteuerlich-fantastischer Erzählungen, die ab der Renaissance mit der novel konkurrierten. Einen netten Überblick um die Bedeutungsfülle gibt die Begriffserklärungsseite der englischen Wikipedia: (Link ungültig)

 

Worum es hier geht, ist natürlich die Romance novel (eigentlich ein totaler innerer Widerspruch), die sich bei Wikipedia als Liebes- und Familienroman übersetzt: "novels in this genre place their primary focus on the relationship and romantic love between two people, and must have an "emotionally satisfying and optimistic ending."

 

Sorry für das Nebenreferat, aber das ist doch ein brauchbarer Startpunkt, oder?

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Aber wie streitet man genrekorrekt? Sicher wird es schwierig, wenn die sweet heroine den Jungen demütigt oder das Alphatier, seine heroine verprügelt.

 

Gewalt gegen Frauen geht ja schonmal gar nicht, jedenfalls nicht, wenn sie vom Helden ausgeht. Und wenn, dann höchstens eine ordentliche Ohrfeige, die ihm nachgerade schrecklich leid tut.

 

Ich hab mal einen Erotikroman (jaaaaa, genau!) gelesen, da hat sie sich an ihm gerächt - weil er sie vorher um ihren Mätressenstatus beim König gebracht hat - indem sie ihn in ein Bordell einlud und ihn dort von zwei Männern hat vergewaltigen lassen. Ob das darf? Gute Frage. Im Grunde war auch das ein Liebesroman wie alle anderen, aber für mich war in dem Moment eine Grenze überschritten.

 

LG, Juliane

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Worum es hier geht' date=' ist natürlich die [i']Romance novel[/i] (eigentlich ein totaler innerer Widerspruch), die sich bei Wikipedia als Liebes- und Familienroman übersetzt: "novels in this genre place their primary focus on the relationship and romantic love between two people, and must have an "emotionally satisfying and optimistic ending."

 

Sorry für das Nebenreferat, aber das ist doch ein brauchbarer Startpunkt, oder?

 

Sehr brauchbar.

 

Also grundlegend zwei Personen, tunlichst unterschiedlichen Geschlechts, die als Haupt-Protagonisten daherkommen, deren gefühlsmäßige Beziehung zueinander den Schwerpunkt der Handlung bilden, dieselbene ein befriedigendes und optimistisches Ende erhalten soll.

 

Auch der Hinweis auf die Ebenbürtigkeit ist hilfreich.

 

Ich werfe noch ein - es sollte nicht nur eine platonische Liebesbeziehung sein, sondern es darf, gelegentlich sollte, es auch auf der erotischen Ebene knistern und gelegentlich zu einem "befriedigenden" Ende kommen?

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Aber wie streitet man genrekorrekt? Sicher wird es schwierig, wenn die sweet heroine den Jungen demütigt oder das Alphatier, seine heroine verprügelt.

 

Gewalt gegen Frauen geht ja schonmal gar nicht, jedenfalls nicht, wenn sie vom Helden ausgeht. Und wenn, dann höchstens eine ordentliche Ohrfeige, die ihm nachgerade schrecklich leid tut.

 

Auch das nicht. Es macht den Helden schwach, er kann sich nicht beherrschen. Außerdem wird er dadurch extrem unsympathisch.

Der einzige, dem Gewalt von den allermeisten Leserinnen verziehen wurde, ist Jamie aus Diana Gabaldons Highland-Saga; im 1. Band versohlt er Claire den Hintern, die Erklärung ist, dass er es eben nicht anders kennt (und selbst muss er auch genug einstecken) und daher so handelt. Mag glaubwürdig und passend sein, aber mir gefällt die Szene trotzdem nicht, auch wenn ich Jamie als Helden mag.

 

Bei Erotikromanen dürften andere Vorgaben sein, da es da ja welche gibt, wo das Peitsche schwingen erwünscht ist. :s23

Die mag ich allerdings nicht lesen. ;) Würde sie auch nicht zu den Romances zählen, sind halt Erotica und da guckt man vorher nach, welcher Art sie angehören.

 

Liebe Grüße

Maren

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Mir drängt sich gerade die Frage auf, wie viel Schönheit die Romantic-Helden vertragen.

Natürlich: Ein jeder möchte wegen des liebenswerten Charakters gefallen.

Warzen, krumme Nasen und dicke Bäuche bleiben für die Nebendarsteller (wobei diese "Makel" nicht unbeingt negativ sind... nur passen sie eben nicht zu den romantisch Liebenden)

Da gilt es, wie mit allen anderen Zutaten auch, ein gesundes Mittelmaß zu finden.

Denn schlimmer noch als Fußpilz und Knoblauchfahne finde ich zu überstrahlende Schönheit- sowohl physisch, als auch immerwährend psychisch. (oje, jetzt gibts bestimmt Schelte)

 

Lieben Gruß

Dagmar

Das Beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden.

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Also grundlegend zwei Personen, tunlichst unterschiedlichen Geschlechts,

 

Nö, nicht zwingend. Die Romances kriegt man auch mit Mann/Mann oder Frau/Frau-Kombinationen (allerdings eher von Kleinverlagen).

Eierbeißer verraten sich aber auch schon durchs Cover, wie man hier gut sehen kann:

(Link ungültig)

 

Ich werfe noch ein - es sollte nicht nur eine platonische Liebesbeziehung sein, sondern es darf, gelegentlich sollte, es auch auf der erotischen Ebene knistern und gelegentlich zu einem "befriedigenden" Ende kommen?

 

Ja, unbedingt.

Wie weit es geht, hängt auch ein bisschen vom Verlag ab (und bei CORA von den einzelnen Reihen), aber Erotik ist da durchaus erwünscht, es muss aber sprachlich angenehm zu lesen bleiben, also keine Gossensprache.

 

Liebe Grüße

Maren

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Die mag ich allerdings nicht lesen. ;) Würde sie auch nicht zu den Romances zählen, sind halt Erotica und da guckt man vorher nach, welcher Art sie angehören.

 

Erotica sind aber - das mal als Einwurf, ob man sie mag oder nicht - eine Kategorie der Romance. Es gibt ja noch andere, Paranormal, Ladythriller, etc. Allen ist die Liebesgeschichte gemein, die im Zentrum steht, die ihr Happyend bekommt.

 

Liebe Grüße

Juliane

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Mir drängt sich gerade die Frage auf, wie viel Schönheit die Romantic-Helden vertragen.

 

Schönheit ist subjektiv  :s22

 

Anziehend müssen die Helden, Männlein wie Weiblein, wohl schon sein.

Das muss sicher nicht immer Waschbrettbauch sein. Die Schöne und das Biest geht auch (solange das Biest keinen Fußpilz hat).

 

Wenn ich davon ausgehe, dass die Leserinnen sich in den Helden verlieben sollen oder ihn zumindest soweit als angenehm erachten, dass sie ihn nicht direkt von der Bettkante schubsen würden, dann beantwortet sich die Frage nach dem Maß der Schöneheit schon von selbst, denke ich.

 

Auch bei den Heldinnen gilt, in wie weit sich die Leserin mit ihr identifizieren möchte. Ungepflegt darf sie sicher nicht sein, wohl aber den einen oder anden Makel, der sie von der Barbi-Puppe unterscheidet.

 

Und ja, es gibt eine ganze Reihe Subgenres, von denen die "dark romance" gerade Wellen schlägt, wenn ich das richtig beobachte.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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Zum Thema Gewalt im LiRo möchte ich aber mal zart Diana Gabaldon anklingen lassen, die ihren Jamie durchaus auch mal zuschlagen ließ, weil er einfach einer anderen Zeit/Kultur entsprang. Dass die Heldin ihm das schnell abgewöhnt hat, war Teil des anziehenden Plots und die Leserinnen streiten zwar noch heute darüber, aber im Grunde wurde das durchaus akzeptiert. Wahrscheinlich weil es glaubhaft dargestellt und der Held eben ein ganzer Kerl dank schottischem Whisky war, und nicht weichgespült.

 

LG

Joy

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Interessant sind zu diesem Thema vielleicht meine Richtlinien für dark romance, wobei diese vom Grundaufbau her auch für das normale romance Genre gelten.

 

Auszug aus den Richtlinien:

 

SIE trifft auf paranormalen, rätselhaften IHN. Beide geraten in wichtige und bedrohliche Ereignisse (entweder für die Menschen- oder die Vampir/Gestaltwandlerwelt) und kommen sich so zwangsläufig näher. Streit und Auseinandersetzungen sollten Teil dieses Geschehens sein, innere und äußere Konflikte machen es den Figuren nicht leicht bis zum happy end.

 

Der Held ist eine starke, mysteriöse aber anziehende Figur. Er sollte einen inneren Konflikt mit sich tragen, der ihm das Leben erschwert und zunächst verhindert, dass er seine menschliche Seelenpartnerin erkennt und sich ihr voll und ganz öffnet. Äußere Konflikte kommen hinzu und erschweren den beiden das Zusammenkommen.

 

Die Heldin ist kein hilfloses Opfer im weißen Flatterkleid, sondern verfügt ebenfalls über kraftvolle Fähigkeiten oder zumindest cleveres Überlebensgeschick. Auch sie ist seelisch nicht ganz unbelastet und hadert damit, sich ausgerechnet in einen Vampir verliebt zu haben, oder mit etwas anderem. Sie sollte einen interessanten Beruf haben und eine adrette Erscheinung sein.

Nicht: „Angestellte der Berufsgenossenschaft, grundsätzlich ungeschminkt, im Sweatshirt und Pferdeschwanz, hält Prada für ein Tier im Zoo, mit nichtssagendem, ereignislosem Leben, trifft leidenschaftlichen Vampir, der in ihr etwas sieht, das selbst der Leser nie vermutet hätte.“ Und es dem Autor deshalb auch nicht abnehmen wird.

 

Neben der Handlung spielt die sexuelle Anziehung eine große Rolle und die sich daraus aufbauende Spannung. Dennoch soll es kein Erotik-Roman sein. Hier kommt es mehr auf das Unausgesprochene an, auf die Kräfte der zwischenmenschlichen Anziehung, als auf den Akt selbst.

 

LG

Joy

 

Edit: Natürlich muss ich dazusagen, dass es von der Heldinnen-Beschreibung durchaus Abweichungen geben kann. Sie muss nicht immer stereotyp supertaff sein, sie darf und soll auch Schwächen haben. Ich habe das nur so krass ausgedrückt, weil ich mancher Autorenmeinung entgegenwirken wollte, die folgendes aussagt: "MEINE Heldin ist aber ganz anders! Sie ist völlig normal, damit sich jeder mit ihr identifizieren kann."

Das ist nämlich schön und gut, aber leider ist "völlig normal" im Roman oft nichts anderes als öde und langweilig. In unserem neuesten Werwolfroman trägt die Heldin eine dicke Brille und hält auch nicht viel von der neuesten Mode. Trotzdem ist sie eine interessante Figur und alles andere als langweilig.

Die Richtlinien sollen lediglich verdeutlichen, dass "das Mädchen wie du und ich" in einem Roman einfach nicht funktioniert, man sich mit ihr gar nicht identifizieren WILL, weil sie einen zu Tode langweilt.

Gut geschriebene Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.

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Und gibt es auch bei der Kleidergröße eine Obergröße für die Heldin? Ist Größe 42 schon zuviel? :s22 Sind übergewichtige Helden unerwünscht?

 

Gruß, Melanie

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@Melanie,

nein, das gab es sogar schon öfter. Sie bestach durch Charme und Charakter und hat den Helden trotzdem fasziniert. Manche Männer stehen ja auch auf etwas mehr Fülle. ;)

 

Es geht einfach nur darum, dass sie nicht langweilig sein soll.

 

LG

Joy

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Was die Körperfülle anbelangt, gilt das, was ich oben schon gesagt habe - die mollige Heldin darf ihre Pfunde gelassen tragen, wenn sie dazu steht und gepflegt ist. Möglicherweise sogar mit selbstironischen Bemerkungen kommentiert.

 

Wenn sie allerdings 3-Zentner-Schwabbelfleisch auf die Waage bringt, fürchte ich, geht der Reiz leicht flöten.

Da könnte der Held leicht das Schlucken bekommen ...

 

Überhaupt, diese Aussage habe ich jetzt auch schon mehrfach gehört - abweichend von allen Perspektiveregeln, die da lauten, man solle möglichst bei einer bleiben, gilt für den LiRo die wechselnde zwischen Held und Heldin?

 

Interessant.

 

Anna

Neu: Das Gold der Raben. Bald: Doppelband Die Spionin im Kurbad und Pantoufle

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@Melanie

der Held sollte makellos sein.  ;D

Das ist beim LiRo einfach so, denn einen nicht ganz so perfekten Mann hat jede Leserin selbst abends neben sich liegen. ;) Wo bleibt da der Stoff zum Träumen, wenn der LiRo-Held genauso aussieht?

 

@Anna

ja, wechselnde Perspektiven zwischen Held und Heldin sind beliebt, aber nicht satzweise, kein Headhopping, sondern absatzweise!

 

LG

Joy

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